03.08.2017 18:55:48

MÄRKTE EUROPA/Berichtssaison in Europa hält Anleger in Atem

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa schlossen am Donnerstag uneinheitlich. Dabei sorgte der teure Euro mit Kursen von knapp 1,19 Dollar weiterhin für latenten Abgabedruck, während zum Beispiel der Dow-Jones-Index an der Wall Street in luftigen Höhen über 22.000 Punkten notiert. Zudem konnte die Berichtssaison in Europa nicht vollends überzeugen. Mit Siemens, Beiersdorf und Prosieben stellten drei Aktien im Dax die großen Verlierer, deren Unternehmen am Morgen ihre Quartalszahlen vorgelegt hatten. Der DAX schloss 0,2 Prozent leichter 12.155 Zählern, der Euro-Stoxx-50 legte dagegen um 0,2 Prozent auf 3.466 Punkte zu.

   Deutlicher nach oben ging es mit einem Plus von 1 Prozent an der Börse in Mailand. Dort ist der Einkaufsmanager-Index (PMI) für den Service-Bereich überraschend auf ein Zehnjahreshoch gesprungen und hat die Erwartungen der Volkswirte klar übertroffen. Die Börse in London schloss mit plus 0,9 Prozent, gestützt vom nachgebenden Pfund. Die britische Devise kam unter Druck, nachdem die Bank of England den Leitzins auf rekordniedrigem Niveau belassen und die Wachstumsprognose für das Land gesenkt hat.

Auftragseingang bremst Siemens Ein enttäuschender Auftragseingang belastete den Kurs von Siemens, der um 3,1 Prozent nachgab. Mit gut 19,8 Milliarden Euro blieb dieser im vergangenen Quartal deutlich hinter der Prognose von gut 21,5 Milliarden zurück. "Angesichts der guten Industriekonjunktur ist das eine negative Überraschung", sagte Heino Ruland von Ruland Research. Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf (minus 1,8 Prozent) hat im ersten Halbjahr mehr verdient und umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Geschmälert wurde das Wachstum allerdings von einem weltweiten Cyber-Angriff auf Computersysteme, der auch die IT-Systeme von Beiersdorf lahmgelegt hatte. "Das organische Wachstum enttäuscht", sagte ein Marktteilnehmer.

   Der verhaltene TV-Werbemarkt hat sich im zweiten Quartal bei Prosiebensat.1 (minus 1,8 Prozent) bemerkbar gemacht. Rückläufige Erlöse im TV-Geschäft glich der Konzern aber mit einem erneut hohen Wachstum der E-Commerce-Aktivitäten aus. Die Jahresprognose bestätigte das DAX-Unternehmen, es wird jedoch beim Ausblick auf den Markt für Fernsehwerbung pessimistischer.

   Bei Adidas (plus 0,7 Prozent) lieferten die endgültigen Zahlen keinen neuen Aspekt. Positiv bewerteten Händler die Zahlen der Deutschen Telekom, der Kurs stieg um 0,1 Prozent. BMW kamen nach überzeugenden Zahlen um 0,7 Prozent voran, vor allem die Marge überzeugte. Continental verloren nach Zahlen, die Licht und Schatten enthielten, 0,4 Prozent. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck (minus 0,1 Prozent) hat im zweiten Quartal etwas weniger verdient und umgesetzt als erwartet.

Unicredit nach Zahlen fest In Europa stiegen UniCredit um 7,2 Prozent, nachdem der Finanzkonzern die Erwartungen an die Quartalszahlen auf der operativen Seite übertroffen hat. AXA zeigten sich 0,4 Prozent im Minus. Die Analysten von CFRA bescheinigen dem Versicherer ein schwaches Profil bei der Kapitalrendite: Der Sektor-Durchschnitt betrage 10 Prozent, Axa komme lediglich auf 9 Prozent.

