20.10.2022 09:55:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten mit Abgaben - Bärenmarktrally ausgelaufen

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit Verlusten in den Handel am Donnerstag gestartet. Die Bärenmarktrally, die den DAX innerhalb von vier Handelstagen um gut 900 Punkte in die Höhe getrieben hat, scheint zunächst zu Ende zu sein. Die deutschen Erzeugerpreise unterstreichen die bestehenden Inflationsrisiken. Im September sind diese um 2,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, erwartet worden war ein Anstieg von 1,5 Prozent. Damit bleibt die EZB unter erhöhtem Handlungsdruck.

Die Regierungskrise in Großbritannien spitzt sich derweil weiter zu. Nach dem Rücktritt von Innenministerin Suella Braverman geriet die britische Premierministerin Liz Truss durch eine chaotische Abstimmung im Unterhaus weiter unter Druck. "Das kommt an den Börsen gar nicht gut an", so Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 12.642 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 3.458 nach unten.

Ausblick von Deutsche Börse belastet

Die Berichtssaison liefert zunehmend Impulse. Deutsche Börse geben nach Drittquartalszahlen 1,6 Prozent nach. Einige Anleger dürften sich am Ausblick des Unternehmens stören. Dieser wurde zwar nach starken Zahlen angehoben, die Citigroup fragt sich allerdings, warum die Ziele nicht stärker nach oben genommen worden seien. Entweder sei der Börsenbetreiber übertrieben vorsichtig, oder aber er erwarte möglicherweise einen starken Anstieg der operativen Kosten im vierten Quartal.

Positiv werden bei ABB (-0,8%) die Aussagen zur Margenentwicklung gewertet. "Es sieht so aus, als würden wir unser Margenziel für 2023 voraussichtlich ein Jahr früher als geplant erreichen", so CEO Björn Rosengren laut Mitteilung. Der Umsatz stieg im dritten Quartal wie erwartet um 5 Prozent auf 7,41 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn überzeugt nach Aussage aus dem Handel mit einem Plus von 16 Prozent ebenso wie die Marge von 16,6 Prozent.

Als "enttäuschend" stufen die Analysten der Citi die Zahlen zum dritten Quartal von Ericsson (-13,5%) sowie den Ausblick ein. So lagen die Margen im abgelaufenen Quartal in einigen Bereichen unter Erwartung. Der steigende Kostendruck dürfte anhalten, so dass die Frage gestellt werden müsse, ob das Unternehmen im kommenden Jahr die Margen um einen Prozentpunkt ausweiten kann. Trotz einer besser als erwarteten Umsatzentwicklung im dritten Quartal geben Nokia 5,9 Prozent nach. Mit Enttäuschung wird die Entwicklung der Bruttomarge aufgenommen.

Ausblick von Akzo könnte belasten

Das dritte Quartal ist bei Akzo Nobel im Rahmen der Erwartung gelaufen. Was die Jefferies-Analysten in einer ersten Einschätzung bemängeln, ist der Ausblick auf das vierte Quartal. Aber auch das Einkassieren der Prognose 2023 werten sie negativ. Für das vierte Quartal erwartet der niederländische Farbenhersteller, zu dem die Marken Dulux, Polycell und Cuprinol gehören, das EBIT nun unter 150 Millionen Euro, hier liege der Konsens mit 210 Millionen deutlich darüber. Die Aktie werde in Folge unter Abgabedruck erwartet.

Die Zahlen von Yara zum dritten Quartal kommen gut an, für die Aktie geht es gegen den Trend um 4,5 Prozent nach oben. Positiv stellen Analysten heraus, dass das EBITDA im Berichtszeitraum mit 1 Milliarde Dollar rund 30 Prozent über der Markterwartung ausgefallen sei. Bei den Citi-Analysten heißt es, dass sich die Spanne zwischen den europäischen Gas- und Ammoniakpreisen jüngst verringert habe, so dass die Produktion bald wieder aufgenommen werden könne. Mit einer Sonderdividende von 10 Kronen je Aktien werde an die Anteilseigner gedacht. K+S gewinnen 1,7 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.456,39 -0,4% -14,85 -19,5%

Stoxx-50 3.404,93 -0,3% -11,41 -10,8%

DAX 12.647,09 -0,7% -94,32 -20,4%

MDAX 22.888,75 -0,4% -96,02 -34,8%

TecDAX 2.705,34 -0,5% -13,58 -31,0%

SDAX 10.694,25 -1,0% -106,28 -34,9%

FTSE 6.916,77 -0,1% -8,22 -6,2%

CAC 6.042,17 +0,0% 1,45 -15,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,44 +0,06 +2,62

US-Zehnjahresrendite 4,17 +0,03 +2,66

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.25 Uhr Mi, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 0,9793 +0,2% 0,9785 0,9787 -13,9%

EUR/JPY 146,70 +0,2% 146,72 146,49 +12,1%

EUR/CHF 0,9840 +0,2% 0,9836 0,9967 -5,2%

EUR/GBP 0,8715 +0,1% 0,8722 0,8697 +3,7%

USD/JPY 149,80 -0,0% 149,96 149,70 +30,1%

GBP/USD 1,1236 +0,1% 1,1219 1,1254 -17,0%

USD/CNH (Offshore) 7,2472 -0,3% 7,2467 7,2646 +14,1%

Bitcoin

BTC/USD 19.155,76 -0,2% 19.121,63 19.220,54 -58,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 87,10 85,55 +1,8% +1,55 +23,8%

Brent/ICE 93,52 92,41 +1,2% +1,11 +27,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 116,70 112,51 +3,7% +4,19 +81,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.633,11 1.629,15 +0,2% +3,96 -10,7%

Silber (Spot) 18,50 18,48 +0,1% +0,02 -20,6%

Platin (Spot) 889,85 886,93 +0,3% +2,93 -8,3%

Kupfer-Future 3,36 3,34 +0,6% +0,02 -24,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt

(END) Dow Jones Newswires

October 20, 2022 03:56 ET (07:56 GMT)

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