24.01.2017 18:43:19

MÄRKTE EUROPA/Aufwärts - MDAX und SDAX auf Rekordkurs

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten zogen die Kurse am Dienstag etwas an. Der Dax stieg um 0,4 Prozent auf 11.595 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 zog um 0,3 Prozent auf 3.282 Punkte an. Weiter auf Rekordkurs lagen SDAX und MDAX, die beide neue Höchststände markierten.

   Angetrieben wurden die Kurse von der Veröffentlichung der Einkaufsmanager-Indizes (PMI). In Deutschland stieg der Industrie-Index höher als erwartet, in Frankreich der wichtigere Service-PMI. Der Gesamtindex in Frankreich sprang sogar auf ein 67-Monatshoch. "Das hält die Konjunkturstory intakt und natürlich auch die Aussicht auf steigende Inflation und Zinsen", so ein Händler. Am Anleihenmarkt zogen die langfristigen Renditen etwas an.

   Etwas gestützt wurde die Stimmung auch vom Obersten Gerichtshof in Großbritannien. Der hat entschieden, dass die britische Regierung die Zustimmung des Parlaments für den Austritt des Landes aus der EU einholen muss. Das könnte den Brexit möglicherweise etwas abmildern, da die Parlamentarier mehrheitlich als EU-freundlich gelten. Der Londoner FTSE-100 notierte wenig verändert, das Pfund bewegte sich zum Euro kaum.

   Ein stärkerer Kursanstieg an den Aktienmärkten wurde laut Händlern von der Unsicherheit über die US-Wirtschaftspolitik verhindert. Der neue US-Präsident Donald Trump hat seit seinem Amtsantritt ins protektionistische Horn geblasen, über die erhofften Steuersenkungen hat er dagegen noch nichts gesagt. Ein Ausbruch des DAX aus der Seitwärts-Spanne zwischen gut 11.400 und knapp 11.700 Punkten ist nach wie vor noch nicht in Sicht. "Dazu fehlen derzeit noch die Anhaltspunkte", sagte Commerzbank-Marktanalyst Achim Matzke.

SAP nach Zahlenausweis Richtung Rekordhoch Der Softwareentwickler SAP hat als erstes DAX-Unternehmen Quartalszahlen veröffentlicht und zugleich die Ziele für Umsatz und Gewinn in diesem Jahr etwas erhöht. Auch die Umsatzprognose für 2020 haben die Walldorfer nach oben geschraubt. Allerdings bewege sich SAP mit diesen Zielen nur im Rahmen der Markterwartungen, sagten Händler. Die Stimmung verbesserte sich aber kontinuierlich, nach Abschlägen im frühen Geschäft zog der Kurs schließlich um 0,7 Prozent auf 83,46 Euro an und näherte sich dem jüngsten Allzeithoch von 84,91 Euro.

Philips unter Druck - Easyjet und BT mit schweren Einbrüchen Philips-Papiere fielen in Amsterdam um 1,8 Prozent. Philips macht "erhöhte Unsicherheiten" auf den Absatzmärkten aus. Zudem rechnen die Niederländer mit Belastungen, die aus dem Geschäft mit Herzschrittmachern in den USA herrühren. Beides belastete den Kurs des Elektronikkonzerns.

   Eine herbe Enttäuschung waren die Quartalszahlen von Easyjet, der Kurs knickte um 8,8 Prozent ein und drückte zeitweise europaweit die Aktien der anderen Airlines, die sich später aber wieder erholten. Die wichtige Kennziffer Umsatz pro Sitzkilometer ist im vergangenen Quartal bei Easyjet zurückgegangen.

   Ein Bilanzskandal in Italien ließ zudem den Kurs des britischen Telekomkonzerns BT Group um 20 Prozent einbrechen. Die BT Group hat die Abschreibungen auf das Geschäft in Italien von 145 auf 530 Millionen Pfund erhöht und in der Folge den Ausblick gesenkt. Anleger gingen in Deckung, weil das Unternehmen noch keine Klarheit über die bilanziellen Folgen vergangener "Management-Fehler" geben konnte. Im DAX fielen Deutsche Telekom um 0,8 Prozent. Der Telekom-Index stellte unter den europäischen Branchen mit seinem Abschlag von 3,1 Prozent das Schlusslicht.

Generali mit Übernahmefantasie sehr fest - Basic Resources nach De Beers aufwärts Der Mailänder MIB-Index stieg um 0,9 Prozent und war damit Outperformer in Europa. Papiere des italienischen Versicherers Generali stiegen um gut 8 Prozent, während Intesa Sanpaolo um 4,4 Prozent fielen. "Die Anleger setzen auf eine Übernahme des Versicherers", sagte ein Händler. Entsprechende Gerüchte kursierten bereits am Montag, seien jedoch nicht wirklich ernst genommen worden. Interesse an Generali wird Intesa Sanpaolo und der Allianz nachgesagt. Nun wurde bekannt, dass sich Generali 3 Prozent an Intesa Sanpaolo gesichert hat, um so eine Übernahme durch Intesa nach italienischem Recht zu erschweren. Allianz ermäßigten sich um 0,1 Prozent.

