07.03.2022 13:12:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich von Tiefs

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen erholen sich in einer technischen Gegenbewegung am Montagmittag von den Tagestiefs. Gleichwohl zeigen sich die Aktienmärkte gehörig im Minus. Nach einem Rutsch von 2.500 DAX-Punkten in zwei Wochen weiche momentan auf dem Niveau der Abgabedruck, so ein Händler. Allerdings könne je nach Nachrichtenlage die Volatilität jederzeit wieder anspringen. "Der Handel verläuft weiterhin ganz im Bann des Krieges in der Ukraine", so ein anderer Teilnehmer. Der DAX notiert 2 Prozent tiefer bei 12.837 Zählern, das Tief lag bei 12.439 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verliert um 1 Prozent auf 3.521 ab.

Stagflationsängste nehmen weiter zu

Auf die Kurse drückt vor allem ein erneuter starker Ölpreisanstieg. Ein Barrel der Nordseesorte Brent wird bei knapp 125 Dollar gehandelt, stand aber schon bei knapp 140 Dollar. Damit nehmen die Stagflationsängste weiter zu. "Dieser erneute Anstieg der Energiepreise setzt Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen zu", sagt Marktstratege Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners: "Deshalb reagieren die Börsen so sensibel auf die erneute Preisexplosion am Ölmarkt", ergänzt er.

Ausgelöst wurde die neue Preisexplosion bei Erdöl durch Berichte, wonach der US-Kongress auf ein Embargo für Ölimporte aus Russland drängt. An den Terminmärkten wird ein solcher Schritt als wahrscheinlich eingestuft. Der potenzielle Ausfall des zweitgrößten Öllieferanten der Welt führe zu einem Angebotsausfall, der kaum aufzufangen sei, heißt es. In Folge werde das russische Ölangebot, das in der Vorwoche noch floss, schrittweise ausgepreist, während das mögliche Angebot an Öl aus dem Iran eingepreist werde, so ein Marktstratege.

Der Bankensektor bricht um 4,4 Prozent ein. Obwohl die meisten europäischen Kreditinstitute - mit einigen Ausnahmen wie die in Wien notierte Raiffeisen - kein wesentliches Russland- oder Ukraine-Engagement aufweisen, sind die Aussichten des Sektors stark mit den makroökonomischen Aussichten verbunden, die durch die Möglichkeit eines sich verschärfenden und langwierigen Konflikts bedroht sind. Deutsche Bank verlieren 4,3 Prozent, Unicredit 4,2 Prozent oder Raiffeisen 10,9 Prozent.

Aktien aus dem Einzelhandel zeigen sich mit einem Minus von 4,8 Prozent. Hier belastet die Erwartung, dass der Ukrainekrieg und die grassierende Inflation auf die Konsumstimmung negativ durchschlagen wird. Metro geben 4,3 Prozent nach, Carrefour verlieren 3,6 Prozent. Aus ähnlichen Gründen verliert der Reisesektor 3,1 Prozent. Lufthansa geben 4,3 Prozent nach, Air France 7,7 Prozent oder IAG 6,8 Prozent - auch belastet von steigenden Kerosinpreisen. Die Tui-Aktie notiert mit Abschlägen von 9,6 Prozent.

Gold testet die 2000-Dollar-Marke

Gefragt sind erneut so genannte sichere Häfen, darunter Gold, das am Morgen die Marke von 2.000 Dollar getestet hat und in Euro gerechnet neue Rekorde markiert. Aber auch hier gibt es warnende Stimmen, die darauf verweisen, dass Russland einen Teil seiner Goldreserven verkaufen könnte.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.521,49 -1,0% -34,52 -18,1%

Stoxx-50 3.398,03 -0,8% -27,08 -11,0%

DAX 12.837,45 -2,0% -257,09 -19,2%

MDAX 28.205,81 -2,3% -652,72 -19,7%

TecDAX 2.999,48 -1,3% -38,74 -23,5%

SDAX 12.856,03 -1,8% -232,53 -21,7%

FTSE 6.934,23 -0,8% -52,91 -5,4%

CAC 5.965,39 -1,6% -96,27 -16,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,06 +0,02 +0,12

US-Zehnjahresrendite 1,76 +0,03 +0,25

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:34 Uhr Fr, 17:27 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0866 -0,6% 1,0884 1,0918 -4,4%

EUR/JPY 125,10 -0,4% 125,27 125,29 -4,4%

EUR/CHF 1,0047 +0,3% 1,0023 1,0030 -3,2%

EUR/GBP 0,8246 -0,1% 0,8234 0,8260 -1,9%

USD/JPY 115,20 +0,2% 115,09 114,78 +0,1%

GBP/USD 1,3172 -0,5% 1,3219 1,3215 -2,7%

USD/CNH (Offshore) 6,3234 +0,0% 6,3226 6,3276 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 38.501,22 -1,2% 37.975,49 40.637,22 -16,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 122,98 115,68 +6,3% 7,30 +65,2%

Brent/ICE 125,62 118,11 +6,4% 7,51 +63,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.983,63 1.974,50 +0,5% +9,13 +8,4%

Silber (Spot) 25,64 25,72 -0,3% -0,08 +10,0%

Platin (Spot) 1.144,30 1.118,50 +2,3% +25,80 +17,9%

Kupfer-Future 4,96 4,93 +0,5% +0,03 +11,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 07, 2022 07:13 ET (12:13 GMT)

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Carrefour S.A. (spons. ADRs) 2,84 -1,39% Carrefour S.A. (spons. ADRs)
Carrefour S.A. 14,35 -1,95% Carrefour S.A.
Deutsche Bank AG 16,05 2,02% Deutsche Bank AG
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) 6,20 0,00% Deutsche Lufthansa AG  (spons. ADRs)
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International Consolidated Airlines Group S.A. (spons. ADRs) 6,62 2,21% International Consolidated Airlines Group S.A. (spons. ADRs)
Lufthansa AG 6,30 0,25% Lufthansa AG
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