   Während die Deutsche Börse unlängst eine 'Gewinnwarnung light' abgeliefert hat, überzeugte der Wettbewerber aus London. Denn bei der London Stock Exchange läuft es nach Aussage der Analysten von Numis in allen Bereichen gut, das bereinigte EBIT fiel mit 398 Millionen Pfund rund 2 Prozent über ihrer Erwartung aus. Zudem kam gut an, dass der Londoner Börsenbetreiber seinen Aktionären eine um ein Fünftel höhere Zwischendividende von 14,4 Pence je Anteil zahlen will. Für die Aktie ging es um 2,9 Prozent nach oben.

USA schlagen Europa bei Quartalsberichten Die Berichtssaison in den USA verläuft deutlich besser als in Europa. Während in den USA bisher etwa 80 Prozent der Berichte die Erwartungen geschlagen haben, ist das in der Eurozone nur bei etwa der Hälfte der Unternehmen der Fall. "In den USA treibt der schwache Dollar die Gewinne", heißt es bei NN Investment. In der Eurozone sei es dagegen vor allem das starke heimische Wachstum, das die Gewinne antreibe. Während die Gewinnschätzungen in den USA nun auch für das Gesamtjahr deutlich nach oben zeigten, würden sie in der Eurozone wegen des starken Euro schon wieder nach unten revidiert, ergänzt ein Marktteilnehmer. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.466,37 +7,05 +0,2% +5,3% Stoxx-50 3.092,01 +3,08 +0,1% +2,7% Stoxx-600 378,93 +0,30 +0,1% +4,8% XETRA-DAX 12.154,72 -26,76 -0,2% +5,9% FTSE-100 London 7.474,77 +63,34 +0,9% +4,7% CAC-40 Paris 5.130,49 +23,24 +0,5% +5,5% AEX Amsterdam 525,57 +0,28 +0,1% +8,8% ATHEX-20 Athen 2.153,90 +0,82 +0,0% +23,7% BEL-20 Bruessel 3.949,00 +10,85 +0,3% +9,5% BUX Budapest 36.416,07 +374,94 +1,0% +13,8% OMXH-25 Helsinki 3.889,10 +3,20 +0,1% +5,7% ISE NAT. 30 Istanbul 131.671,90 +947,44 +0,7% +37,9% OMXC-20 Kopenhagen 990,88 -2,99 -0,3% +12,1% PSI 20 Lissabon 5.208,33 -29,02 -0,6% +10,7% IBEX-35 Madrid 10.549,10 +35,20 +0,3% +12,8% FTSE-MIB Mailand 21.793,72 +220,11 +1,0% +13,3% RTS Moskau 1.029,41 +7,99 +0,8% -10,7% OBX Oslo 663,73 +0,36 +0,1% +7,4% PX-GLOB Prag 1.334,86 +9,79 +0,7% +11,4% OMXS-30 Stockholm 1.559,66 -3,55 -0,2% +2,8% WIG-20 Warschau 2.365,48 -0,58 -0,0% +21,4% ATX Wien 3.250,77 +21,78 +0,7% +24,2% SMI Zuerich 9.136,61 +13,93 +0,2% +11,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.15 Uhr Mi, 17.21 Uhr % YTD EUR/USD 1,1875 +0,27% 1,1843 1,1860 +12,9% EUR/JPY 130,75 -0,24% 131,06 130,95 +6,4% EUR/CHF 1,1516 +0,28% 1,1484 1,1472 +7,5% EUR/GBP 0,9039 +0,96% 0,8953 1,1162 +6,0% USD/JPY 110,12 -0,51% 110,68 110,42 -5,8% GBP/USD 1,3137 -0,69% 1,3228 1,3237 +6,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,42 49,59 -0,3% -0,17 -13,3% Brent/ICE 52,66 52,36 +0,6% 0,30 -10,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.268,53 1.266,70 +0,1% +1,83 +10,2% Silber (Spot) 16,63 16,58 +0,3% +0,05 +4,4% Platin (Spot) 961,00 947,50 +1,4% +13,50 +6,4% Kupfer-Future 2,88 2,88 -0,2% -0,00 +14,2% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   August 03, 2017 12:24 ET (16:24 GMT)

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