26.11.2021 16:01:40
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MÄRKTE EUROPA/Ausverkauf hält an - Schwarzer Freitag für Touristiksektor
FRANKFURT (Dow Jones)--Bei wieder leicht zugenommener Verkaufsbereitschaft stehen Europas Börsen am Freitagnachmittag weiter unter erheblichem Abgabedruck. Erste Stabilisierungsansätze sind derweil auszumachen. Hauptthema bleibt die Unsicherheit um die neue in Südafrika aufgetretene Corona-Virus-Variante B.1.1.529. Diese treibt die Akteure an den Aktienmärkten zum Wochenausklang in Scharen auf die Verkäuferseite und sorgt für Kauflaune auf der Anleiheseite.
Der DAX sackt um 3,2 Prozent ab auf 15.411 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 3,7 Prozent auf 4.136 Punkte nach unten. Der Bund-Future macht einen kräftigen Satz nach oben, am Anleihemarkt fallen die Renditen also entsprechend kräftig. Die Ölpreise fallen massiv um rund 7 Prozent. Gefragt ist Gold, wähend es für Bitcoin nach unten geht.
Die Virus-Variante weist laut Experten eine "sehr hohe Anzahl von Mutationen auf" und gibt "Anlass zur Sorge". Ob die vorhandenen Impfstoffe dagegen wirksam sind, ist unklar. Länder wie Großbritannien und Deutschland haben den Flugverkehr nach Südafrika und in andere afrikanische Staaten eingeschränkt und die WHO will auf einer Expertentagung erörtern, ob der neue Stamm zu einer "besorgniserregenden Variante" erklärt werden soll.
"Die neue Mutation verändert die Risiko-Bewertung der Pandemie auf dem Parkett", so Thomas Altmann, Portfoliostratege bei QC Partner. Sollte diese Variante tatsächlich ansteckender und immuner gegen Impfstoffe sein, dann blieben zur Bekämpfung einzig und allein massive Einschränkungen. Das wäre Gift für Wirtschaftswachstum und Unternehmensgewinne.
Reise- und Freizeitwerte leiden
Risikoverringerung ist in diesem Umfeld die Devise am Aktienmarkt. Verkauft werden Aktien aus Branchen, die mutmaßlich als erste und am stärksten von einer erneuten Corona-Welle in Mitleidenschaft gezogen würden. Der Sektor der Reise- und Freizeitaktien bricht um 6,9 Prozent ein. Unter den Einzelwerten fallen IAG 13,9 Prozent, Lufthansa 10,8 Prozent, Fraport 10,9 Prozent und Airbus um 11,9 Prozent.
Ölwerte brechen um 5,5 Prozent ein, weil die Nachfrage nach Öl unter einem erneuten Herunterfahren der Wirtschaft leiden würde. Aber auch Bankaktien (-6,2%) werden abverkauft. Hier kommt zusätzlich als Belastungsfaktor zu den Konjunktursorgen hinzu, dass die Marktzinsen wieder stark sinken, was die Margen im Kreditgeschäft schmälert.
Klar besser als der breite Markt schneiden wie schon in früheren Corona-Wellen sogenannte "Stay-at-home-Aktien" ab. Hier legen zum Beispiel in Deutschland Hellofresh um 6,7 Prozent zu, Delivery Hero steigen um 3,3 Prozent. Deutliche Gewinne weisen auch Werte wie PostNL, Sartorius, die Versandapotheken Zur Rose und Shop Apotheke oder Teamviewer auf. Zalando gewinnen 4 Prozent.
Software verkauft sich vielleicht
Unternehmensmeldungen mit potenziell kursbewegendem Inhalt gibt es zwar auch, sie werden aber durch die allgemeine Stimmungslage überlagert. Software AG schnellen um 9,7 Prozent nach oben. Auslöser ist ein Bloomberg-Bericht, wonach das Unternehmen verschiedene strategische Optionen prüfen soll, darunter auch den eigenen Verkauf.
