16.04.2015 17:00:50

MÄRKTE EUROPA/Börsen im Konsolidierungsmodus

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen bleiben am Donnerstagnachmittag das bestimmende Thema an Europas Börsen. Zum einen sorgt die weiter steigende Wahrscheinlichkeit eines griechischen Staatsbankrotts für eine gewisse Unsicherheit an den Märkten. Laut der Financial Times hat das Land beim IWF um Aufschub für die Rückzahlung der am Freitag fälligen Kredittranche gebeten. Zum anderen mehren sich die Anzeichen, dass es - technisch bedingt - an den Börsen zu einer etwas größeren Korrektur kommen könnte.

   Der Euro-Stoxx-50 verliert 1,3 Prozent auf 3.756 Punkte, für den Dax geht es 1,7 Prozent auf 12.029 nach unten. Einige Teilnehmer setzen darauf, dass sich der Ausbruch über die vergangenen Hochs um 12.200 im DAX als Fehlsignal erweisen wird. "Bisher konnte der DAX nach neuen Höchstständen mehr oder weniger zuverlässig immer an seinen letzten Hochs wieder nach oben drehen", so ein Händler. Aber aktuell tue sich der DAX bedeutend schwerer als in den vergangenen Wochen, etwas Luft zwischen sich und dem letzten markanten Hoch zu bringen.

   Die Börse Athen steigt trotz der Unsicherheiten um 0,5 Prozent. Der Bewegung wird allerdings keine große Bedeutung beigemessen. Der Index handelt ohnehin in der Nähe der Jahrestiefs. Die Zinsen zehnjähriger griechischer Papiere steigen dagegen um 65 Basispunkte auf 12,39 Prozent. Aber auch Marktzinsen an den spanischen und italienischen Bondmärkten ziehen etwas an, was auf einen gewissen Stress an den Märkten spricht. Zugleich setzt sich die Flucht in den vermeintlich sicheren Hafen Bundesanleihen fort. Hier geht es mit der Rendite um 2 Basispunkte auf 0,09 Prozent nach unten.

   An den Devisenmärkten zieht der Euro auf 1,0735 Dollar an. Dies spricht dafür, dass ein "Grexit" schon lange nicht mehr die Ängste bei den Anlegern auslöst, wie dies zum Höhepunkt der Schuldenkrise in der Eurozone der Fall gewesen war. Einige Analysten sind sogar der Meinung, dass ein Ausscheiden Griechenlands die Eurozone und damit übergeordnet die Einheitswährung stärke. Daneben sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Baudaten für März aus den USA schwach ausgefallen.

   Der französische Automobilzulieferer Faurecia hat laut der Credit Suisse im ersten Quartal erheblich von positiven Wechselkursen profitiert. Der Aktienkurs steigt um 3,1 Prozent und dürfte damit zumindest teilweise auch für die Kursgewinne von Renault und Peugeot verantwortlich sein. Das Umsatzwachstum von Faurecia in der NAFTA-Region habe mit 4 Prozent die Markterwartungen von 2 Prozent übertroffen.

   Peugeot gewinnen 1,5 Prozent und Renault 3,2 Prozent. Die Autotitel im DAX werden dagegen verkauft. Daimler verlieren 0,1 Prozent, BMW 1,5 Prozent und VW 1,7 Prozent. Bei VW warten die Anleger auf Nachrichten von der Sondersitzung von Mitgliedern des Volkswagen-Aufsichtsrats. Nach Informationen von Dow Jones Newswires beraten die Volkswagen-Aufseher am Donnerstag über die künftige Führung von Europas größtem Autokonzern - und damit über die Zukunft von VW-Chef Martin Winterkorn.

   Bauaktien ziehen an. Mit Eurocement beansprucht der zweitgrößte Holcim-Aktionär einen Sitz im Aufsichtsrat für sich nach einer Fusion von Holcim mit Lafarge. "Das ist ein starkes Zeichen, dass die Schweizer die Fusion trotz vieler Bedenken letztlich doch durchziehen", sagt ein Händler. Eurocement hält 10,8 Prozent an Holcim und war lange Zeit kein Freund einer Fusion. Holcim steigen um 0,9 Prozent und Lafarge erhöhen sich um 2,6 Prozent.

   Sowohl Unilever als auch Airbus sind am Donnerstag auf neue Allzeithochs gestiegen. Bei Unilever haben die Quartalszahlen positiv überrascht. Bei Airbus soll das Aktienrückkaufprogramm erweitert werden. Unilever gewinnen 2,8 Prozent, für Airbus geht es um 2 Prozent aufwärts.

   In der zweiten Reihe des deutschen Markts steigen Zalando mit guten vorläufigen Ergebnissen um über 15 Prozent. Vor allem aber das EBIT von 25 bis 39 Millionen Euro kommt gut an, denn hier haben Analysten im Schnitt lediglich mit einem kleinen Profit gerechnet.

   Dagegen verlieren Deutsche Annington 1,2 Prozent auf 31,38 Euro. Laut Händlern hat sich der Staatsfonds von Abu Dhabi komplett von der Deutschen Annington verabschiedet. Der Preis ist bislang nicht bekannt. Im Handel ist von 30,80 bzw 30,85 Euro die Rede. Rhön Klinikum steigen nach Ankündigung einer deutlich erhöhten Dividende für das abgelaufene Jahr um 2,7 Prozent.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.756,62 -1,23% Stoxx-50 3.566,31 -0,70% DAX 12.030,11 -1,65% FTSE 7.067,60 -0,41% CAC 5.225,43 -0,55% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 160,07% +11

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 08.25 Uhr Mi, 17.36 Uhr EUR/USD 1,0706 0,19% 1,0685 1,0610 EUR/JPY 127,63 0,12% 127,47 126,42 EUR/CHF 1,0308 0,00% 1,0307 1,0305 USD/JPY 119,25 -0,04% 119,30 119,15 GBP/USD 1,4896 0,45% 1,4829 1,4786 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   April 16, 2015 10:29 ET (14:29 GMT)

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