06.05.2015 17:04:50
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MÄRKTE EUROPA/Börsen geraten nach ADP-Daten unter Druck
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Erneut schwache Konjunkturdaten aus den USA drücken am Mittwochnachmittag auf Europas Börsen. Die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor ist im April um 169.000 gestiegen. Erwartet wurde aber ein Plus von 205.000. Genau verfolgt von den Anlegern wird zudem die Entwicklung am Anleihemarkt. Die Notierungen von Bundesanleihen schwanken stark. Stützend für das Sentiment wirken dagegen positiv ausgefallene Einkaufsmanagerindizes (PMI) aus dem europäischen Dienstleistungssektor.
Der Dax verliert 0,1 Prozent auf 11.314 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 notiert wenig verändert bei 3.549. Überrascht hat unter anderem Italien: dort stieg der Service-PMI im April auf 53,1 von 51,6 Punkten im Vormonat. In Spanien erhöhte er sich sogar auf 60,3. Damit liegt das Wachstum bei den ehemaligen Sorgenkindern in Südeuropa wieder deutlich oberhalb der Expansionsschwelle. "Besonders eindrucksvoll fiel der Anstieg in Spanien aus, dort erreichte der Service-Index den höchsten Stand seit 2006", heißt es von der Helaba. Die Daten hätten das Wachstumsszenario für die Eurozone bestätigt.
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen hat sich zuletzt von 0,16 auf 0,59 Prozent nahezu vervierfacht. Aktuell liegt sie bei 0,57. "Es droht die Gefahr, dass die Europäische Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm frühzeitig einstellt", begründet Jasper Lawler von CMC Markets den Ausverkauf bei Euro-Anleihen. Denn eine steigende Inflation einerseits und eine anziehende Konjunktur andererseits spielten der Euro-Notenbank in die Karten.
Am Devisenmarkt wertet der Euro zum US-Dollar weiter auf. Am Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1345 Dollar nach Wechselkursen klar unter 1,12 am Vorabend. Stützend wirken nicht nur die steigenden Renditen bei Bundesanleihen, die die Zinsabstand zu den USA verringern. Mit den schwachen ADP-Daten erhalten zudem die Zinserhöhungsfantasien in den USA einen weiteren Dämpfer.
Trotz insgesamt guter Geschäftszahlen verlieren BMW 3,8 Prozent. Die Umsatzzahlen in China sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig. Bernstein spricht von "signifikant negativen" Nachrichten. Die Profitabilität von BMW hänge im hohen Maße von China ab. Allianz steigen dagegen nach Zahlenausweis um 2,2 Prozent. Infineon gewinnen 1,2 Prozent - mehrere Banken haben ihre Kursziele erhöht. Enttäuschung herrscht über Puma. Der Life-Style-Konzern hat niedrigere Gewinne in Aussicht gestellt, das drückt den Kurs um 4 Prozent nach unten. Equinet hat darauf die Aktie auf "Verkaufen" gesenkt.
VW handeln 4,5 Prozent oder 10,40 Euro niedriger. Die Wolfsburger schütten 4,86 Euro je Vorzugsaktie aus. Ohne diesen Dividendenabschlag läge der Kurs also nicht ganz so tief im roten Bereich. Gegen den Trend ziehen die Titel des Roboterherstellers KUKA nach starken Geschäftszahlen um 2,7 Prozent an.
In Paris verlieren Aktien der Societe Generale 3,5 Prozent. Die Bank hat im ersten Quartal im Geschäft mit festverzinslichen Papieren schwächer abgeschnitten als erwartet. Alstom-Aktien steigen nach den Quartalszahlen des Kraftwerksbauers um 1,8 Prozent. Der niederländische Postdienstleister PostNL legte deutlich unter Erwartung liegende Geschäftszahlen vor. Die Börse quittiert das mit einem Aktienminus von 2,5 Prozent.
Mit kräftigen Aufschlägen von 1,3 Prozent reagieren GlaxoSmithKline auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen. Diese sind zwar nur im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Positiv wird im Handel allerdings die Dividendenzusage des Pharmakonzerns gewertet. Im vierten Quartal 2015 wird zudem eine Sonderdividende fällig, die in Summe 1 Milliarde Pfund Sterling betragen soll. Auch will GlaxoSmithKline die Synergien aus dem Kauf der Novartis-Impfsparte früher als erwartet erzielen.
Erstmals gehandelt werden am deutschen Aktienmarkt die Papiere des Online-Händlers windeln.de. Mit 15,15 Euro handeln die Papiere rund 18 Prozent unter dem Ausgabepreis von 18,50 Euro.
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=== Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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May 06, 2015 10:34 ET (14:34 GMT)
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