02.08.2017 16:26:52

MÄRKTE EUROPA/Autoaktien drehen nach Diesel-Gipfel ins Plus

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa pendeln am Mittwochnachmittag weiterhin um den Schlussstand vom Dienstag. Der Dax zieht gegen 15.35 Uhr leicht um 3 auf 12.254 Punkte an. Etwas gestützt wird der Index von den Autoaktien. Sie sind nach dem Dieselgipfel ins Plus gedreht, nachdem sie zuvor noch deutlich im Minus gelegen hatten.

   Der Euro-Stoxx-50 bröckelt dagegen etwas ab. Stärker aufwärts geht es in der zweiten Reihe des deutschen Markts: Hier legt der MDAX um 0,4 Prozent zu, und der TecDax gewinnt sogar 0,9 Prozent.

   Daimler steigen um 0,7 Prozent auf 60,29 Euro, VW um 0,7 Prozent auf 132,20 Euro und BMW um 0,8 Prozent auf 79,50 Euro.

   "Die Situation wird klarer", sagt ein Marktteilnehmer. Mit weiteren Details im Verlauf des Nachmittags und Abends könnten nun auch die Kosten besser kalkuliert werden.

   Die Autohersteller wollen auf ihre Kosten über fünf Millionen Autos nachrüsten. BMW bietet eine "Umweltprämie von 2.000 Euro für ältere Diesel-Autos an. "BMW prescht vor", so der Händler.

   "Der Markt ist gegenüber den Titeln sehr vorsichtig eingestellt, und die Aktien sind stark überverkauft", sagte ein Händler bereits am frühen Nachmittag. Er meint nun, sollte der Dollar nicht weiter fallen, sei ein Anlauf an die 200-Tage-Linie möglich. Sie liegt bei BMW bei 84 Euro, bei Daimler bei 67 Euro und bei VW bei 136 Euro.

Dialog und Boss sehr stark Im TecDAX ziehen Dialog Semiconductor nach den guten Zahlen von Apple um 5,6 Prozent an. Medigene steigen vor ihren für Donnerstag angekündigten Quartalszahlen um 6,8 Prozent. Im MDAX gewinnen HUGO BOSS gut 6 Prozent. Händler sprechen von guten Zahlen, stellen aber besonders heraus, dass Boss im wichtigen China-Geschäft die Wende zum Besseren gelungen ist.

   Axel Springer legen im MDAX ebenfalls um gut 6 Prozent zu, nachdem der Medienkonzern sowohl mit Umsatz- als auch mit Margenstärke positiv überrascht und überdies seine EBITDA-Prognose erhöht hat. Die Anhebung sei nicht von allen Analysten erwartet worden, weshalb der Überraschungseffekt groß gewesen sein dürfte. "Der Medien-Sektor war in den letzten Monaten in Europa generell aus der Mode", sagt ein Händler. Grund sei das schwache klassische Geschäft mit Fernsehwerbung gewesen, das noch nicht wieder aufgefangen werde von den Einnahmen aus Streaming- und Online-Geschäft.

   Gewinner Nummer eins im DAX sind Lufthansa mit einem Plus von 2,8 Prozent. Die endgültigen Zahlen zum zweiten Quartal weisen auf eine hohe Rentabilität hin, damit setzt sich Lufthansa von den Wettbewerbern ab.

Commerzbank enttäuscht und Natixis überzeugt Dagegen kommen die Zahlen der Commerzbank an der Börse nicht gut an, die Aktie stellt mit einem Minus von 1,4 Prozent einen der großen Verlierer im DAX. Das verhaltene Marktumfeld und Restrukturierungskosten für den Stellenabbau haben der Commerzbank im zweiten Quartal den erwarteten Nettoverlust beschert. Auch operativ lief es schlechter als im Vorjahreszeitraum. Beim Konzernumbau sieht sich der DAX-Konzern derweil auf einem guten Weg.

