23.07.2020 12:41:45

MÄRKTE EUROPA/Berichtssaison liefert Unterstützung - Daimler sehr fest

FRANKFURT (Dow Jones)--Eine Reihe guter Unternehmenszahlen und positive US-Vorgaben sorgen am Donnerstag an den europäischen Börsen für Kursgewinne. Rückenwind kommt auch von der besser als erwartetet ausgefallenen GfK-Konsumstimmung in Deutschland.

Der DAX gewinnt zur Mittagszeit 0,7 Prozent auf 13.195 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,7 Prozent auf 3.394 nach oben. Am Nachmittag könnten die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung für neue Impulse sorgen. Ökonomen rechnen mit einem deutlich Anstieg von 1,3 Millionen. Gerade mit Blick auf die demnächst auslaufenden Finanzhilfen für Arbeitslose in den USA dürften die zahlen besondere Beachtung finden. Im US-Senat streiten die Parteien derweil über die Ausweitung dieser Hilfen.

Daimler-Aktie zieht kräftig an

Nach Vorlage endgültiger Zahlen gewinnen Daimler 4,8 Prozent. Die Deutsche Bank spricht von beruhigenden Details. Mit den vollständigen Zahlen habe Daimler auch eine neue Prognose für das Gesamtjahr eines positiven operativen Ergebnisses und ebensolchen freien Cashflows abgegeben, werten die Analysten der Citigroup positiv. Die Entwicklung beim freien Cashflow sei klar positiv.

Am Vorabend hatte Tesla starke Zahlen vorgelegt und erneut über einen Gewinn berichtet. Die Herausforderung für die deutschen Autobauer zeige sich immer klarer, heißt es dazu im Handel. Die Analysten der NordLB erwarten eine Konsolidierungswelle in der Autoindustrie. Als mögliche Partner für Daimler sehen sie BMW, Renault/Nissan oder Volvo/Geely. BMW und VW ziehen ebenfalls deutlicher an um 3,6 bzw 2,0 Prozent.

Positiv fallen die Kommentare zu STMicroelectronics und Unilever aus. "Die Marge ist herausragend", heißt es mit Blick auf die Brutto-Marge von 36 Prozent bei STMicro. Erwartet worden seien gut 34 Prozent. "STMicro ist über den Trend zur Digitalisierung klarer Gewinner der Pandemie-Krise", so ein Marktteilnehmer. Die Aktie steigt um 2,2 Prozent.

Unilever schießen sogar um 7,8 Prozent nach oben. "Der Umsatz hat die Erwartung deutlich übertroffen", so ein Händler. Statt der geschätzten 12,7 habe der Konzern im zweiten Quartal 13,3 Milliarden Euro umgesetzt. Nestle liegen 1,6 Prozent fester.

Auch die Zahlen von Pernod Ricard stoßen auf positives Echo, nachdem jüngst erst Remy Cointreau schon gut ankam. Pernod Ricard hat den Ausblick angehoben. Statt eines Rückgangs des operativen Gewinns auf organischer Basis von 20 Prozent wird nun nur noch ein Gewinnrückgang um 15 Prozent erwartet. Der Kurs gewinnt 2,5 Prozent.

Roche geben gegen die Tendenz um 1,8 Prozent nach. Der bereinigte Gewinn ist hier laut Citi zwar im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, allerdings haben die Erlöse die Prognosen um rund 3 Prozent verfehlt.

Licht und Schatten im Mediensektor - Publicis haussieren

Im Mediensektor haussieren Publicis um 13 Prozent. "Die Zahlen sind viel besser als erwartet", so ein Händler. Auch der Vorstandschef des Werbeunternehmens spricht von deutlich besseren Zahlen als sie Branchenexperten erwartet hätten. Unbereinigt hat der Umsatz im zweiten Quartal im Jahresvergleich leicht zugelegt. Im Sog von Publicis verteuern sich WPP um 3,3 Prozent.

Ganz anders Relx: Hier geht es um 3 Prozent nach unten nach den Quartalszahlen. Relx warnt vor weiteren Unsicherheiten und beabsichtigt in diesem Jahr keine Aktienrückkäufe mehr. Für die Analysten der Citigroup zeigen die schwachen Halbjahreszahlen, dass die Erwartungen zu hoch gesteckt seien. In der zweiten Jahreshälfte komme viel Arbeit auf den britischen Medienkonzern zu.

