07.05.2018 12:51:42

MÄRKTE EUROPA/Anleger starten vorsichtig in die Woche

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen ziehen am Montagmittag ruhige Bahnen. Die Börse in London bleibt wegen des Feiertages "Early May Bank Holiday" geschlossen, damit fehlt in Europa ein wichtiger Impulsgeber. Anleger sind wegen des steigenden Ölpreises vorsichtig, aber auch wegen Sorgen, die Krise der argentinischen Währung könnte auf andere Schwellenländer übergreifen. Der Euro gerät unter Druck, liegt mit 1,1926 Dollar aber wenig verändert zu den Freitagständen. das stützt etwas den deutschen Markt. Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 12.866 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert unverändert bei 3.551.

Die Ölpreise ziehen am Montag weiter an. Brentöl legt um weitere 0,9 Prozent auf 75,56 Dollar zu. Im Handel verweist man auf die steigende Wahrscheinlichkeit, dass die USA das Atomabkommen mit Iran aufkündigen werden. Am Wochenende hatten iranische Politiker gewarnt: Wenn das Abkommen aufgekündigt würde, dürfte weniger iranisches Öl auf den Markt kommen. "Der Markt stellt sich auf ein Ende des Iran-Abkommens ein", sagt ein Marktteilnehmer. Sollten die USA aus dem Abkommen aussteigen, seien noch einmal 5 Dollar nach oben drin. Der Sektor der europäischen Ölwerte gewinnt 0,4 Prozent.

Air France-KLM-CEO tritt zurück - Aktie bricht ein

Die Aktie von Air France-KLM stürzt um 10,6 Prozent ab. Hintergrund ist der Rücktritt des Konzernchefs Jean-Marc Janaillac, nachdem dieser beim Versuch, die aktuelle Tarifauseinandersetzung zu einer Lösung zu führen, gescheitert war. Die Mitarbeiter der französisch-niederländischen Fluggesellschaft hatten einen Kompromissvorschlag der Geschäftsleitung im Tarifkonflikt abgelehnt. Auch am Montag streikt das Kabinen- und Bodenpersonal, weshalb etliche Flüge gestrichen werden mussten. Bereits zum Wochenschluss hatten die Analysten der ING gewarnt, dass der Konsens weiterhin zu optimistisch für die kommenden Quartale sei.

Die Berichtssaison legt zum Start in die Woche eine kleine Pause ein, um am Dienstag und Mittwoch wieder Fahrt aufzunehmen. Geschäftszahlen liefert am Morgen Hannover Rück. Ein geringes Großschadensaufkommen hat dem Rückversicherer ein starkes erstes Quartal beschert. Während der MDAX-Konzern die Prognose eines Nettogewinns von über 1 Milliarde Euro im laufenden Jahr bestätigte, geht er bei den Prämien von einem stärkeren Wachstum als bisher aus. "Insgesamt klingt der Zwischenbericht recht zuversichtlich", so Heino Ruland von Ruland Research. Die Aktie legt um 0,9 Prozent zu.

Nestle stärkt Kaffeegeschäft

Der Nahrungsmittelkonzern Nestle und die US-Kaffeekette Starbucks haben eine milliardenschwere Vereinbarung über den Vertrieb von Kaffeeprodukten geschlossen. Nestle erhält weltweit die unbefristeten Rechte an der Vermarktung der Konsum- und Gastronomieprodukte von Starbucks. Ausgenommen sind Starbucks-Cafes und Fertiggetränke. Nestle leistet dafür eine Vorauszahlung von 7,15 Milliarden US-Dollar in bar für ein Geschäft mit einem jährlichen Umsatz von 2 Milliarden Dollar. "Die neuen Produkte sollten gut zu Nestle passen", so ein Händler. Die Nestle-Aktie legt um 1 Prozent zu.

Positiv beurteilt ein Marktteilnehmer die Entwicklung bei Stabilus. Das Unternehmen hat den Umsatzausblick angehoben. "Auch der Gewinn dürfte nun kräftiger steigen als erwartet", sagt der Händler. Den Margenausblick hat der Autozulieferer bestätigt. Für die Titel geht es 0,3 Prozent gen Norden. Nach einer Kaufempfehlung der Commerzbank gewinnen Sixt 2,9 Prozent.

Von der Konsolidierung in der Branche profitieren Symrise, die Aktie legt um 2,2 Prozent zu. Der Symrise-Konkurrent International Flavors & Fragrances (IFF) will den israelischen Rivalen Frutarom für rund 6 Milliarden Euro kaufen. Während IFF sich auf Duftstoffe konzentriert, beliefert Frutarom die Lebensmittelindustrie mit Zusatzstoffen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.552,55 0,06 1,96 1,39

Stoxx-50 3.100,61 0,12 3,62 -2,43

DAX 12.876,09 0,44 56,49 -0,32

MDAX 26.558,89 0,68 179,04 1,37

TecDAX 2.733,57 1,36 36,62 8,09

SDAX 12.483,82 0,65 80,90 5,02

FTSE 0,00 0,00 0,00 -1,57

CAC 5.520,83 0,09 4,78 3,92

Bund-Future 159,21 0,03 -0,01

DEVISEN zuletzt +/- % Mo., 8:23 Uhr Fr, 17.25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1923 -0,30% 1,1946 1,1931 -0,8%

EUR/JPY 130,29 -0,15% 130,49 130,32 -3,7%

EUR/CHF 1,1975 +0,08% 1,1955 1,1950 +2,3%

EUR/GBP 0,8809 -0,31% 0,8821 1,1330 -0,9%

USD/JPY 109,28 +0,17% 109,23 109,24 -3,0%

GBP/USD 1,3536 +0,00% 1,3541 1,3517 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 9.317,29 -2,6% 9.385,71 9.703,21 -31,8%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,58 -0,59 0,03

Deutschland 10 Jahre 0,53 0,54 0,10

USA 2 Jahre 2,49 2,50 0,60

USA 10 Jahre 2,96 2,95 0,55

Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00

Japan 10 Jahre 0,04 0,04 -0,01

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,38 69,72 +0,9% 0,66 +17,2%

Brent/ICE 75,51 74,87 +0,9% 0,64 +15,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.313,63 1.315,25 -0,1% -1,62 +0,8%

Silber (Spot) 16,45 16,53 -0,5% -0,08 -2,9%

Platin (Spot) 914,10 910,35 +0,4% +3,75 -1,7%

Kupfer-Future 3,05 3,07 -0,5% -0,02 -8,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

May 07, 2018 06:52 ET (10:52 GMT)

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