10.06.2020 18:06:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen mit Abgaben vor Fed-Entscheidung

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem schwankungsreichen Geschäft haben Europas Börsen schwächer geschlossen. Im Handel war von einem abwartenden Handel im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank die Rede. Insgesamt sei die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen nach der massiven Rally und dem nüchternen Ausblick der OECD gestiegen. Die Ängste nähmen wieder zu, dass es, anders als an den Märkten, doch nicht zu einer V-Erholung der Wirtschaft komme.

"Das ist heute so ein Tag, der erst abends richtig beginnt", so Thomas Altmann von QC Partners. Große Änderungen der Fed-Politik erwarten Händler zwar nicht, wohl aber eine Bestätigung der so genannten quantitativen Lockerung, also des Erzeugens von Liquidität über Anleihenkäufe. Geachtet wird aber auch auf den Wirtschafts- und den Inflationsausblick. Der DAX gab um 0,7 Prozent auf 12.530 Punkte nach. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,8 Prozent auf 3.294 nach unten.

Lufthansa vor Beginn des Tarifgipfels unter Druck

Vor Beginn des Tarifgipfels am Mittwoch gaben Lufthansa um 5,7 Prozent nach. "Da sollte angesichts der Coronakrise nicht noch eine neue Problemquelle entstehen", meinte ein Händler mit Blick auf die Tarifgespräche. Größte Streitthemen seien der Umfang der Entlassungen und die Verschlechterung von Vertragskonditionen, möglicherweise über Auslagerungen. Belastend wirkte auch eine Verkaufsempfehlung der Aktie durch die UBS.

Continental fielen um 3,6 Prozent. Als Grund führten Händler einen Bericht der Wirtschaftswoche an, wonach der Autozulieferer wohl nicht um betriebsbedingte Kündigungen herumkommen werde. "Das macht den Eindruck, als ob sie auch für die Zeit nach der Krise sehr pessimistisch sind", meinte ein Händler. Der Autosektor wurde generell gemieden: So gaben BMW 0,9 Prozent nach, Daimler 0,4 Prozent und VW 1,6 Prozent.

Meldungen, dass Just Eat Takeaway kurz vor der Übernahme von Grubhub steht, kamen an der Börse nicht gut an. Die Aktie nahm Kurs nach unten auf und schloss 13,3 Prozent tiefer. Analysten verweisen auf die nur geringen Synergien bei einem Kauf. Neben Just Eat Takeaway wurden auch Uber sowie Delivery Hero als mögliche Käufer gehandelt. Am Aktienmarkt wurde Grubhub zuletzt mit rund 5,3 Milliarden US-Dollar bewertet. Delivery Hero gaben 0,3 Prozent nach.

Für Prosieben ging es deutlicher um 6,5 Prozent nach unten. Die Hauptversammlung habe nicht für zusätzliche Fantasie gesorgt, hieß es. Weder habe es beim Thema M&A etwas Neues gegeben noch zeichne sich eine Verbesserung bei den Werbeeinnahmen ab. Ein Zusammenschluss mit RTL sei nicht sinnvoll. Einen Finanzausblick für das Gesamtjahr traut sich Prosiebensat1 angesichts der pandemiebedingten Unsicherheiten nach wie vor nicht zu. RTL verloren 4,1 Prozent.

Nicht gut kam bei Washtec die Ankündigung der Dividendenaussetzung an. Die Aktien fielen 5,3 Prozent. Zuvor hatte der Dividendenvorschlag noch bei 1,65 Euro gelegen, was eine attraktive Dividendenrendite von rund 4 Prozent zur Folge hatte.

Online-Geschäft bei Inditex entwickelt sich positiv

Unter Europas Blue Chips zogen Inditex nach ihren Quartalszahlen um 1,9 Prozent an. Positiv wertete die Royal Bank of Canada, dass der Online-Umsatz hoch gewesen sei und sich beschleunige. Die Citi-Analysten empfehlen Shop Apotheke zum Kauf, der Kurs stieg daraufhin um 6,8 Prozent.

In der dritten Reihe zogen Hornbach Holding um 5,8 Prozent an. Hornbach Baumarkt gewannen 4,6 Prozent. "In der Corona-Krise sind die Leute als erstes wieder in die Baumärkte gerannt", so ein Händler zu den Zahlen des Unternehmens. Der Umsatz des Baumarkt-Konzerns wuchs somit im ersten Quartal von März bis Mai um 18 Prozent. Die alte Prognose aus Vor-Corona-Zeiten hat Hornbach beibehalten.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.293,71 -27,00 -0,8% -12,1%

Stoxx-50 3.047,51 -4,16 -0,1% -10,5%

Stoxx-600 368,15 -1,39 -0,4% -11,5%

XETRA-DAX 12.530,16 -87,83 -0,7% -5,4%

FTSE-100 London 6.329,13 -6,59 -0,1% -16,0%

CAC-40 Paris 5.053,42 -41,68 -0,8% -15,5%

AEX Amsterdam 559,28 -2,47 -0,4% -7,5%

ATHEX-20 Athen 1.606,28 -34,92 -2,1% -30,1%

BEL-20 Bruessel 3.442,66 -44,66 -1,3% -13,0%

BUX Budapest 37.514,79 -447,50 -1,2% -18,6%

OMXH-25 Helsinki 4.049,18 -40,38 -1,0% -4,1%

ISE NAT. 30 Istanbul 127.766,63 +482,89 +0,4% -8,0%

OMXC-20 Kopenhagen 1.242,90 +13,66 +1,1% +9,4%

PSI 20 Lissabon 4.523,08 -39,87 -0,9% -14,0%

IBEX-35 Madrid 7.663,90 -88,40 -1,1% -19,7%

FTSE-MIB Mailand 19.758,01 -172,19 -0,9% -15,2%

RTS Moskau 1.277,58 -6,73 -0,5% -17,5%

OBX Oslo 760,11 +1,02 +0,1% -9,9%

PX Prag 941,92 -3,16 -0,3% -15,6%

OMXS-30 Stockholm 1.692,32 -4,38 -0,3% -4,5%

WIG-20 Warschau 1.841,18 +5,59 +0,3% -14,4%

ATX Wien 2.386,80 -64,34 -2,6% -20,4%

SMI Zuerich 10.147,18 -37,64 -0,4% -4,4%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

June 10, 2020 12:07 ET (16:07 GMT)

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