MÄRKTE EUROPA/Börsen fallen weiter zurück

   Von MANUEL PRIEGO-THIMMEL

   Rekordstände an Europas Börsen sind auch am Mittwoch nicht in Sicht. "Der deutliche Rückgang der britischen Industrieproduktion wie auch die Warnung von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann, dass die Schuldenkrise in der Eurozone nicht vorüber ist, sorgt für etwas Zurückhaltung", sagt Mitual Kotecha von der Credit Agricole. Den wichtigsten Impuls dürften am Nachmittag die US-Einzelhandelsumsätze setzen.

   Der Dax verliert im frühen Handel 0,2 Prozent auf 7.949 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 2.700 nach unten. Im Konsens wird prognostiziert, dass die US-Einzelhandelsumsätze im Februar um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sind. Die Crédit Agricole warnt aber, dass der starke Anstieg der Benzinpreise sowie die Steuererhöhungen zum Jahreswechsel die Konsumlust im laufenden Quartal belasten wird.

   Am Devisenmarkt notiert der Euro gegen den Dollar wenig verändert um 1,3020. In den vergangenen Tagen konnte sich die Einheitswährung stabilisieren. Die Crédit Agricole sieht hierin nur einen kurzfristigen Effekt. "Da sich der Trend besserer US-Daten und schwächerer Daten aus der Eurozone fortsetzen dürfte, sollte sich auch die Stabilisierung als nicht nachhaltig erweisen", heißt es zur Begründung.

   An den europäischen Anleihemärkten dürfte eine Auktion italienischer Staatsanleihen die Akzente setzen. Auch stehen Zahlen zur europäischen Industrieproduktion für Januar an. Platziert werden verschiedene Papiere mit längeren Laufzeiten. Die Kurse am italienischen Bondmarkt haben sich in den vergangenen Tagen vom Schock der Italien-Wahl erholt. Ende der Woche konstituiert sich das neue Parlament.

   Die Anleger gehen mit der unsicheren politischen Lage bislang sehr gelassen um. Sie vertrauen darauf, dass die EZB ein Wiederaufflammen der Schuldenkrise nicht zulassen wird. Im frühen Geschäft notieren die Renditen auf italienische Benchmarkanleihen wenig verändert auf 4,57 Prozent.

   Mit einem Minus von 2,5 Prozent steht die Inditex-Aktie nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen unter Abgabedruck. Analystin Anne Critchlow von der Societe Generale zeigt sich leicht enttäuscht. Sowohl das Umsatz- als auch das EBIT-Wachstum hätten im vierten Quartal Anzeichen einer Abschwächung gezeigt. Auch sei die Bruttomarge auf Jahressicht um 100 Basispunkte gesunken.

   Für Enel-Aktien geht es gleich um 4 Prozent auf 2,67 Euro nach unten. Der italienische Stromversorger Enel hat nach einem herben Gewinneinbruch die Dividende um fast die Hälfte gekürzt. Eine Milliardenabschreibung bei der spanischen Tochter Endesa verhagelte Enel das Nettoergebnis - fast 80 Prozent des Gewinns brachen unter dem Strich weg.

   Dafür machen die Papiere von Thomas Cook nach einem starken Zwischenbericht gleich einen Sprung von mehr als 11 Prozent. "Die Restrukturierung des Konzerns ist weiter fortgeschritten als bislang gedacht", sagt ein Händler. Wie Oriel Securities anmerkt, sei das Kostensenkungsziel bis 2014/15 um weitere 50 Millionen Pfund auf 210 Millionen angehoben worden.

   Im DAX setzt die Commerzbank-Aktie die Abwärtsbewegung vom Dienstag fort und verliert weitere 3,9 Prozent auf 1,34 Euro. Spekulationen über eine bevorstehende Kapitalerhöhung führen dazu, dass die Anleger weiter einen Bogen um das Papier machen. Infineon-Aktien geben nach einer Herabstufung durch Morgan Stanley auf Underweight kräftiger um 1,8 Prozent auf 6,65 Euro nach.

   DJG/mpt/raz

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   March 13, 2013 05:26 ET (09:26 GMT)

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