15.01.2021 18:36:40

MÄRKTE EUROPA/Anleger werden vor dem Wochenende vorsichtiger

FRANKFURT (Dow Jones)--Rote Vorzeichen haben an den europäischen Aktienmärkten das Bild zum Wochenausklang geprägt. Nachdem der DAX in den vergangenen Tagen die Chance nicht genutzt hatte, oberhalb der 14.000er Marke aus dem Handel zu gehen, nahm die Abgabebereitschaft der Investoren mit Blick auf das Wochenende und dem damit verbundenen Schlagzeilenrisiko zu. Die grassierende aggressive Covid-19-Mutation in Europa belastete genauso wie die sich ausweitenden Lockdowns. Angeblich plant die Bundesregierung nicht nur eine Verlängerung des Lockdowns bis Ende März, sondern darüber hinaus weitere Verschärfungen. Ein Treffen zwischen Bundeskanzlerin Merkel und den Länderchefs soll nächste Woche stattfinden.

Auch in anderen europäischen Staaten gibt es verschärfte Restriktionen. Zusätzlich verschreckte am Freitagnachmittag die Meldung, dass Deutschland und andere europäische Länder in den nächsten Wochen weniger Impfstoff des Herstellerteams Biontech und Pfizer als geplant geliefert bekommen. Die Lieferungen würden für drei bis vier Wochen reduziert, Grund seien Umbaumaßnahmen im Pfizer-Werk im belgischen Puurs, hieß es. Der DAX verlor 1,4 Prozent auf 13.788 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,2 Prozent auf 3.600 nach unten. Der Blick auf die Sektoren zeigte einen ganz normalen Risk-off-Tag, so liefen die Subindizes der Gesundheitswerte und Lebensmittelhersteller deutlich besser als die der Rohstoff- oder Technologiewerte.

Zahlen von Aveva und SAP kommen gut an

Die Berichtssaison lieferte bereits einige Überraschungen. SAP schlossen nach anfänglichen Gewinnen 0,7 Prozent im Minus. Berenberg sprach von Quartalszahlen, die über den Marktschätzungen ausgefallen seien. Der Ausblick auf das laufende Jahr entspreche den Erwartungen. Der Quartalsumsatz (auf Nicht-IFRS-Basis) fiel im Jahresvergleich um 6 Prozent auf 7,54 Milliarden Euro, wohingegen die Konsensschätzung auf 7,45 Milliarden gelautet hatte. Das operative Ergebnis sei zugleich zwar um 3 Prozent auf 2,77 Milliarden gesunken, es liege damit aber 5 Prozent über dem Konsenswert, hieß es.

Gut kam der Zwischenbericht von Software-Hersteller Aveva Group (plus 7 Prozent) an der Börse an. Das letzte Quartal 2020 verlief stark, das Umsatzwachstum lag bei über 26 Prozent. Grund waren zahlreiche Vertragsverlängerungen durch Kunden. Zudem sitzt Aveva nun auf 2,7 Milliarden Pfund in Cash, denen keine Verschuldung gegenübersteht. Der Ausblick wurde bestätigt.

Für einen kleinen Kursgewinn sorgte auch der bessere Zwischenbericht des französischen Autozulieferers Valeo. Die Aktien legten 1,2 Prozent zu. Der Umsatz im vierten Quartal stieg nicht nur an, er übersprang sogar die Erlöse aus dem Vorjahr 2019. Zudem lag die Marge deutlich über Erwartung: Sie erreichte im zweiten Halbjahr 13,5 Prozent, die hauseigene Prognose hatte nur 12 Prozent erwartet.

Frankreich gegen Liaison von Couche-Tard mit Carrefour

Ein Wechselbad der Gefühle durchlebten die Aktionäre von Carrefour in dieser Woche. Die Aktien des französischen Einzelhändlers fielen um weitere 3 Prozent 16,61. Die Wahrscheinlichkeit auf eine Übernahme durch Couche-Tard aus Kanada wurde zunehmend unwahrscheinlich. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire sagte, dass er klar dagegen sei. Übernahmen in Frankreich gegen den Willen der Regierung seien schwer möglich, hieß es dazu im Handel. Carrefour-Aktien handelten immer noch rund 1 Euro über dem Kurs von Dienstag vor dem Angebot, im Hoch notierten sie diese Woche mit 18,10 Euro aber deutlich höher.

Für Siemens Energy ging es um gut 6,3 Prozent nach unten. Wie Reuters berichtete, wurde am Vortag eine Klage durch General Electric eingereicht, die Siemens Energy die Nutzung von GE-Geschäftsgeheimnissen vorwerfe. Dies solle mehr als 1 Milliarde Dollar Schaden verursacht haben. Die Citi-Analysten halten es für schwierig, eine Einschätzung vorzunehmen, was die Folge der Klage von General Electric wegen angeblichen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen gegen die Energiesparte von Siemens betrifft. Auf jeden Fall dürfte die Klärung langwierig werden.