   Auch die Zahlen der französischen Societe Generale (SocGen) überzeugen nicht zu 100 Prozent: "Die neuerlichen Rückstellungen sind einen Tick höher als erwartet und belasten den Gewinn entsprechend", sagt ein Händler. Die Aktie stellt mit einem Minus von knapp 3,1 Prozent den größten Verlierer im Sektor, der europaweit 0,7 Prozent im Minus notiert.

   Hauptgewinner unter Europas Bank-Aktien sind Natixis mit knapp 2 Prozent Plus. Kurstreiber sind die deutlich besseren Zahlen, vor allem das fortgesetzte Wachstum im Kerngeschäft. Der Umsatz im zweiten Quartal sprang um 9 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, der Nettogewinn sogar um 28 Prozent auf 487 Millionen Euro.

   Der niederländische Finanzkonzern ING Group hat im zweiten Quartal dank höherer Provisionseinnahmen und einer höheren Nachfrage nach seinen Produkten etwas mehr verdient, die Aktie handelt 1,1 Prozent niedriger.

Vonovia nach Zahlen fest Als leicht positiv werden die Zahlen des Immobilienkonzerns Vonovia in einer ersten Einschätzung von Markteilnehmern gewertet. Der FFO I sei im ersten Halbjahr mit 457,7 Millionen Euro rund 5 Prozent oberhalb der Markterwartung ausgefallen. "Investoren lieben die stabile Geschäftsentwicklung", so ein Marktteilnehmer. Die Kennziffer EPRA NAV habe wie erwartet von der Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland profitiert. Für die Aktie geht es um 1,9 Prozent nach oben. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.471,99 -0,16 -5,40 5,51 Stoxx-50 3.093,90 -0,19 -5,85 2,77 DAX 12.238,49 -0,10 -12,80 6,60 MDAX 24.886,34 0,32 80,19 12,16 TecDAX 2.284,50 0,67 15,10 26,10 SDAX 11.191,08 0,12 13,03 17,56 FTSE 7.405,07 -0,25 -18,59 3,67 CAC 5.125,28 -0,03 -1,74 5,41

Bund-Future 162,89 -0,04 0,06

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.50 Uhr Di, 17.27 Uhr % YTD EUR/USD 1,1828 +0,04% 1,1823 1,1804 +12,5% EUR/JPY 130,82 -0,17% 131,05 130,09 +6,4% EUR/CHF 1,1469 +0,40% 1,1424 1,1395 +7,1% EUR/GBP 0,8940 -0,15% 0,8953 1,1192 +4,9% USD/JPY 110,62 -0,19% 110,84 110,21 -5,4% GBP/USD 1,3229 +0,17% 1,3205 1,3211 +7,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,23 49,16 +0,1% 0,07 -13,6% Brent/ICE 51,94 51,78 +0,3% 0,16 -11,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.269,87 1.269,05 +0,1% +0,82 +10,3% Silber (Spot) 16,67 16,71 -0,2% -0,04 +4,7% Platin (Spot) 947,90 944,45 +0,4% +3,45 +4,9% Kupfer-Future 2,88 2,88 -0,1% -0,00 +14,1% === Kontakt zum Autor: herbert.rude@dowjones.com

   DJG/hru/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   August 02, 2017 09:56 ET (13:56 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 56 AM EDT 08-02-17

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BMW AG 82,28 -0,05% BMW AG
Commerzbank 19,63 0,44% Commerzbank
HUGO BOSS AG 44,19 0,52% HUGO BOSS AG
ING Group NV (spons. ADRs) 16,20 0,00% ING Group NV (spons. ADRs)
Lufthansa AG 6,41 0,06% Lufthansa AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 59,32 -2,53% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Societe Generale (spons. ADRs) 7,30 -1,35% Societe Generale  (spons. ADRs)
Volkswagen (VW) St. 101,40 0,40% Volkswagen (VW) St.
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 28,34 -1,19% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)

Indizes in diesem Artikel

TecDAX 3 848,81 -0,21%
MDAX 27 397,26 -0,68%
EURO STOXX 556,52 -0,15%