13.01.2017 18:39:46
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MÄRKTE EUROPA/Auf Gewinnmitnahmen folgen erneut Aktienkäufe
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Schaukelbörse auf hohem Niveau ist auch am letzten Börsentag der Woche weitergegangen. Nach dem eher enttäuschenden Auftritt des künftigen US-Präsidenten Donald Trump und den darauf folgenden Gewinnmitnahmen am Vortag holten die Kurse diese Einbußen am Freitag wieder auf. Der Dax stieg um 0,9 Prozent auf 11.629 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 rückte um 1,1 Prozent auf 3.324 Zähler vor. Die Londoner Börse meldete erneut ein Rekordhoch.
Dennoch überwiegt bei vielen Marktakteuren die Zurückhaltung. Die Euphorie über den Trump-Sieg sei verflogen, sagen Händler. Mittlerweile sei die vorherrschende Haltung, den Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar als Signal für den Marktausstieg zu sehen. "Die neu aufgekommenen Unsicherheiten wegen Trump lassen Investoren mit Vorsicht agieren", sagte Lukman Otunuga vom Londoner Broker FXTM.
Am Devisenmarkt wertete der Euro von 1,06 US-Dollar auf und erreichte etwa gegen 14.30 Uhr mit 1,0676 Dollar das Tageshoch. Anschließend gab die Gemeinschaftswährung diese Kursgewinne jedoch größtenteils wieder ab und wird am Abend mit 1,0625 gehandelt. Gestützt wird der Dollar davon, dass die Erzeugerpreise im Dezember in der Kernrate mit 0,2 Prozent etwas stärker gestiegen sind als mit 0,1 Prozent erwartet worden war.
Der Anstieg der Produzentenpreise stützte auch die Renditen am US-Bondmarkt und am Euro-Rentenmarkt leicht. An den Rohstoffbörsen gab der Brent-Ölpreis um 0,8 Prozent auf 55,60 US-Dollar nach. Der Goldpreis verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 1.194 Dollar je Feinunze.
Nach Fiat gerät Renault ins Visier - Kurs fällt Bewegung gab es erneut im europäischen Automobilsektor. Die Aktie von Fiat Chrysler, die am Donnerstag wegen des Vorwurfs manipulierter Abgaswerte in den USA um mehr als 17 Prozent eingebrochen war, erholte sich um 4,6 Prozent etwas. Unter Druck standen dagegen Renault, die um knapp 3 Prozent nachgaben. Renault ist ins Visier der französischen Staatsanwaltschaft geraten.
Auch Renault wird Betrug bei den Abgaswerten vorgeworfen. Drei Richter seien mit dem Fall betraut worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Bei Renault war kurzfristig niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Entscheidung kommt nicht ganz überraschend, nachdem das französische Finanz- und Industrieministerium im November der Staatsanwaltschaft ein Dossier zur Prüfung vorgelegt hatte.
Nach Einschätzung von Kepler Cheuvreux ist der Emissionsskandal von Fiat nicht mit dem von Volkswagen vergleichbar. Während VW eine "Cheating Software" eingesetzt habe, um die Emissionswerte künstlich zu senken, habe Fiat lediglich eine "Calibration Software" verwendet wegen Kalibrierungsproblemen bei Dieselmotoren. Kepler schätzt die Höhe der möglichen Strafzahlungen auf 4,6 Milliarden Dollar, was deutlich unter dem von VW gezahlten Betrag läge.
Bankenwerte gesucht - Gelassener Blick auf Italien Europas Bankensektor stieg um 2 Prozent. Bei CS Group, Credit Agricole, Deutsche Bank, Societe Generale, UBS und UniCredit reichten die Kursgewinne von 3 bis 4 Prozent. Italiens Bankensektor stieg sogar um 3,6 Prozent, trotz einer drohenden Abstufung der Kreditwürdigkeit Italiens. Die kanadische Ratingagentur DBRS könnte am Abend die Einstufung für das Land senken.
Nach Einschätzung der Commerzbank sollte eine Abstufung für Italiens Banken jedoch verkraftbar sein. Allerdings würde eine Abstufung durch DBRS die Wahrscheinlichkeit einer weiteren durch die sehr viel wichtigere Ratingagentur S&P im Mai erhöhen. Derzeit stuft DBRS italienische Schulden noch mit "A-" ein. Händler begründeten die Käufe von Bankaktien auch mit der Erwartung steigender Zinsen und einer besseren Konjunktur.
Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) stiegen um 1,2 Prozent. FMC und andere Dialyseanbieter haben in den USA im Streit um Zuschüsse für bedürftige Dialysepatienten einen Teilerfolg errungen. Eine Verordnung, die am Freitag in Kraft treten sollte, wonach der American Kidney Fund den Dialysepatienten keine Zuschüsse mehr für Zusatzversicherungen bezahlen darf, wurde von einem Richter im Bundesstaat Texas per einstweiliger Verfügung für zwei Wochen außer Kraft gesetzt.
HUGO BOSS fielen um 3 Prozent, nachdem die Citigroup die Aktie von "Kaufen" auf "Neutral" gesenkt hat. UBS hat den Börsenbetreiber Euronext auf "Kaufen" hoch gestuft, die Aktie steigt um 5,1 Prozent. Goldman Sachs hat Prosiebensat.1 zum Kauf empfohlen, was den Kurs um 1,5 Prozent zulegen ließ. Bryan Garnier hat die Merck-Aktie zum Kauf empfohlen, sie gewann 2,2 Prozent hinzu. Ein "Übergewichten" von Barclays ließ Münchener Rück um 1,8 Prozent steigen.
In der dritten Reihe sind Hapag-Lloyd seit Wochenbeginn um 16 Prozent gestiegen, am Freitag legte die Aktie um 4 Prozent zu. Händler sprachen eher vage von einer Konsolidierung in der Reederei-Branche. Zudem sind die globalen Frachtraten in den vergangenen Wochen stark gestiegen. Solide erste Eckdaten zum vergangenen Geschäftsjahr bescherten FUCHS PETROLUB ein Plus von 3,8 Prozent und Drägerwerk ein Plus von 1,5 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.324,34 +37,64 +1,1% +1,0% Stoxx-50 3.047,03 +26,77 +0,9% +1,2% Stoxx-600 365,94 +3,43 +0,9% +1,3% XETRA-DAX 11.629,18 +108,14 +0,9% +1,3% FTSE-100 London 7.337,81 +45,44 +0,6% +2,7% CAC-40 Paris 4.922,49 +58,52 +1,2% +1,2% AEX Amsterdam 488,09 +5,00 +1,0% +1,0% ATHEX-20 Athen 1.746,48 -36,40 -2,0% +0,3% BEL-20 Bruessel 3.634,44 +45,59 +1,3% +0,8% BUX Budapest 32.949,77 -16,65 -0,1% +3,0% OMXH-25 Helsinki 3.687,02 +40,96 +1,1% +0,2% ISE NAT. 30 Istanbul 99.607,09 +845,08 +0,9% +4,3% OMXC-20 Kopenhagen 897,69 +13,91 +1,6% +1,6% PSI 20 Lissabon 4.592,40 +23,03 +0,5% -1,4% IBEX-35 Madrid 9.511,60 +104,20 +1,1% +1,7% FTSE-MIB Mailand 19.514,54 +357,95 +1,9% +1,5% RTS Moskau 1.158,19 -17,09 -1,5% +0,5% OBX Oslo 628,74 +2,77 +0,4% +1,8% PX-GLOB Prag 1.213,43 +1,77 +0,1% +1,3% OMXS-30 Stockholm 1.522,49 +19,18 +1,3% +0,4% WIG-20 Warschau 2.015,89 -7,06 -0,3% +3,5% ATX Wien 2.678,44 +7,83 +0,3% +2,3% SMI Zuerich 8.452,19 +77,17 +0,9% +2,8%DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,0625 -0,14% 1,0640 1,0658 +1,0% EUR/JPY 122,2275 +0,21% 121,9691 121,45 -2,8% EUR/CHF 1,0725 -0,01% 1,0726 1,0740 +0,1% EUR/GBP 0,8716 -0,14% 0,8744 1,1465 +2,3% USD/JPY 115,04 +0,33% 114,66 113,97 -1,6% GBP/USD 1,2190 +0,21% 1,2165 1,2221 -1,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,62 53,01 -0,7% -0,39 -2,1% Brent/ICE 55,61 56,01 -0,7% -0,40 -2,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.194,56 1.195,80 -0,1% -1,25 +3,7% Silber (Spot) 16,76 16,77 -0,1% -0,01 +5,2% Platin (Spot) 980,50 978,00 +0,3% +2,50 +8,5% Kupfer-Future 2,68 2,67 +0,5% +0,01 +7,1% Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
DJG/bek/cln
(END) Dow Jones Newswires
January 13, 2017 12:09 ET (17:09 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 09 PM EST 01-13-17
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08:39 | Deutsche Bank Outperform | RBC Capital Markets |
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Fresenius Medical Care (FMC) St. | 48,01 | 0,15% | |
Hapag-Lloyd AG | 135,40 | 0,00% | |
HUGO BOSS AG | 45,39 | 3,77% | |
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