09.08.2019 12:52:45
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MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste aus - politische Risiken im Blick
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen am Freitagmittag die Verluste aus. Druck kommt gleich von mehreren Seiten. Der Yuan wurde mit 7,0136 wieder über der wichtigen 7er-Marke gefixt, wenn auch nicht so deutlich, wie von Analysten befürchtet. Die Furcht vor einer drohenden Abwertungsspirale wird dadurch jedoch nicht geringer. Zudem fiel der Rückgang der chinesischen Erzeugerpreise stärker als erwartet aus, was bereits als Signal für fallende Nachfrage und damit eine Folge des Handelskonflikts gewertet wird. Nahrungsmittel in China verteuerten sich stärker als befürchtet.
In Europa ist derweil Italien wieder zurückgekehrt als Belastungsthema für die Finanzmärkte. Angesichts eines Koalitionsstreits fordert Vize-Regierungschef Matteo Salvini schnellstmöglich Neuwahlen. An der Börse wird die Wahrscheinlichkeit von Neuwahlen als Risiko eingestuft, bereits am Vortag standen die italienischen Staatsanleihen unter Druck. Der Druck dauert am Freitag an. Der DAX verliert 1 Prozent auf 11.731 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1 Prozent auf 3.342 nach unten. Gold bleibt in dem Umfeld stark nachgefragt - der Preis für die Feinunze hält sich über 1.500 Dollar.
Hoffen auf Glyphosat-Vergleich bei Bayer
Das "neue Politiktheater" in Italien komme zur Unzeit, da der Staatshaushalt für 2020 das aktuell brennendste Thema in Italien sei, heißt es von QC Partners. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass etwaige Neuwahlen im Oktober abgehalten werden. Ende Oktober könnte zudem Großbritannien ohne Folgeabkommen aus der EU ausscheiden. An der Mailänder Börse geht es mit den Kursen um 2,4 Prozent nach unten. Verkauft werden vor allem Bankentitel: Intesa Sanpaolo geben 4,3 Prozent nach, Unicredit 5,7 Prozent oder Ubi Banca 6,2 Prozent.
Bayer gewinnen gegen den Trend 3,2 Prozent. In der Spitze lag die Aktie zweistellig im Plus. Seit Tagen wird darüber spekuliert, ob das Unternehmen in den USA im Hintergrund an einem Vergleich mit den Glyphosat-Klägern arbeitet. Einem Bericht zufolge soll der Betrag im Bereich von 8 Milliarden Dollar liegen und damit deutlich niedriger als zuvor befürchtet. Die Forderung der Anwälte der Kläger soll bei 10 Milliarden liegen, was auch noch positiv für Bayer zu werten wäre.
Dazu gibt es noch einige Unternehmensergebnisse, nachdem die Berichtssaison am Vortag ihren Höhepunkt erreicht hatte. Für einen Freudensprung von 7,3 Prozent beim britischen Werbekonzern WPP sorgen die Quartalszahlen. Der Umsatzrückgang im ersten Halbjahr von 0,6 Prozent auf vergleichbarer Basis war weniger drastisch als befürchtet. Das zweite Quartal wies sogar einen leichten Umsatzanstieg um 0,1 Prozent aus. Dies wird als Zeichen gewertet, dass der Abwärtstrend gebremst wird.
Pfund bleibt unter Abgabedruck
Novo Nordisk steigen um 0,7 Prozent. Aufgrund einer zunehmenden Nachfrage nach Diabetes-Medikamenten erhöhte das Unternehmen die Umsatz- und Gewinnprognose. Freenet verlieren dagegen 0,6 Prozent trotz guter Zahlen. Bei Autozulieferer Hella geht es sogar 4,8 Prozent abwärts. Ein besserer Umsatzausblick treibt dagegen Carl Zeiss Meditec um 1,6 Prozent nach oben. Bechtle verlieren nach Zahlen 3 Prozent - einige Anleger dürften sich an der Marge stören. LEG Immobilien (plus 1,4 Prozent) und Innogy (minus 0,9 Prozent) haben ebenfalls Ergebnisse vorgelegt.
Am Devisenmarkt steht das Pfund tendenziell unter Druck und rutscht unter die Marke von 1,2100 Dollar. Hier drücken schwache Konjunkturdaten sowie der Schatten eines möglichen harten Brexit Ende Oktober.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.342,46 -0,98 -32,92 11,36
Stoxx-50 3.072,10 -0,36 -11,20 11,31
DAX 11.731,19 -0,96 -114,22 11,10
MDAX 25.455,32 -0,54 -137,05 17,91
TecDAX 2.806,83 -0,79 -22,25 14,56
SDAX 10.775,84 -1,07 -117,06 13,32
FTSE 7.278,96 -0,10 -6,94 8,29
CAC 5.344,02 -0,82 -43,93 12,96
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,58 -0,02 -0,82
US-Zehnjahresrendite 1,70 -0,02 -0,98
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 08:21 Uhr Do, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1206 +0,10% 1,1193 1,1219 -2,3%
EUR/JPY 118,60 +0,09% 118,51 119,04 -5,7%
EUR/CHF 1,0900 +0,00% 1,0899 1,0947 -3,2%
EUR/GBP 0,9266 +0,51% 0,9218 0,9235 +3,0%
USD/JPY 105,83 -0,02% 105,89 106,12 -3,5%
GBP/USD 1,2094 -0,45% 1,2141 1,2146 -5,2%
USD/CNY 7,0584 +0,19% 7,0499 7,0452 +2,6%
Bitcoin
BTC/USD 11.673,75 -0,26% 11.827,25 11.733,50 +213,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 53,34 52,54 +1,5% 0,80 +11,5%
Brent/ICE 58,17 57,38 +1,4% 0,79 +5,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.503,20 1.501,20 +0,1% +2,00 +17,2%
Silber (Spot) 17,01 16,91 +0,6% +0,10 +9,8%
Platin (Spot) 860,99 865,50 -0,5% -4,51 +8,1%
Kupfer-Future 2,60 2,61 -0,3% -0,01 -1,7%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
August 09, 2019 06:53 ET (10:53 GMT)
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Bayer | 21,32 | 0,24% | |
Bechtle AG | 30,96 | -0,96% | |
Carl Zeiss Meditec AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 47,40 | 0,85% | |
Carl Zeiss Meditec AG | 48,44 | 1,04% | |
freenet AG | 29,16 | 0,34% | |
HELLA GmbH & Co. KGaA | 87,30 | 1,51% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 4,15 | -0,48% | |
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) | 23,40 | -4,88% | |
LEG Immobilien | 77,02 | -0,31% | |
Novo Nordisk (spons. ADRs) | 76,20 | 0,53% | |
WPP 2012 PLC (spons. ADRs) | 45,11 | 1,08% | |
WPP 2012 PLC | 8,79 | 0,42% |
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