12.05.2017 16:42:45
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MÄRKTE EUROPA/Börsen stagnieren - Konsolidierung im Telekom-Sektor
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa konsolidieren auf Tuchfühlung mit ihren Jahreshochs. Momentan fehlen einfach die Impulse, die die Investoren so dicht am Kursgipfel weitere Aktienkäufe tätigen lassen könnten. Andererseits gibt es bisher auch keinen Grund, in größerem Umfang Gewinne mitzunehmen.
Eine Erkenntnis der aktuellen Berichtssaison ist, dass mit Stahl momentan kaum Geld zu verdienen ist. In der Telekombranche dauert unterdessen die Konsolidierung an: Zum Wochenschluss wurde eine deutsche Lösung bekannt. Im TecDax warten sowohl Drillisch als auch United Internet mit kräftigen Kurssprüngen auf, nachdem United Internet ein Gebot für Drillisch abgegeben hat.
Der Dax legt am Nachmittag um 0,2 Prozent zu auf 12.741 Punkte, der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,1 Prozent auf 3.628 Punkte vor. "Die Anleger versuchen zur Zeit, das goldene Mittelmaß bei den Bewertungen zu finden, da einerseits Firmengewinne und Wachstumsdaten gut aussehen, sich bei den Zentralbanken aber ein Konsens herauszubilden scheint, dass Zinsanhebungen der sinnvolle nächste Schritt wären", beschreibt Jochen Stanzl von CMC Markets die Pattsituation.
Stahl- und Medienaktien im Fokus Nach den Quartalszahlen der Stahlgrößen thyssenkrupp und ArcelorMittal geht es mit beiden Aktien kräftig bergab. Thyssen verlieren 3,4 Prozent, Arcelor 5,8 Prozent. Thyssen hat zwar die Prognose für das operative Ergebnis auf 1,8 von 1,7 Milliarden Euro angehoben; die Prognoseanhebung wie auch der gute Auftragseingang geraten aber in den Hintergrund, weil Thyssen nun im Gesamtjahr mit einem negativen Cashflow im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich rechnet. Bisher hatte Thyssen einen leicht positiven Wert erwartet.
Der Kursverlust von Arcelormittal - trotz überraschend guter Gewinnkennziffern - ist nach Meinung der Berenberg-Analysten Ausdruck von Bedenken, was das zweite Quartal angeht. Die Aussicht auf ein gegenüber der Auftaktperiode im Großen und Ganzen stabiles Marktumfeld scheine am Aktienmarkt die Vermutung auszulösen, dass der Höhepunkt der Ergebnisentwicklung im ersten Quartal erreicht worden sei.
Konsolidierung lautet das zentrale Thema auch im Mediensektor. Vivendi bietet für Havas. Der Milliardär Vincent Bollore, der Vivendi kontrolliert, hielt zuletzt etwa 60 Prozent an Havas und mehr als 20 Prozent an Vivendi. Für Havas geht es um knapp 10 Prozent nach oben. Vivendi meldete zudem für das erste Quartal einen Umsatzanstieg um 3,2 Prozent und ein bereinigtes Ergebnisplus von 57 Prozent, die Aktie steigt um 4,4 Prozent. Der Subindex des Mediensektors gewinnt 0,8 Prozent.
Gebot von United Internet für Drillisch sorgt für Begeisterung Im deutschen Mobilfunksektor schlägt das Gebot von United Internet für Drillisch Wellen. United Internet bietet 50 Euro je Drillisch-Aktie und will Drillisch mit der Tochter 1&1 zusammenlegen. Drillisch soll als eigenständiges Unternehmen an der Börse bleiben. "Der Markt hat mit einem Übernahmeangebot für Drillisch gerechnet, nun ist es da", sagt ein Händler. Drillisch schießen um 10,4 Prozent auf 53,57 Euro deutlich über den Gebotspreis hinaus nach oben. United Internet springen um 13,10 Prozent an. Hintergrund der deutlichen Kursgewinne seien die in Aussicht gestellten hohen Synergien, heißt es im Handel.
Richemont fallen nach enttäuschenden Quartalszahlen um 4,9 Prozent zurück. Der Luxusgüterhersteller hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen massiven Gewinneinbruch erlitten. Im Sog von Richemont geben Swatch um 3,6 Prozent nach. "Richemont scheint das schwarze Schaf in der Luxusbranche zu sein und zeigt nach den tollen Zahlen von LVMH bis Kering, dass es nicht bei allen rund läuft", sagt ein Händler.
Sehr gut kommen die Zahlen von Hamburger Hafen (plus 2,3 Prozent) an. "Das Containergeschäft läuft", sagt ein Händler. Die Zahlen zeigten, dass die jüngst erfolgte Prognoseanhebung gerechtfertigt gewesen sei. "Die Perspektiven für die gesamte Branche haben sich deutlich verbessert", so der Experte weiter.
In der dritten Reihe profitieren Singulus mit plus 5 Prozent davon, dass der Maschinenbauer aufgrund eines hohen Kundeninteresses an seinen Fertigungsmaschinen kräftig steigende Umsätze und Erträge verzeichnet und die Verlustzone verlassen hat.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.628,17 0,13 4,62 10,26 Stoxx-50 3.261,59 0,32 10,44 8,34 DAX 12.741,17 0,24 30,11 10,98 MDAX 24.906,08 -0,01 -1,31 12,25 TecDAX 2.196,14 2,29 49,13 21,22 SDAX 10.930,37 0,20 21,45 14,82 FTSE 7.417,55 0,42 30,92 3,85 CAC 5.391,82 0,16 8,40 10,89Bund-Future 160,71 0,29 -0,01
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:00 Do, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0924 +0,51% 1,0869 1,0871 +3,9% EUR/JPY 123,84 +0,16% 123,65 123,61 +0,7% EUR/CHF 1,0973 +0,19% 1,0953 1,0941 +2,5% EUR/GBP 0,8475 +0,47% 0,8436 1,1847 -0,6% USD/JPY 113,40 -0,33% 113,77 113,75 -3,0% GBP/USD 1,2891 +0,04% 1,2885 1,2879 +4,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,18 48,2 -0,0% -0,02 -15,1% Brent/ICE 50,84 50,77 +0,1% 0,07 -13,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.229,92 1.224,80 +0,4% +5,12 +6,8% Silber (Spot) 16,45 16,33 +0,7% +0,12 +3,3% Platin (Spot) 920,20 916,50 +0,4% +3,70 +1,8% Kupfer-Future 2,51 2,50 +0,4% +0,01 -0,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 12, 2017 10:12 ET (14:12 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 12 AM EDT 05-12-17
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1&1 AG (ex 1&1 Drillisch) | 11,98 | 1,87% | |
HHLA AG (Hamburger Hafen und Logistik) | 17,56 | 0,23% | |
Singulus Technologies AG | 1,27 | 0,80% | |
Swatch (N) | 47,16 | 0,68% | |
thyssenkrupp AG | 4,00 | 2,30% | |
United Internet AG | 15,42 | 2,32% | |
Vivendi S.A. | 2,60 | 1,96% |