22.10.2014 18:40:33

MÄRKTE EUROPA/Börsen setzen Erholungskurs fort

   Von MICHAEL DENZIN

   Die europäischen Börsen haben ihren Erholungskurs am Mittwoch fortgesetzt. Der Euro-Stoxx-50 kletterte um 0,6 Prozent auf 3.009 Punkte, der Dax stieg um 0,6 Prozent auf 8.940 Punkte. Credit Agricole sprach von einer verbesserten Stimmung an den Börsen. Analyst Daniel Lee verwies auf gute Unternehmenszahlen, günstige US-Immobilienmarktdaten sowie die Spekulation um Käufe von Unternehmensanleihen durch die EZB.

   "Der Markt will die Käufe von Unternehmensanleihen sehen", sagte Stan Shamu von IG Markets. Nur mit den bereits eingeleiteten Maßnahmen werde die Notenbank ihre Bilanz nicht wie geplant auf das Niveau von 2012 ausweiten können. Kein Störfeuer gab es auch von der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreisdaten. "Die Kernrate war genau im erwarteten Rahmen, also kann der Markt daraus auch nicht auf eine Änderung der Fed-Politik schließen", so ein Händler. Die Kernrate lag mit +0,1 Prozent genau auf den Konsensschätzungen.

   Fast alle Branchen in Europa schlossen im Plus. Auch im DAX notierten mit wenigen Ausnahmen alle Aktien höher: SAP stellten mit minus 1,7 Prozent den Hauptverlierer, nachdem das Unternehmen jüngst mit Quartalszahlen enttäuscht hatte. Die Aktien der Deutschen Börse standen umgekehrt an der DAX-Spitze mit 3 Prozent Plus. Wer Finanzaktien im Portfolio brauche, kaufe vor den EZB-Bankenstresstests lieber Börsenbetreiber, hieß es am Markt. Dies zeigte sich europaweit: Für den Kurs der London Stock Exchange ging es 1,9 Prozent nach oben, die Euronext-Aktien stiegen 2,1 Prozent.

   Positiv wurden die Geschäftszahlen des schweizerischen Maschinenbauers ABB aufgenommen. Sehr stark hatte sich hier der Auftragseingang entwickelt. Laut Societe Generale liegt er 11 Prozent über den Konsensschätzungen. Die Aktien legten 2,5 Prozent zu.

   Gute Nachrichten gab es auch aus dem Autosektor: Peugeot hatte die Prognose für die europäische Autonachfrage nach oben genommen, die Aktien stiegen 1,1 Prozent. Daneben hatte Zulieferer Valeo gute Geschäftszahlen vorgelegt. Das französische Unternehmen hat den Umsatz im abgelaufenen Quartal um 10 Prozent gesteigert und den Ausblick bestätigt. Die Aktien legten 1,1 Prozent zu. Autozulieferer LEONI führten darauf den MDAX mit 4,6 Prozent Kursgewinn an. BMW stiegen 1,5 Prozent.

   Daimler-Aktien kletterten um 0,7 Prozent. Die Stuttgarter haben ihren Anteil am Elektroautohersteller Tesla von 9,1 Prozent für rund 780 Millionen US-Dollar verkauft.

   Die Aktien des britischen Zigarettenherstellers B.A.T. fielen dagegen 2,7 Prozent. Das Geschäft hat sich in vielen Regionen schwächer entwickelt als erwartet und auch noch unter der Wechselkursentwicklung gelitten. Laut Jefferies konnten die Preise nicht so stark wie erhofft erhöht werden.

   Auch beim Bier läuft es nicht rund: Heineken hat sowohl beim Absatz als auch Umsatz die Erwartung von KeplerCheuvreux verfehlt. Die Preisentwicklung sei im abgelaufenen Quartal schwach gewesen, und in Europa war die Biernachfrage schwächer als erwartet. Die Aktien gaben 1,0 Prozent nach.

   Die Spekulation um einen erhöhten Ausblick bei MTU trieben den Kurs einen Tag vor Vorlage der Quartalszahlen um 1,4 Prozent. Das Unternehmen dürfte vom festen Dollar profitiert haben.

   Im TecDax legten STRATEC Biomedical 2,2 Prozent zu. "Die Zahlen zum dritten Quartal liegen oberhalb meiner Erwartung", sagte Sven Kürten, Analyst bei der DZ-Bank. Zudem wurde der Ausblick angehoben.

   Am Devisenmarkt setzte der Euro seine Korrektur zum Dollar unter der 1,27er-Marke fort und fiel auf 1,2656 Dollar. Die Spekulationen, dass die EZB ein Kaufprogramm für Unternehmensanleihen auflegen könnte, hatte ihn am Dienstag um mehr als einen US-Cent gedrückt. Nach Einschätzung der Commerzbank zeigt die Marktreaktion, dass weitere expansive Maßnahmen der EZB noch nicht eingepreist seien. Wenn es in den kommenden Monaten sogar zu breit angelegten Wertpapierkäufen inklusive Staatsanleihen käme, dürfte es mit dem Euro weiter bergab gehen, so Analyst Lutz Karpowitz.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.008,53 +17,07 +0,6% -3,2% Stoxx-50 2.908,82 +17,22 +0,6% -0,4% Stoxx-600 326,11 +2,37 +0,7% -0,7% XETRA-DAX 8.940,14 +53,18 +0,6% -6,4% FTSE-100 London 6.399,73 +27,40 +0,4% -5,2% CAC-40 Paris 4.105,09 +23,85 +0,6% -4,4% AEX Amsterdam 396,01 +1,52 +0,4% -1,4% ATHEX-20 Athen 324,42 -0,23 -0,1% -15,7% BEL-20 Bruessel 3.061,75 +30,30 +1,0% +4,7% BUX Budapest 17.298,24 -195,11 -1,1% -6,8% OMXH-25 Helsinki 2.847,95 +33,99 +1,2% +0,5% ISE NAT. 30 Istanbul 95.587,46 +574,52 +0,6% +15,9% OMXC-20 Kopenhagen 732,42 +13,46 +1,9% +19,0% PSI 20 Lissabon 5.169,34 +16,16 +0,3% -20,9% IBEX-35 Madrid 10.249,90 +97,80 +1,0% +3,4% FTSE-MIB Mailand 19.266,25 +208,53 +1,1% +1,6% RTS Moskau 1.047,47 -16,39 -1,5% -27,4% OBX Oslo 524,84 +6,56 +1,3% +4,2% PX Prag 941,93 +2,81 +0,3% -4,8% OMXS-30 Stockholm 1.344,34 +6,22 +0,5% +0,9% WIG-20 Warschau 2.429,10 +5,81 +0,2% +1,2% ATX Wien 2.131,50 +9,18 +0,4% -16,3% SMI Zuerich 8.506,14 +101,33 +1,2% +3,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.40 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,2658 -0,55% 1,2728 1,2720 EUR/JPY 135,87 -0,16% 136,09 135,79 EUR/CHF 1,2065 -0,06% 1,2071 1,2064 USD/JPY 107,36 0,41% 106,92 106,75 GBP/USD 1,6070 -0,27% 1,6113 1,6133 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   October 22, 2014 12:09 ET (16:09 GMT)

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