14.08.2015 18:30:50

MÄRKTE EUROPA/Börsen beruhigen sich zum Wochenende

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Panikattacken der vergangenen Tage ist am Freitag Ruhe an Europas Börsen eingekehrt. Nach drei Abwertungen des Yuan gegen den US-Dollar in Folge wertete China die eigene Währung über Nacht leicht auf. Das sorgte für etwas Entspannung: "Der Yuan-Sturm ist vorüber, vorerst jedenfalls", sagt Angus Nicholson vom Broker IG Markets. Die jüngsten Wachstumszahlen aus Europa lieferten aber keinen Kaufgrund.

   Die Wirtschaft der Eurozone hat im Frühjahr das Wachstumstempo nicht halten können. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte zwischen April und Juni nur um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, während von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen wie bereits im ersten Quartal mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet hatten. Der Dax verlor 0,3 Prozent auf 10.985 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 0,7 Prozent auf 3.491 Punkte nach.

   Auch die Zustimmung des griechischen Parlaments am Morgen zu den Reformen als Voraussetzung für ein drittes Hilfspaket für das Land konnte die Kurse nicht befeuern. Am Nachmittag begann dann der Sondergipfel der Finanzminister der Eurozone zum Thema Griechenland in Brüssel. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zeigte sich zuversichtlich, dass ein Ergebnis noch am Freitag erzielt wird.

   Die Commerzbank ist weiter positiv für den deutschen Aktienmarkt gestimmt und hat das DAX-Ziel für 2015 von 11.800 Punkten bestätigt. Sie verweist darauf, dass der deutsche Leitindex gegenüber anderen internationalen Indizes nicht teuer sei. Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) handele der DAX bei 14,0, der Euro-Stoxx-50 dagegen bei 15,2 und der S&P-500 bei 17,7 und damit deutlich darüber.

   Ein Blick auf den Automobilsektor zeige, dass die Börse dort schon die Eintrübung des China-Geschäfts eingepreist habe, so die Commerzbank. Dort lägen die KGVs deutlich unter dem Durchschnitt. Das KGV für BMW liege bei 9,1, für Daimler bei 9,2 und für VW bei 7,4. Die Auto-Aktien im DAX hielten sich am Freitag etwas besser als der Gesamtmarkt.

   Branchenverlierer an den Börsen war der Öl- und Gassektor, für den es 0,9 Prozent nach unten ging. Während Verbraucher und ölabhängige Branchen über den weiter fallenden Ölpreis jubilieren, gräbt dieser bei Charttechnikern tiefe Sorgenfalten in die Stirn. Der Preis für die US-Sorte WTI fiel mit 41,35 US-Dollar zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahren. Die kleinere Gegenbewegung am Nachmittag war da kein großer Trost.

   Nachdem am Donnerstag die letzte große Welle von Quartalsberichten von Unternehmen über die Börsen geschwappt war, fehlten nun von dieser Seite die Kursimpulse. Deutsche Bank verloren 1,3 Prozent. Presseberichte thematisierten einmal mehr eine mögliche Beihilfe der Deutschen Bank zur Geldwäsche in Russland. Das sei nicht wirklich neu, trübe das Sentiment für die Aktie aber erneut ein, sagte ein Händler.

   Die Citigroup senkte die Aktie der Deutschen Telekom von "Kaufen" auf "Neutral", das ließ die T-Aktie um 0,8 Prozent nachgeben. Während es in den USA in der Zwischenzeit rund laufe, machten die Analysten Probleme auf dem deutschen Heimatmarkt aus. Ein Kauf war dagegen die Aktie von LEG Immobilien. Die Immobiliengesellschaft hatte nach dem ersten Halbjahr die Prognose für die Einnahmen 2015 und 2016 erhöht. Der Kurs stieg um 3,1 Prozent.

   Am Devisenmarkt gab der Euro nach auf 1,1108 Dollar. Bessere Industrieproduktionszahlen sowie leicht über den Erwartungen gestiegene Erzeugerpreise aus den USA sprechen für einen ersten Zinsschritt im September. Allerdings ist die Erwartung eines solchen an den Märkten nach der Yuan-Abwertung durch die chinesische Notenbank zuletzt klar gefallen.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.491,03 -25,12 -0,7% +11,0% Stoxx-50 3.325,49 -7,11 -0,2% +10,7% Stoxx-600 386,24 -0,45 -0,1% +12,8% XETRA-DAX 10.985,14 -29,49 -0,3% +12,0% FTSE-100 London 6.550,74 -17,59 -0,3% -0,2% CAC-40 Paris 4.956,47 -30,38 -0,6% +16,0% AEX Amsterdam 473,89 -3,10 -0,6% +11,6% ATHEX-20 Athen 199,29 -3,25 -1,6% -24,8% BEL-20 Bruessel 3.648,08 -24,27 -0,7% +11,0% BUX Budapest 22.300,93 -192,64 -0,9% +34,1% OMXH-25 Helsinki 3.342,03 +0,77 +0,0% +11,8% ISE NAT. 30 Istanbul 94.989,48 +160,45 +0,2% -10,5% OMXC-20 Kopenhagen 997,56 +8,55 +0,9% +34,0% PSI 20 Lissabon 5.565,81 -4,97 -0,1% +15,9% IBEX-35 Madrid 10.879,30 -68,60 -0,6% +5,8% FTSE-MIB Mailand 23.248,52 -107,49 -0,5% +22,3% RTS Moskau 836,41 +7,48 +0,9% +5,8% OBX Oslo 549,86 -8,04 -1,4% +5,0% PX Prag 1.025,17 -2,36 -0,2% +8,3% OMXS-30 Stockholm 1.586,83 -7,32 -0,5% +8,3% WIG-20 Warschau 2.198,22 -26,52 -1,2% -5,1% ATX Wien 2.453,60 +0,76 +0,0% +13,6% SMI Zuerich 9.346,56 +21,35 +0,2% +4,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.10 Uhr Do, 17.17 Uhr EUR/USD 1,1110 -0,31% 1,1144 1,1139 EUR/JPY 138,06 -0,45% 138,69 138,52 EUR/CHF 1,0863 -0,15% 1,0880 1,0867 USD/JPY 124,26 -0,13% 124,43 124,39 GBP/USD 1,5623 0,13% 1,5604 1,5589 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

   DJG/mpt/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   August 14, 2015 11:59 ET (15:59 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 59 AM EDT 08-14-15

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