Für Medios geht es um 2,1 Prozent nach oben. Positiv werten Analysten die am Vortag gemeldete Übernahme. Medios erwirbt NewCo Pharma, ein nationales Netzwerk mit fünf regionalen Herstellbetrieben. Es konzentriert sich auf die Herstellung patientenindividueller Infusionslösungen im Auftrag von spezialisierten Apotheken. Für die Warburg-Analysten ist der Zukauf strategisch sinnvoll und wertschöpfend.
K+S (-5,5%) hat Entwarnung gegeben und muss keine Wertanpassungen aus der Bilanzprüfung der Finanzaufsicht befürchten. Allerdings gibt es laut Behörde "wesentliche Punkte" im Konzernabschluss 2019, die nicht angemessen berichtet wurden.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.133,68 -3,7% -159,56 +16,4%
Stoxx-50 3.638,72 -2,9% -110,24 +17,1%
DAX 15.393,80 -3,3% -524,18 +12,2%
MDAX 34.158,54 -2,4% -853,47 +10,9%
TecDAX 3.868,07 -0,1% -2,20 +20,4%
SDAX 16.461,61 -1,7% -290,54 +11,5%
FTSE 7.091,80 -3,0% -218,57 +13,2%
CAC 6.798,82 -3,9% -277,05 +22,5%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,34 -0,08 +0,24
US-Zehnjahresrendite 1,51 -0,13 +0,59
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:56 Do, 17:24 % YTD
EUR/USD 1,1293 +0,8% 1,1230 1,1212 -7,5%
EUR/JPY 128,29 -0,8% 128,70 129,32 +1,7%
EUR/CHF 1,0449 -0,4% 1,0457 1,0492 -3,3%
EUR/GBP 0,8468 +0,6% 0,8439 0,8416 -5,2%
USD/JPY 113,57 -1,5% 114,59 115,35 +10,0%
GBP/USD 1,3337 +0,1% 1,3307 1,3322 -2,4%
USD/CNH (Offshore) 6,3978 +0,1% 6,3929 6,3868 -1,6%
Bitcoin
BTC/USD 54.712,01 -7,2% 57.689,76 59.208,26 +88,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 72,29 78,39 -7,8% -6,10 +52,2%
Brent/ICE 76,60 82,22 -6,8% -5,62 +62,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.798,55 1.788,92 +0,5% +9,61 -5,2%
Silber (Spot) 23,35 23,58 -0,9% -0,22 -11,5%
Platin (Spot) 971,83 998,76 -2,7% -26,94 -9,2%
Kupfer-Future 4,30 4,44 -3,6% -0,16 +22,0%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
November 26, 2021 10:00 ET (15:00 GMT)
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Airbus Group NV Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4 Sh | 38,20 | 0,53% | |
Carnival plc | 21,74 | -7,25% | |
Carnival Corp & plc paired | 23,92 | -3,59% | |
Carnival PLCShs American Deposit.Receipt Repr. 1 sh | 21,80 | -1,80% | |
Delivery Hero | 26,95 | -5,41% | |
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,05 | -0,82% | |
DocMorris AG (ex Zur Rose) | 91,60 | 4,09% | |
easyJet plc | 6,73 | -2,72% | |
Easyjet PLC (spons. ADRs) | 6,70 | 0,00% | |
Fraport AG | 58,25 | -0,17% | |
HelloFresh | 12,16 | -0,61% | |
International Consolidated Airlines S.A. | 3,62 | -1,84% | |
International Consolidated Airlines Group S.A. (spons. ADRs) | 7,62 | -0,33% | |
K+S AG | 10,41 | 0,10% | |
Lufthansa AG | 6,15 | -0,61% | |
Medios AG | 12,74 | 6,34% | |
PostNL N.V. | 1,05 | 3,04% | |
Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke) | 135,70 | -1,31% | |
Sartorius AG St. | 175,20 | -0,11% | |
Software AG | 0,00 | 0,00% | |
TeamViewer | 9,60 | 1,67% | |
Zalando | 32,76 | -0,79% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 984,32 | 0,68% |