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26.10.2016 16:10:54

MÄRKTE EUROPA/Bei 10.800 Punkten rennt DAX gegen eine Wand

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Zur Wochenmitte geht den Aktienkursen an Europas Börsen die Puste aus. Der DAX, der zuvor in acht Handelstagen in der Spitze um fast 500 Punkte geklettert war, gibt um 109 Punkte oder 1 Prozent auf 10.649 nach. Schon am Dienstag hatten sich erste Anzeichen einer Ermüdung gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,8 Prozent auf 3.062 Punkte.

   Der Dax könnte somit zum dritten Mal seit Mitte August den Sprung über den hartnäckigen Widerstand bei 10.800 Punkten verpassen. "Jedes Mal wenn wir dieses Niveau erreichen, scheinen die Indizes gegen die Wand zu laufen, statt dass ein neuer Bullenmarkt ausgelöst wird", sagt Craig Erlam vom US-Broker Oanda.

   Auch am Devisenmarkt könnte ein Trend zumindest vorübergehend enden. Der Euro wertet zum US-Dollar nicht weiter ab. Die schwache Gemeinschaftswährung hatte zuletzt Europas Aktienbörsen gestützt. Am Nachmittag steigt der Euro auf 1,0936 Dollar, nachdem er am Dienstag noch bis auf 1,0850 Dollar gefallen war. Bundesanleihen geben den dritten Tag in Folge nach.

Ölpreis ist "Teil des Problems" Als "Teil des Problems" an den Aktienmärkten macht Craig Erlam auch den fallenden Ölpreis aus. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent verliert 1,8 Prozent auf 49,88 US-Dollar und ist erstmals seit Anfang des Monats wieder unter 50 Dollar gefallen. Mit Blick auf Förderbegrenzungen durch die Opec-Staaten mehrten sich die Zweifel, sagt Oanda-Analyst Erlam. Zudem seien die Lagerbestände in den USA jüngst überraschend stark gestiegen. Am Nachmittag werden in den USA die neuen offiziellen Lagerdaten veröffentlicht.

   Profiteure des fallenden Ölpreises sind die Aktien der europäischen Airlines. So legen die Kurse von Lufthansa, Air France-KLM und IAG um jeweils rund 2 Prozent zu.

   Zu den größten Kursverlierern im DAX zählen Bayer mit einem Minus von 2,5 Prozent, trotz eines starken dritten Quartals und einer erhöhten Gewinnprognose für das laufende Jahr. Händler sagen, nach einem Investorentreffen der Leverkusener im September habe man am Markt mit noch optimistischeren Zielen für 2016 gerechnet.

Moody's belastet den Stahlsektor Unter Druck stehen Europas Stahlwerte. Händler führen dies auf eine negative Sektorstudie von Moody's zurück. Die Rating-Agentur hat aufgrund einer fortgesetzten Konkurrenz durch billige Stahlimporte aus China und Russland einen negativen Blick auf die Branche bis 2017. thyssenkrupp fallen um 3,3 Prozent, ArcelorMittal um 1,7 Prozent und Salzgitter um 3 Prozent.

   Airbus hat im dritten Quartal vor Sonderaufwendungen mehr verdient als erwartet. Der Kurs legt um 3,3 Prozent zu. Der Luxusgüter-Hersteller Kering, bekannt für die Marke Gucci, hat den Umsatz im dritten Quartal um 10 Prozent erhöht. Der Kurs springt daraufhin um fast 10 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 206,40 Euro nach oben.

   Der Anlagenbauer KRONES hat im dritten Quartal mehr Aufträge erhalten als erwartet, der Kurs haussiert um 11 Prozent. Eine Abstufung der Continental-Aktie durch Morgan Stanley drückt den Kurs um 1,8 Prozent. Papiere des Autozulieferers Norma leiden mit einem Abschlag von 6 Prozent unter einer Abstufung durch die Bank of America Merrill Lynch.

Peugeot und Renault sorgen für gute Stimmung Positives gibt es von Frankreichs Autoherstellern: Peugeot erwartet für dieses Jahr ein Wachstum auf Europas Absatzmärkten von 6 Prozent. Renault hat den Umsatz zuletzt sogar um 13 Prozent erhöht. Peugeot klettern um 2,9 Prozent und Renault um 3,3 Prozent. Aktien der ebenfalls stark vom europäischen Markt abhängigen Fiat legen um 2,4 Prozent zu.

   Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline rechnet auf dem weltweit wichtigsten Absatzmarkt USA in den kommenden Jahren mit Druck auf die Arzneimittelpreise. Der Kurs der Aktie fällt um 2,1 Prozent. Auch Astrazeneca, Sanofi, Roche und Novartis geben zwischen 0,8 und 2,3 Prozent nach.

   Der Bierbrauer Heineken spricht von widrigen Verhältnissen auf den Märkten der Schwellenländer und von Wechselkursrisiken. Der Kurs verliert 3,3 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.062,25 -0,81 -25,16 -6,28 Stoxx-50 2.823,51 -1,16 -33,12 -8,93 DAX 10.648,58 -1,01 -108,73 -0,88 MDAX 21.181,37 -0,42 -89,39 1,96 TecDAX 1.743,81 -0,83 -14,53 -4,75 SDAX 9.366,09 -0,38 -36,06 2,94 FTSE 6.925,70 -1,31 -91,94 10,95 CAC 4.511,44 -0,65 -29,40 -2,71

Bund-Future 163,08 -0,74 7,18

DEVISEN zuletzt +/- % Mi,8:37 Di, 17:17 % YTD EUR/USD 1,0936 +0,25% 1,0909 1,0873 +0,7% EUR/JPY 113,9532 +0,33% 113,5796 113,63 -26,5% EUR/CHF 1,0838 +0,06% 1,0831 1,0823 -0,4% EUR/GBP 0,8948 +0,11% 0,8953 1,1169 +21,5% USD/JPY 104,19 +0,06% 104,13 104,53 -11,3% GBP/USD 1,2219 +0,27% 1,2186 1,2146 -17,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,03 49,96 -1,9% -0,93 +11,9% Brent/ICE 49,87 50,79 -1,8% -0,92 +11,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.272,66 1.276,70 -0,3% -4,05 +20,0% Silber (Spot) 17,71 17,82 -0,6% -0,11 +28,2% Platin (Spot) 962,80 964,15 -0,1% -1,35 +8,0% Kupfer-Future 2,14 2,14 +0,0% +0,00 -0,7% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   October 26, 2016 09:39 ET (13:39 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 39 AM EDT 10-26-16

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