Für die Aktie von SNP Schneider Neureither & Partner ging es nach vorläufigen Geschäftszahlen für 2020 um knapp 9 Prozent nach unten. Als enttäuschend wurde eingestuft, dass das Unternehmen das Margenziel deutlich verfehlt hat. Der Ausblick mit einer EBIT-Marge von 5 bis 8 Prozent wurde von Händlern zunächst als "ambitioniert" bewertet.

Varta fielen um 5,4 Prozent. Aktuell belastete nach Aussage aus dem Handel ein Bericht der Korean Times, wonach sich Samsung und LG den Markt für kabellose Kopfhörer genau ansähen. Hier könnte das Risiko bestehen, dass sie als Varta-Kunden abspringen und eine Eigenfertigung aufbauen, vermutet ein Händler.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.599,55 -41,82 -1,1% +1,3%

Stoxx-50 3.185,67 -21,95 -0,7% +2,5%

Stoxx-600 407,85 -4,15 -1,0% +2,2%

XETRA-DAX 13.787,73 -200,97 -1,4% +0,5%

FTSE-100 London 6.735,71 -66,25 -1,0% +5,3%

CAC-40 Paris 5.611,69 -69,45 -1,2% +1,1%

AEX Amsterdam 651,73 -4,93 -0,8% +4,3%

ATHEX-20 Athen 1.884,34 -9,02 -0,5% -2,6%

BEL-20 Brüssel 3.715,69 -24,57 -0,7% +2,6%

BUX Budapest 44.204,45 -671,97 -1,5% +5,0%

OMXH-25 Helsinki 4.714,80 -41,25 -0,9% +2,8%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.653,84 -27,20 -1,6% +1,1%

OMXC-20 Kopenhagen 1.459,77 -9,81 -0,7% -0,4%

PSI 20 Lissabon 5.115,55 -77,31 -1,5% +2,9%

IBEX-35 Madrid 8.230,70 -141,70 -1,7% +1,9%

FTSE-MIB Mailand 22.381,35 -256,37 -1,1% +1,8%

RTS Moskau 1.474,28 -26,30 -1,8% +6,3%

OBX Oslo 881,33 -9,14 -1,0% +2,6%

PX Prag 1.073,53 -2,08 -0,2% +4,5%

OMXS-30 Stockholm 1.954,71 -17,52 -0,9% +4,3%

WIG-20 Warschau 1.985,68 -46,03 -2,3% +0,1%

ATX Wien 2.947,96 -45,46 -1,5% +7,6%

SMI Zürich 10.877,06 +26,25 +0,2% +1,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,14 -0,4 0,14 -106,5

5 Jahre 0,45 -2,9 0,48 -146,9

7 Jahre 0,77 -3,8 0,81 -147,3

10 Jahre 1,09 -3,7 1,13 -135,5

30 Jahre 1,84 -3,3 1,87 -122,9

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:29 Uhr Do, 17:30h % YTD

EUR/USD 1,2092 -0,51% 1,2146 1,2148 -1,0%

EUR/JPY 125,51 -0,52% 125,90 125,94 -0,5%

EUR/CHF 1,0761 -0,32% 1,0780 1,0783 -0,5%

EUR/GBP 0,8893 +0,16% 0,8885 0,8872 -0,4%

USD/JPY 103,81 -0,01% 103,67 103,67 +0,5%

GBP/USD 1,3597 -0,67% 1,3670 1,3692 -0,5%

USD/CNH (Offshore) 6,4833 +0,27% 6,4651 6,4700 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 35.978,50 -7,43% 38.344,75 39.694,50 +23,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,19 53,57 -2,6% -1,38 +7,6%

Brent/ICE 54,86 56,42 -2,8% -1,56 +6,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.830,42 1.846,10 -0,8% -15,68 -3,6%

Silber (Spot) 24,75 25,58 -3,2% -0,83 -6,2%

Platin (Spot) 1.085,65 1.120,40 -3,1% -34,75 +1,4%

Kupfer-Future 3,60 3,67 -1,9% -0,07 +2,4%

===

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 15, 2021 12:36 ET (17:36 GMT)

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SAP SE 224,85 1,88% SAP SE
SAP SE (spons. ADRs) 222,00 1,83% SAP SE (spons. ADRs)
Siemens Energy AG 50,94 1,23% Siemens Energy AG
SNP Schneider-Neureither & Partner SE 49,30 0,00% SNP Schneider-Neureither & Partner SE
Valeo SA 7,74 -1,38% Valeo SA
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