07.02.2022 16:01:40
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MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne aus - Mailand schwach
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen am Montagnachmittag die Gewinne aus nach einer recht freundlichen Eröffnung an der Wall Street. Im Handel ist aber von einer wackligen Stabilisierung die Rede. "Der Markt bleibt im Spannungsfeld zwischen Zinsängsten auf der einen sowie starken Unternehmensergebnissen und besseren Konjuktursignalen auf der anderen Seite", so ein Teilnehmer. Der DAX legt um 0,8 Prozent zu auf 15.227 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,9 Prozent fester bei 4.122 Punkten.
Interessant könnte die Anhörung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor dem Europäischen Parlament am späten Nachmittag werden. "Dabei wird sich zeigen, ob die EZB-Chefin angesichts der Multi-Sigma Marktreaktionen der letzten Woche kalte Füße bekommt", so die Commerzbank. Sie werde wahrscheinlich bekräftigen, dass die EZB in Bezug auf die Inflation nicht selbstgefällig werde und die Bedeutung der kommenden Sitzung im März betonen. Nach den markanten Kurskorrekturen am Geldmarkt und der Ausweitung der Spreads dürfte sie aber auch beschwichtigen.
Gegen den Trend an den gesamteuropäischen Börsen geht es mit den Notierungen in Mailand um 1,2 Prozent nach unten. Die Anleger befürchten, dass das hochverschuldete Italien der Hauptverlierer einer geldpolitischen Wende der EZB sein könnte. Die Blicke richten sich vor allem auf den dortigen Anleihemarkt, wo es auch zu Wochenbeginn mit den Renditen weiter kräftig nach oben geht. Zehnjährige italienische Staatsanleihen rentieren bei 1,84 Prozent (+ 9 Basispunkte), während Bundesanleihen bei 0,22 Prozent rentieren.
Finanzwerte profitieren von Renditeanstieg
Gewinner der steigenden Renditen sind Banken, der Sektor legt um weitere 1,0 Prozent zu. Hier sieht Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank, weiteres Potenzial: "Wegen der nahenden Leitzinswende, ihrer günstigen Bewertung und des positiven Konjunkturausblicks für die europäischen Volkswirtschaften sehe ich für Bank-Aktien weiteren Aufwärtsspielraum". Hauptgewinner sind indes Reiseaktien mit plus 3 Prozent angesichts weiterer Lockerungen.
Unter den Verlierern des Zinsanstieges, den Wachstums-Aktien, ist den Analysten der Citi zufolge der Ausverkauf nun zu stark ausgefallen. Der MSCI-European-Growth-Index habe sich gegenüber dem Value-Index seit Jahresbeginn rund 15 Prozent schlechter entwickelt. Dies stelle eine der drei größten Umschichtungen von Growth zu Value innerhalb eines Jahrzehnts dar. Das KGV im Sektor sei auf 23 gesunken nach noch 30 im vergangenen Jahr. Der Techsektor steigt zu Wochenbeginn um 1,2 Prozent.
Für die Aktie von Faurecia geht es um 1,4 Prozent nach oben. Positiv wird gesehen, dass der französische Autozulieferer sein Synergieziel im Zuge der Hella-Übernahme zum EBIT auf jährlich mehr als 250 Millionen Euro nach zuvor 200 Millionen genommen hat. Faurecia hat den Citi-Analysten zufolge zehn Synergieprojekte identifiziert, die mehr als 95 Prozent der Synergien ausmachten und mit deren Umsetzung nun begonnen werde.
Als positiv wird von einem Händler eine Kreise-Meldung von Reuters gewertet, derzufolge die EU-Wettbewerbsbehörde ihr Einverständnis zu dem Zusammenschluss zwischen der finnischen Konecranes und Cargotec unter Auflagen geben könnte. Beide Unternehmen hatten bereits in den vergangenen Wochen angeboten, Teilbereiche zu veräußern, um die Zustimmung zu erlangen. Dabei geht es um das Lift-Truck-Geschäft von Konecranes wie auch um das Kalmar-Lolution-Geschäft von Cargotec. Für die Aktien von Konecranes geht es um 8,6 Prozent nach oben, Cargotec steigen um 7,0 Prozent.