   Größter Gewinner unter den Branchen waren die Rohstoffaktien mit einem Plus von 3 Prozent. Händler verwiesen auf starke Geschäftszahlen von De Beers. Die Aktien der Muttergesellschaft Anglo American stiegen um 5,9 Prozent.

   Bei Rio Tinto sei der Verkaufspreis für die australische Kohle-Tochter Coal & Allies höher als erwartet ausgefallen. Der Preis liege bei bis zu 2,45 Milliarden Dollar. Der Kurs gewann 4 Prozent.

Kurseinbruch bei ARYZTA Der Kurs des schweizerischen Nahrungsmittel-Unternehmens Aryzta brach um mehr als 30 Prozent ein. Laut Unternehmensmitteilung liegt der Gewinn etwa 20 Prozent unter den Planungen. Eine Besserung im laufenden Geschäftsjahr sei nicht in Sicht. Begründet wurde das mit einer Schwäche in Nordamerika, einem schwächeren Bäckerei-Geschäft in Deutschland und den Auswirkungen des Brexit.

   "Die Warnung kommt überraschend und hat viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt", sagte ein Händler. Der Markt sei davon ausgegangen, dass sich Aryzta wie geplant entwickelt. Zum Quartalsbericht Ende November habe das noch so ausgesehen.

Manz und Pfeiffer schnellen nach oben - neue Rekorde im MDAX und SDAX Der Zulieferer für die Solar- und Display-Branche Manz hat am einen Großauftrag von 263 Millionen Euro bekannt gegeben. Der Kurs sprang daraufhin um 7,5 Prozent nach oben. Den Vakuumpumpenproduzenten Pfeiffer Vacuum will der Großaktionär Busch nun komplett übernehmen. Je Aktie bietet Busch 96,20 Euro in bar. Am Markt spekuliert man jedoch bereits auf mehr, der Kurs stieg um 8 Prozent auf 100,25 Euro. Der TecDax konnte sich gut behaupten.

   Während im MDAX die konjunkturabhängigen Jungheinrich, Kion, Salzgitter und nach günstigen Geschäftszahlen auch Schaeffler gefragt waren, wurde der SDAX von Aufschlägen bei Adler Real Estate, Grammer, Hapag Lloyd und Rocket Internet gestützt.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.281,53 +8,49 +0,3% -0,3% Stoxx-50 2.993,78 +0,97 +0,0% -0,6% Stoxx-600 361,92 +0,91 +0,3% +0,1% XETRA-DAX 11.594,94 +49,19 +0,4% +1,0% FTSE-100 London 7.150,34 -0,84 -0,0% +0,1% CAC-40 Paris 4.830,03 +8,62 +0,2% -0,7% AEX Amsterdam 483,05 +0,34 +0,1% -0,0% ATHEX-20 Athen 1.729,83 +16,78 +1,0% -0,6% BEL-20 Bruessel 3.559,45 -2,98 -0,1% -1,3% BUX Budapest 32.690,23 -216,25 -0,7% +2,2% OMXH-25 Helsinki 3.720,99 +36,33 +1,0% +1,1% ISE NAT. 30 Istanbul 102.893,76 +1568,53 +1,5% +7,7% OMXC-20 Kopenhagen 879,80 -3,60 -0,4% -0,5% PSI 20 Lissabon 4.560,06 +16,68 +0,4% -2,2% IBEX-35 Madrid 9.387,20 +82,40 +0,9% +0,4% FTSE-MIB Mailand 19.499,54 +171,13 +0,9% +1,4% RTS Moskau 1.155,38 +17,71 +1,6% +0,3% OBX Oslo 633,91 +5,11 +0,8% +2,6% PX-GLOB Prag 1.212,04 +4,37 +0,4% +1,1% OMXS-30 Stockholm 1.522,85 +18,16 +1,2% +0,4% WIG-20 Warschau 2.013,17 +21,81 +1,1% +3,4% ATX Wien 2.684,17 +11,29 +0,4% +2,5% SMI Zuerich 8.246,66 +17,65 +0,2% +0,3%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:27 Uhr Mo, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,0751 +0,05% 1,0745 1,0736 +2,2% EUR/JPY 122,0569 +0,43% 121,5345 121,40 -1,4% EUR/CHF 1,0746 +0,16% 1,0729 1,0727 +0,3% EUR/GBP 0,8580 -0,17% 0,8612 1,1626 +0,7% USD/JPY 113,56 +0,41% 113,09 113,04 -2,9% GBP/USD 1,2533 +0,49% 1,2473 1,2484 +1,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,41 52,75 +1,3% 0,66 -2,3% Brent/ICE 55,61 55,23 +0,7% 0,38 -2,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.212,95 1.218,53 -0,5% -5,58 +5,3% Silber (Spot) 17,18 17,23 -0,3% -0,05 +7,9% Platin (Spot) 1.001,65 983,00 +1,9% +18,65 +10,9% Kupfer-Future 2,70 2,65 +2,1% +0,06 +7,9% === DJG/hru/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   January 24, 2017 12:09 ET (17:09 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 09 PM EST 01-24-17

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