23.10.2023 15:52:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben unter Druck - Munich Re nach Zahlen gesucht

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen verlieren auch am Montagnachmittag, wenngleich weniger stark als zuvor. Der DAX gibt am Mittag 0,8 Prozent auf 14.684 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 4.013 nach unten. Druck kommt einmal mehr vom Anleihemarkt. Die vielbeachtete Rendite der 10-jährigen US-Treasurys ist im Tageshoch auf 5,02 und damit über die vielbeachtete Schwelle von 5 Prozent gestiegen, fällt aber am Nachmittag auf 4,98 Prozent zurück. Neben technischen Faktoren verweisen Analysten darauf, dass der zusätzliche Finanzierungsbedarf der US-Regierung infolge des Konflikts im Nahen Osten die Renditen treibt. An der Börse heißt es, dass es bei solch heftigen Bewegungen in Assets schnell zu Kollateralschäden kommen könne.

VW senkt Prognose für 2023

VW (-2,3%) legte am Freitagabend vorläufige Ergebnisse für das dritte Quartal 2023 vor und senkte die EBIT-Prognose für das Geschäftsjahr. Mit Blick auf das dritte Quartal heben die Analysten der Citi hervor, dass der freie Cashflow mit 2,5 Milliarden Euro für das dritte Quartal 2023 zwar positiv sei, aber aufgrund von Steuerzahlungen von 1,5 Milliarden Euro im Quartal niedriger ausfalle als im Vorjahr. Für die Analysten ist klar, dass sich VW ändern müsse. Allerdings seien in einem Aktienkurs von rund 100 Euro bereits geringe Erwartungen eingepreist, so dass die Citi-Analysten ihre Kaufempfehlung bestätigen.

Als "unangenehm, aber ohne Änderung an den zugrunde liegenden Prognosen für das Geschäftsjahr" stufen die Analysten von Jefferies die Neuigkeiten aus Wolfsburg ein. Wie die Kollegen der Citi weisen auch sie auf den gestiegenen Netto-Cashbestand hin, auch ihr Votum für die Aktie lautet Buy. Die Aktien von Porsche SE, die am Freitagabend als Großaktionär der Wolfsburger den Ausblick bestätigt hatte, verlieren dennoch 2,8 Prozent.

Auf die vorläufigen Drittquartalszahlen von Munich Re (+0,5%) reagieren die Aktien leicht positiv. Der Rückversicherer hat ein Nettoergebnis von etwa 1,2 Milliarden Euro erzielt, was etwas über der Konsensschätzung von 1,13 liegt. Die Münchener erwarten für 2023 nun einen Nettogewinn in Höhe von 4,5 Milliarden Euro, eine halbe Milliarde mehr als bislang in Aussicht gestellt. Das entspricht exakt der Schätzung der UBS, die Anhebung ist aus Marktsicht also keine Überraschung.

Nach einem starken Drittquartal wird Royal Philips (-0,3%) optimistischer. Mit Blick auf die Quartalszahlen heißt es von Jefferies, dass der Gruppenumsatz und das bereinigte EBITA jeweils 1 bzw. 17 Prozent über den Erwartungen lägen. Einen Wermutstropfen gebe es; so sei der Auftragseingang der Gruppe um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen, was nun bereits das fünfte Quartal in Folge mit einem rückläufigen Auftragseingang markiere. Dies könnte das Umsatzwachstum in den nächsten zwölf bis 18 Monaten belasten.

Die Aktie von Varta legt dagegen um 5,6 Prozent zu. Den Treiber liefert die Nachricht, dass sich der angeschlagene Akkuhersteller offenbar mit einer Rückkehr seines bisherigen Großkunden Apple Luft bei der Sanierung des Unternehmens verschaffen kann. "Wir beliefern einen wichtigen Großkunden wieder, der zuvor die Abrufe seiner Aufträge zurückgestellt hat", sagte Varta-Chef Markus Hackstein der Augsburger Allgemeinen. Er wollte jedoch offiziell nicht bestätigen, dass es sich dabei um den Hightech-Riesen Apple handelt. Der Varta-Chef erklärte zugleich, dass der Hersteller seine Pläne für einen Ausbau seiner E-Autobatterien-Produktion zurückgestellt habe.

Roche kauft Telavant für 7,25 Milliarden Dollar

Die Akquisition von Telavant durch Roche (-0,5%) könnte ein erster Schritt zur Verbesserung der Marktstimmung sein, heißt es von den Analysten von Barclays. Der Deal habe einen Wert von bis zu 7,25 Milliarden US-Dollar und sichere dem Unternehmen die Rechte an einer Therapie für entzündliche Darmerkrankungen und potenziell mehrere andere Indikationen. Investoren hatten eine Transaktion vom Schweizer Pharmaunternehmen erwartet; eine kleinere Akquisition schien wahrscheinlicher als etwas Transformierendes. Der mögliche Kauf von Telavant war bereits im Sommer berichtet worden.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.018,12 -0,2% -6,56 +5,9%

Stoxx-50 3.805,20 -0,5% -17,89 +4,2%

DAX 14.709,08 -0,6% -89,39 +5,6%

MDAX 23.841,38 -0,9% -224,27 -5,1%

TecDAX 2.821,24 -0,8% -22,14 -3,4%

SDAX 12.103,61 -1,4% -170,23 +1,5%

FTSE 7.356,25 -0,6% -45,89 -0,7%

CAC 6.817,18 +0,0% 0,96 +5,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,91 +0,02 +0,34

US-Zehnjahresrendite 4,96 +0,03 +1,08

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Uhr Fri, 17:30Uhr % YTD

EUR/USD 1,0600 +0,0% 1,0575 1,0595 -1,0%

EUR/JPY 158,95 +0,1% 158,56 158,74 +13,3%

EUR/CHF 0,9477 +0,3% 0,9463 0,9437 -4,2%

EUR/GBP 0,8715 +0,0% 0,8703 0,8717 -1,5%

USD/JPY 149,93 +0,1% 149,93 149,82 +14,3%

GBP/USD 1,2163 +0,0% 1,2152 1,2155 +0,6%

USD/CNH (Offshore) 7,3178 -0,1% 7,3264 7,3231 +5,6%

Bitcoin

BTC/USD 30.564,85 +2,6% 30.755,89 29.595,23 +84,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 87,15 88,08 -1,1% -0,93 +12,7%

Brent/ICE 91,53 92,16 -0,7% -0,63 +12,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.973,64 1.981,23 -0,4% -7,59 +8,2%

Silber (Spot) 23,03 23,37 -1,4% -0,34 -3,9%

Platin (Spot) 892,83 900,70 -0,9% -7,88 -16,4%

Kupfer-Future 3,57 3,56 +0,1% +0,00 -6,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 23, 2023 09:52 ET (13:52 GMT)

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