30.12.2019 16:04:49

MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben schwach - 2019 für DAX bereits beendet

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen stehen auch am Montagnachmittag unter Druck. Die fragmentierte Handelswoche rund um das neue Jahr lade nicht zu neuen Positionierungen ein, heißt es im Handel. Dominiert wird das Geschäft vom Risikomanagement und letzten Portfolioanpassungen zum Jahresende. Die deutsche Börse hat sich bereits um 14.00 Uhr aus dem Jahr 2019 verabschiedet, die Wiener Börse um 14.15 Uhr.

Der DAX verlor 0,7 Prozent auf 13.249 Punkte - die Tagesverluste werden versüßt durch eine Jahresperformance von 25,5 Prozent. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,6 Prozent auf 3.758 Punkte nach unten. Die ständigen Rekordvorlagen der Wall Street seien nun dank der Entspannung im China-USA-Streit hinreichend eingepreist, eher werde man wieder etwas vorsichtiger. Etwas belastend wirken die Nachrichten aus Nordkorea; angesichts eines Stillstands bei den Nukleargesprächen droht das Land mit offensiven Maßnahmen.

Die Unterzeichnung des Phase-1-Deals zwischen den USA und China soll Anfang Januar stattfinden. Damit werden aber auch eventuell zu hohe Erwartungen einem Realitätscheck unterworfen, wenn alle Details und Konditionen dieses Abschlusses bekanntwerden. "Der Haupttreiber ist weiter der bevorstehende Phase-1-Deal im Januar und der daraus folgende Schub für das weltweite Wachstum. Ob sich dieses Wachstum aber wirklich so materialisiert, steht auf einem anderen Blatt", sagt Jeffrey Halley von Oanda.

Daimler-CEO sieht keine Besserung für Branche

Dazu stehen gleich zum Handelsstart in das neue Jahr am Donnerstag mit die wichtigsten Wirtschaftsdaten auf dem Programm: Die globalen Einkaufsmanager-Indizes für Dezember von China über Europa bis in die USA. Vor allem die Verbesserung der China-Daten noch während des Handelsstreits war eine positive Überraschung. Ein weiter steigender Caixin-PMI der Industrie könnte daher für einen freundlichen Jahresstart sorgen. Bereits in der Nacht auf Dienstag werden die staatlichen Einkaufsmanager-Indizes aus China veröffentlicht.

Für Essilorluxottica geht es kräftiger um 2,3 Prozent nach unten. Die Aktie wird belastet von einem Betrugsfall bei einer von Essilor in Thailand betriebenen Produktionsstätte. Der Schaden wird das EBIT 2019 vor möglichen Versicherungszahlungen um bis zu 190 Millionen Euro belasten. Equita SIM schätzt den Betrugsfall angesichts des damit verbundenen Reputationsschaden als signifikant ein. Bernstein vermutet, dass der Fall die Integration der aus der Fusion aus Essilor und Luxottica entstandenen Gruppe beschleunigen wird.

Daimler verloren 0,9 Prozent. Unter anderem belasteten wenig optimistische Aussagen des Daimler-Vorstandsvorsitzenden Ola Källenius. Er hat keine Hoffnung für eine Besserung der Branchensituation. "Es geht nicht um eine Wirtschaftskrise, wo sich in zwei oder drei Jahren die Märkte wieder nach oben drehen", sagte Källenius der Bild am Sonntag. Die Branche verändere sich "grundlegend".

Morgan Stanley erhöht Anteil an Wirecard

Wirecard gewannen gegen den Markt 1,1 Prozent. Für gute Stimmung sorgte Morgan Stanley, die ihren Anteil an dem Unternehmen leicht erhöht haben, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung hervorging. Nicht belastet vom Streik bei Eurowings zeigten sich Lufthansa, die sich mit Abgaben von 0,1 Prozent deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelten. Wirtschaftlich sei der Ausfall von nur wenigen Flügen keine Belastung.

Im SDAX ging es für die Aktie von Borussia Dortmund um 3,7 Prozent nach oben. Händler verwiesen auf den Transfer des 19-jährigen Erling Haaland, der als "Wunderstürmer" gesehen wird. Auch andere Topvereine wie Manchester United, Juventus Turin und Chelsea hatten Interesse an Haaland, der nun zur Borussia gehen wird.

Nokia-Aktien gewinnen 0,2 Prozent. Die Finnen sollen in Australien für Vodafone das 5G-Netz aufbauen. Wie Vodafone Hutchison Australia am Wochenende mitteilte, werde der Aufbau des neuen Netzwerkes bereits in der ersten Hälfte 2020 beginnen. Damit werde es auch schnell den Cashflow bei Nokia treiben, heißt es.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.758,22 -0,64 -24,05 25,21

Stoxx-50 3.415,20 -0,59 -20,34 23,74

DAX 13.249,01 -0,66 -88,10 25,48

MDAX 28.312,80 -0,79 -224,67 31,15

TecDAX 3.014,94 -0,67 -20,34 23,05

SDAX 12.511,89 -0,02 -3,12 31,58

FTSE 7.612,22 -0,43 -32,68 13,63

CAC 6.001,56 -0,59 -35,83 26,86

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,18 0,07 -0,42

US-Zehnjahresrendite 1,92 0,04 -0,76

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.10 Uhr Fr, 17.06 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1205 +0,24% 1,1203 1,1166 -2,3%

EUR/JPY 121,94 -0,34% 122,29 122,31 -3,0%

EUR/CHF 1,0860 -0,36% 1,0893 1,0886 -3,5%

EUR/GBP 0,8526 -0,28% 0,8545 0,8526 -5,3%

USD/JPY 108,83 -0,58% 109,16 109,55 -0,7%

GBP/USD 1,3143 +0,51% 1,3112 1,3097 +3,0%

USD/CNH (Offshore) 6,9812 -0,16% 6,9788 6,9938 +1,6%

Bitcoin

BTC/USD 7.277,76 -1,45% 7.364,76 7.237,26 +95,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,82 61,72 +0,2% 0,10 +27,2%

Brent/ICE 68,69 68,16 +0,8% 0,53 +24,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.514,95 1.511,40 +0,2% +3,55 +18,1%

Silber (Spot) 17,89 17,77 +0,7% +0,13 +15,5%

Platin (Spot) 960,45 949,15 +1,2% +11,30 +20,6%

Kupfer-Future 2,82 2,84 -0,2% -0,01 +6,3%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 30, 2019 10:05 ET (15:05 GMT)

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