Kurssprung bei Jungheinrich

Jungheinrich schießen um 12,5 Prozent nach oben. Die Quartalszahlen des Flurförderzeugherstellers sind viel besser als erwartet ausgefallen. Besonders hebt Baader Helvea die EBIT-Marge von 5,3 Prozent im ersten Halbjahr hervor.

Gewinnmitnahmen drücken Hypoport um 4 Prozent. Das Unternehmen hat zwar den Umsatz im zweiten Quartal deutlich gesteigert, operativ aber weniger verdient. "Das dürfte einigen Anlegern negativ aufstoßen", heißt es. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn 36 Prozent im Plus.

Gold auf Kurs Allzeithoch - Euro Kurs Zweijahreshoch

Der Goldpreis zieht weiter an, die Unze verteuerte sich zeitweise auf knapp 1.889 Dollar, den höchsten Stand seit fast 9 Jahren und nur noch gut 30 Dollar unter dem damaligen Allzeithoch. In Euro ist das Edelmetall schon wieder fast am Rekordpreis vom Mai angekommen. "Gold hat das Potential bis 2.000 US-Dollar pro Feinunze bis zum Jahresende zu steigen. Im Jahr 2021 sind 2.200 Dollar drin", heißt es bei Vontobel. Für das Gold sprächen aktuell die Geldpolitik, die Fiskalpolitik, die grüne Energiewende sowie Angebotsengpässe. Im Windschatten des Goldpreise legt derweil auch der Silberpreis weiter zu. Er zeigte laut der Commerzbank zuletzt sogar noch mehr Dynamik als der Goldpreis.

Der Euro konsolidiert unter dem jüngsten Hoch knapp über 1,16 Dollar und wird mit 1,1591 Dollar gehandelt. Zwar habe der Euro gegenüber dem Dollar deutlich zugelegt und sei auf dem besten Wege zu einem Zweijahreshoch, doch der Anstieg sei zu einem guten Teil auch auf eine allgemeine Dollar-Schwäche zurückzuführen, befindet Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen und betont, das Aufwertungspotenzial des Euro nicht zu unterschätzen. Sobald der Markt über die kurzfristigen Konjunktureffekte des jüngsten EU-Deals hinwegschaue und sich auch auf die langfristigen Implikationen fokussiere, könne er sich auf einen stärkeren Aufwertungstrend begeben.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.391,94 0,63 21,18 -9,43

Stoxx-50 3.081,55 0,64 19,62 -9,45

DAX 13.188,07 0,64 83,82 -0,46

MDAX 27.376,46 -0,05 -13,92 -3,31

TecDAX 3.156,18 -0,49 -15,67 4,68

SDAX 12.467,99 -0,17 -21,68 -0,35

FTSE 6.242,83 0,58 35,73 -17,70

CAC 5.064,70 0,55 27,59 -15,28

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,49 0,01 -0,73

US-Zehnjahresrendite 0,59 -0,01 -2,09

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:30 Mi, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1591 +0,16% 1,1587 1,1590 +3,4%

EUR/JPY 124,21 +0,17% 124,17 124,18 +1,9%

EUR/CHF 1,0746 -0,09% 1,0756 1,0769 -1,0%

EUR/GBP 0,9108 +0,19% 0,9091 0,9104 +7,6%

USD/JPY 107,17 +0,02% 107,13 107,15 -1,5%

GBP/USD 1,2727 -0,04% 1,2747 1,2730 -4,0%

USD/CNH (Offshore) 7,0018 -0,21% 6,9983 7,0041 +0,5%

Bitcoin

BTC/USD 9.499,13 +1,31% 9.497,26 9.338,01 +31,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 41,94 41,90 +0,1% 0,04 -27,4%

Brent/ICE 44,35 44,29 +0,1% 0,06 -29,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.881,60 1.872,50 +0,5% +9,10 +24,0%

Silber (Spot) 22,94 23,08 -0,6% -0,13 +28,5%

Platin (Spot) 926,60 925,00 +0,2% +1,60 -4,0%

Kupfer-Future 2,93 2,91 +0,4% +0,01 +3,8%

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/thl/gos

(END) Dow Jones Newswires

July 23, 2020 06:42 ET (10:42 GMT)

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