13.12.2021 16:07:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen von Tageshochs zurück

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen geben bis Montagnachmittag einen Großteil der Tagesgewinne wieder ab. Die US-Börsen sind mit Abschlägen gestartet, auch wurden charttechnische Hürden nicht genommen. Daneben halten sich Anleger zurück vor den zahlreichen geldpolitischen Entscheidungen dieser Woche. Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 15.680, im Tageshoch stand der Index bei 15.794 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,1 Prozent auf 4.203 Punkte.

Es ist die Woche der Zentralbanken: Mit der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch und der EZB sowie der Bank of England (BoE) am Donnerstag stehen die wichtigen Termine erst ab Wochenmitte an. Erst Anfang November hatte die Fed Pläne zum allmählichen Auslaufen des Anleihekaufprogramms auf den Weg gebracht. Bei ihrer anstehenden Sitzung wollen die Notenbanker den Prozess beschleunigen. Das würde der Fed die Tür zu einer Zinserhöhung im nächsten Frühjahr und nicht erst später im Jahr öffnen.

Analysten bei EZB nur über eine Einstellung der PEPP-Käufe einig

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte beschließen, die Nettokäufe unter dem Pandemieprogramm PEPP per Ende März 2022 einzustellen. Das ist der einzige Punkt, über den sich Analysten im Vorfeld der Beratungen einigermaßen einig sind. An den Märkten wird damit gerechnet, dass die BoE bei ihrer anstehenden Ratssitzung den Leitzins erneut nicht antasten werde.

Die Risikoaufschläge für südeuropäische Staatsanleihen sind zuletzt auf den höchsten Stand seit gut einem Jahr gestiegen. Bei zehnjährigen italienischen Papieren beträgt das Renditeplus gegenüber den entsprechenden Bundesanleihen aktuell 1,25 Prozentpunkte und bei spanischen Titeln knapp 0,70 Prozentpunkte. Obwohl die laufende Verzinsung der Bonds damit interessanter geworden ist, mahnt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank, zur Vorsicht.

Die Lage im Sektor der Fluggesellschaften dürfte sich nach Einschätzung aus dem Handel zunächst verschlechtern, bevor es wieder besser wird. Analysten verweisen auf die rasante Verbreitung der Omikron-Variante, die in der Zwischenzeit bereits ein Drittel aller Neuinfektionen in London stellt. Es sei nicht mehr auszuschließen, dass Weihnachtsfeierlichkeiten verboten würden.

Angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante hat Großbritannien die landesweite Corona-Warnstufe erhöht. Die Bewertung des Risikos für die öffentliche Gesundheit erreicht nun mit Stufe vier die zweithöchste, wie das zuständige Gremium am Sonntag mitteilte. IAG fallen 4,2 Prozent, Air France 2,1 Prozent und Lufthansa 3 Prozent. MTU Aero verlieren 1,3 Prozent und Fraport 1,9 Prozent.

Daimler Truck hausieren am zweiten Handelstag. Die ausgegliederte Nutzfahrzeugtochter war am Freitag erstmals an der Börse gelistet worden. Für Daimler Truck geht es am Montag um 11,3 Prozent auf 33,16 Euro nach oben. Hintergrund ist ein ganzer Reigen von Kaufempfehlungen für die Aktie: So stuft die Citigroup das Papier mit "Buy" und Ziel 40 Euro ein, Bank of America nennt ebenfalls ein Kursziel von 40 Euro, während es bei JP Morgan gleich 48 Euro sind. Daimler gewinnen 1,2 Prozent.

Vifor gesucht mit Übernahmespekulationen

Für die Aktie von Vifor geht es 18 Prozent nach oben. Zunächst hatte es Spekulationen gegeben, dass das australische biopharmazeutische Unternehmen CSL Interesse an einer mögliche Übernahme des in der Schweiz ansässigen Pharmaunternehmens habe. Der Impfstoff- und Blutproduktehersteller CSL und Vifor bestätigten inzwischen australische Medienberichte, wonach Gespräche stattgefunden hätten.

Die Aktie von United Internet legt um 4,2 Prozent auf 34,30 Euro zu. Positiv wird gewertet, dass United-Internet-Chef Ralph Dommermuth, der den Telekom-Konzern mehrheitlich übernehmen will, nun Angebote zum außerbörslichen Kauf von Aktienpaketen erhalten hat. Dommermuth will seinen Anteil an United Internet von derzeit 42 Prozent auf 51 Prozent aufstocken und hatte dazu ein freiwilliges Erwerbsangebot für 17 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von 35 Euro angekündigt.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.203,14 +0,1% 3,98 +18,3%

Stoxx-50 3.725,31 +0,1% 3,97 +19,9%

DAX 15.680,13 +0,4% 56,82 +14,3%

MDAX 34.599,04 +0,6% 201,90 +12,4%

TecDAX 3.881,32 +1,3% 48,45 +20,8%

SDAX 16.334,09 -0,0% -3,18 +10,6%

FTSE 7.253,40 -0,5% -38,38 +12,9%

CAC 6.968,85 -0,3% -22,83 +25,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,38 -0,03 +0,20

US-Zehnjahresrendite 1,44 -0,05 +0,52

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:28 Fr,17:02 % YTD

EUR/USD 1,1287 -0,2% 1,1288 1,1304 -7,6%

EUR/JPY 128,13 -0,1% 128,13 128,19 +1,6%

EUR/CHF 1,0412 -0,0% 1,0412 1,0419 -3,7%

EUR/GBP 0,8515 -0,2% 0,8532 0,8544 -4,7%

USD/JPY 113,54 +0,1% 113,51 113,41 +9,9%

GBP/USD 1,3252 -0,0% 1,3231 1,3231 -3,0%

USD/CNH (Offshore) 6,3741 +0,0% 6,3664 6,3732 -2,0%

Bitcoin

BTC/USD 47.795,29 -5,0% 48.783,79 47.886,01 +64,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,28 71,67 -0,5% -0,39 +50,1%

Brent/ICE 74,29 75,15 -1,1% -0,86 +49,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.788,41 1.782,82 +0,3% +5,60 -5,8%

Silber (Spot) 22,40 22,20 +0,9% +0,20 -15,1%

Platin (Spot) 937,57 942,81 -0,6% -5,24 -12,4%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

December 13, 2021 10:08 ET (15:08 GMT)

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