Finanzinvestoren scheitern mit Aareal Übernahme
Keine große Überraschung an der Börse ist die gescheiterte Übernahme der Aareal Bank (-4,9%) durch Finanzinvestoren. Andere aktivistische Investoren hatten sich rund 30 Prozent der Aktien gesichert und wollten einen höheren Übernahmepreis. Der Kursrücksetzer von Aareal könnte nun aber als Kaufgelegenheit anderer Anleger genutzt werden, heißt es im Handel. Denn der Blick auf die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank zeige, dass diese schon deutlich über dem Vor-Korona-Niveau notierten.
Um 2,5 Prozent nach oben geht es bei Aurubis: Der Kupferverarbeiter hat gute finale Geschäftszahlen vorgelegt und die erhöhte Prognose bekräftigt. Das operative Ergebnis vor Steuern stieg um 85 Prozent an. Der Konzern profitiere stark von den hohen Schmelzlöhnen und den hohen Metallpreisen, heißt es.
Das erste Quartal von Ceconomy enttäuscht nach Ansicht von Bryan Garnier mit einem Umsatz, der 2 Prozent unter den Erwartungen liegt und einem EBIT 7 Prozent unter den Schätzungen. Gründe seien neben einer hohen Vergleichsbasis, die coronabedingten Beschränkungen in der DACH-Region und Lieferengpässe. Die Aktie erholt sich aber von den Tagestiefs und liegt nun 3,7 Prozent vorne.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.122,33 +0,9% 35,75 -4,1%
Stoxx-50 3.726,28 +0,9% 32,16 -2,4%
DAX 15.226,66 +0,8% 127,10 -4,1%
MDAX 33.142,75 +0,2% 62,19 -5,6%
TecDAX 3.423,91 +0,5% 16,65 -12,7%
SDAX 14.932,99 +0,3% 49,92 -9,0%
FTSE 7.568,01 +0,7% 51,61 +1,8%
CAC 7.003,28 +0,7% 51,90 -2,1%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,22 +0,01 +0,40
US-Zehnjahresrendite 1,93 +0,02 +0,42
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Uhr Fr, 17:32 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1430 -0,2% 1,1433 1,1451 +0,5%
EUR/JPY 131,53 -0,4% 131,82 131,94 +0,5%
EUR/CHF 1,0558 -0,5% 1,0575 1,0588 +1,8%
EUR/GBP 0,8453 -0,2% 0,8447 0,8452 +0,6%
USD/JPY 115,09 -0,2% 115,29 115,22 -0,0%
GBP/USD 1,3521 -0,1% 1,3526 1,3547 -0,1%
USD/CNH (Offshore) 6,3660 +0,1% 6,3612 6,3646 +0,2%
Bitcoin
BTC/USD 43.388,53 +4,3% 42.741,95 40.251,67 -6,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 91,17 92,31 -1,2% -1,14 +21,8%
Brent/ICE 92,62 93,27 -0,7% -0,65 +19,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.815,05 1.808,03 +0,4% +7,03 -0,8%
Silber (Spot) 22,90 22,52 +1,7% +0,38 -1,8%
Platin (Spot) 1.019,00 1.028,98 -1,0% -9,98 +5,0%
Kupfer-Future 4,47 4,49 -0,5% -0,02 +0,1%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 07, 2022 10:01 ET (15:01 GMT)
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Aareal Bank AG | 15,95 | -51,28% | |
Aurubis | 73,90 | 1,23% | |
Ceconomy St. | 2,50 | 0,48% | |
Forvia | 9,60 | 1,18% | |
Konecranes | 61,35 | -0,57% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 903,39 | 1,20% |