28.08.2017 16:41:24

MÄRKTE EUROPA/Börsen leiden weiter unter starkem Euro

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bösen in Europa notieren am Montagnachmittag weiter leicht im Minus. Die positive Handelseröffnung an der Wall Street stützt allerdings etwas. Weiterhin belastet aber die anhaltende Euro-Stärke. Die Gemeinschaftswährung war in der Spitze schon bis auf 1,1960 Dollar gestiegen, den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Aktuell liegt der Euro mit 1,1936 Dollar nur knapp unter diesem Niveau. Der Dax verliert 0,2 Prozent auf 12.144 Punkte, nachdem im Tagestief schon bis auf 12.064 Punkte gefallen war. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent auf 3.431 Punkte nach. Die Börse in London bleibt auf Grund des Summer Bank Holiday geschlossen.

Notenbanker stärken in Jackson Hole den Euro Weder Fed-Chefin Janet Yellen noch EZB-Präsident Mario Draghi haben beim Treffen der wichtigsten Notenbanker in Jackson Ausblicke auf die künftige Geldpolitik geliefert. Gleichwohl steht der Euro unter Aufwertungsdruck - und zwar wegen der Dinge, die Yellen und Draghi nicht gesagt haben. Die BayernLB erklärt die Aufwertung des Euro damit, dass Draghi weder in seiner Rede, noch in einer am Rande des Treffens einberufenen Pressekonferenz vor den Auswirkungen eines starken Euro gewarnt habe. Die Landesbank Baden-Württemberg weist darauf hin, dass in Yellens Rede eine Warnung vor Überbewertungen an den Finanzmärkten gefehlt habe. Das sei als ein "taubenhaftes Signal" gewertet wurden.

   Händler sprechen zudem von einer Dollar-Schwäche, ausgelöst auch durch die innenpolitischen Probleme von US-Präsident Donald Trump, der seine Pläne zur Steuer- und Wirtschaftspolitik nicht umsetzen kann. Diese Woche will die Trump-Regierung nun neue Versuche zur Steuerreform einleiten.

Hurrikan Harvey negativ für Versicherer - Auch Öl betroffen Versicherer und Rückversicherer tendieren leichter. Grund ist der Hurrikan "Harvey", der in Texas schwere Schäden verursacht hat. Der Ölpreis reagiert dagegen kaum, weil nach dem derzeitigen Stand die Raffinerien stärker betroffen sind als die Ölförderanlagen, so dass die Ölnachfrage noch stärker leidet als das Ölangebot. Hannover Rück geben um 1,6 Prozent nach, Scor um 1,4 Prozent und Swiss Re um 1,0 Prozent. Im Schnitt verliert der Sektor 0,5 Prozent. Brent handelt bei 52,42 Dollar je Barrel und damit kaum verändert.

Xarelto stützt Bayer Positiv für Bayer werten Händler das mit Spannung erwartete Ergebnis der Compass-Studie für Xarelto. Bayer hat für seinen Blockbuster neue Anwendungsmöglichkeiten identifiziert und will die Indikationen ausdehnen. Damit könnte der Markt für das Medikament deutlich wachsen, Bayer selbst sieht rund 30 Millionen potenzielle Kunden weltweit. "JP Morgan rechnet mit einem Umsatzplus von 0,7 bis 3,5 Milliarden Dollar und Credit Suisse mit rund 1,5 Milliarden Dollar allein für die USA", so ein Analyst. Die Bayer-Aktie liegt 0,4 Prozent im Plus.

   Dagegen fallen Novartis um 0,8 Prozent. Neue klinische Studienresultate haben hier Zweifel am Potenzial eines neuen Herzmedikaments geweckt, wie es im Handel heißt.

   Kräftig nach unten um 2,5 Prozent geht es in Paris mit den Aktien von Vivendi. Hier belasten Presseberichte, wonach Vivendi den Computerspielehersteller Ubisoft möglicherweise sogar feindlich übernehmen könnte. Die Überlegungen waren vergangene Woche erneut aufgekommen, da der Anteil der Stimmrechte der Gründerfamilie Guillemot unter die 20-Prozent-Schwelle gefallen war.

Jeep eine Perle von Fiat Chrysler Aufspaltung ist momentan das Zauberwort in der Automobilbranche. Nachdem lange Zeit das Motto "Big is beautiful" galt, und Fiat in den USA die kritische Masse für die Zukunft einst in Chrysler gefunden hatte, haben sich die Jefferies-Analysten nun den Konzern genauer angeschaut. Für sie ist Jeep eine Perle im Konzern, deren Wert sie mit 17 Milliarden Euro oder 9 Euro je Aktie beziffern. Mit Maserati/Alfa-Romeo habe das Unternehmen zwei weitere Marken im Portfolio, die die Analysten mit 3 Euro je Aktie bewerten. Die Aktie gewinnt 0,2 Prozent auf 12,43 Euro. Für die Analysten ist die Aktie ein Kauf mit einem Kursziel von 16 Euro.

   In der vierten Reihe des deutschen Markts legen MOLOGEN um 52,4 Prozent zu. Das Biotechnologie-Unternehmen hat in China einen Partner für die Vermarktung von Lefitolimod gefunden. Hinter diesem stehen der chinesische Investor I-Bridge Capital und die israelische Biolinerx. "Damit kommt durch die Hintertür auch Übernahmefantasie auf", sagt ein Händler.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.430,50 -0,23 -8,05 4,25 Stoxx-50 3.035,69 -0,22 -6,69 0,84 DAX 12.143,95 -0,20 -23,99 5,77 MDAX 24.685,50 -0,31 -77,13 11,25 TecDAX 2.256,34 -0,45 -10,09 24,54 SDAX 11.309,61 -0,28 -31,45 18,81 FTSE FEIERTAG CAC 5.091,63 -0,25 -12,70 4,72

Bund-Future 164,85 0,12 1,26

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.55 Uhr Fr, 17.18 Uhr % YTD EUR/USD 1,1936 +0,02% 1,1933 1,1873 +13,5% EUR/JPY 130,44 +0,12% 130,28 129,68 +6,1% EUR/CHF 1,1410 -0,01% 1,1411 1,1374 +6,5% EUR/GBP 0,9237 -0,23% 0,9258 1,0846 +8,4% USD/JPY 109,29 +0,11% 109,18 109,23 -6,5% GBP/USD 1,2923 +0,25% 1,2890 1,2879 +4,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,21 47,87 -1,4% -0,66 -17,2% Brent/ICE 52,45 52,41 +0,1% 0,04 -10,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.298,25 1.291,36 +0,5% +6,90 +12,8% Silber (Spot) 17,21 17,07 +0,8% +0,14 +8,1% Platin (Spot) 978,65 974,75 +0,4% +3,90 +8,3% Kupfer-Future 3,07 3,03 +1,1% +0,03 +21,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   August 28, 2017 10:05 ET (14:05 GMT)

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13.12.23 Vivendi Overweight JP Morgan Chase & Co.
20.10.23 Vivendi Buy Deutsche Bank AG
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26.01.23 Vivendi Buy UBS AG
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