24.07.2019 10:11:46
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MÄRKTE EUROPA/Anleger setzen auf die EZB
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem deutlichen Plus am Vortag geht es für die europäischen Aktienmärkte mit angezogener Handbremse noch nach oben. Die Kauflaune der Investoren wird zum einen getragen von der Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit und zum anderen von der Spekulation auf eine Lockerung der Geldpolitik. Die Anleger hoffen, dass die EZB am morgigen Donnerstag Zinssenkungen oder gar Quantitative Easing ankündigen wird.
Die Vorzeichen dafür haben sich mit schwachen Konjunkturdaten verbessert. So hat die Aktivität der deutschen Privatwirtschaft im Juli langsamer als im Vormonat zugenommen, wobei die Industrie entgegen den Erwartungen noch tiefer in die Rezession rutschte. An den Anleihemärkten schossen die Kurse in Folge nach oben, der Bund-Future stieg auf ein Rekordhoch.
Ansonsten liefert die Berichtssaison wieder Impulse für die Einzelwerte. Für den DAX geht es im frühen Handel um 0,1 Prozent auf 12.512 Punkte nach oben, der Euro-Stoxx-50 notiert kaum verändert. Mit Blick auf die erwartete EZB-Geldpolitik geht der Euro bereits in die Knie und nähert sich mit 1,1137 Dollar dem Jahrestief an.
Konzernumbau beschert Deutscher Bank gut 3 Milliarden Euro Verlust
Ein schwaches Abschneiden der Unternehmens- und Investmentbank hat der Deutschen Bank im zweiten Quartal einen deutlichen Ertragsrückgang beschert. Vor allem im Aktienhandel, den die Deutsche Bank im Rahmen ihres angekündigten Konzernumbaus einstellen wird, verzeichnete das Institut einen Einbruch. "Der Verlust ist noch höher als erwartet", so ein Händler. Mit knapp 3,2 Milliarden Euro liege er etwa 10 Prozent über den Prognosen. Die Aktie verliert 4 Prozent und ist damit schwächster DAX-Wert.
Der Vermögensverwalter DWS hat im zweiten Quartal weitere Kundengelder eingeworben. Die Tochter der Deutschen Bank steigerte das von ihr verwaltete Vermögen und verbuchte einen höheren Gewinn. Für das Gesamtjahr sieht sich die DWS auf Kurs, die eigenen Ziele zu erreichen. Die Entwicklung kommt gut an, die Aktie notiert 2,4 Prozent höher.
Covestro steigert Mengen und hält die Prognose
Anhaltender Preisdruck und die Schwäche der Autobranche haben Covestro im zweiten Quartal wie erwartet den Gewinn verhagelt. Ein leichtes Plus bei den Mengen im Kerngeschäft konnte dies aber nicht ausgleichen, der Umsatz sank um 17 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. "Sie sind besser ausgefallen als erwartet", sagt ein Händler zu den Gewinnkennziffern. Sowohl netto als auch operativ auf EBITDA-Basis liege der Gewinn über den Erwartungen. An der Börse legt die Aktie um knapp 3 Prozent zu.
Aston Martin scheint bei den Autofahrern momentan nicht hoch im Kurs zu stehen - wie auch die Aktie an der Börse. Während die Analysten von Jefferies mit einem Absatz im zweiten Quartal von 1.430 Autos gerechnet hatten, waren es nur 1.385. Für die kommenden Monate wird die Sportwagenschmiede vorsichtiger und senkt den Absatzausblick für 2019. Die Analysten sprechen von anhaltenden Liquiditätssorgen und schließen nicht aus, dass ein Convertible, also eine Wandelanleihe, drohe. Der Kurs bricht um 22 Prozent auf 803 Euro ein.
ITV erholen sich um 7 Prozent. Das Medienunternehmen hat zwar schwache Zahlen vorgelegt. Allerdings war der Rückgang der Werbeeinahmen um 5 Prozent etwas glimpflicher als erwartet. Zudem will das Unternehmen nun den Sparkurs verschärfen.
Telefonica Deutschland hat auch im zweiten Quartal das operative Ergebnis bei leicht steigenden Umsätzen deutlich gesteigert. Der Telekomdienstleister konnte sowohl im Mobilfunk- als auch im Festnetzgeschäft Neukunden gewinnen und profitierte zudem von steigenden Mobilfunkserviceumsätzen. Für die Aktie geht es um 2,4 Prozent nach oben.
Hugo Boss tendieren 1,4 Prozent leichter, nachdem es nach Händleraussage eine Platzierung in der Aktie gegeben haben soll.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.529,43 -0,10 -3,44 17,59
Stoxx-50 3.217,37 -0,22 -7,10 16,57
DAX 12.499,68 0,07 8,94 18,38
MDAX 26.253,83 0,38 99,25 21,61
TecDAX 2.931,15 0,64 18,69 19,63
SDAX 11.135,54 0,54 60,29 17,10
FTSE 7.522,66 -0,45 -34,20 12,32
CAC 5.607,69 -0,19 -10,46 18,54
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,38 -0,03 -0,62
US-Zehnjahresrendite 2,06 -0,02 -0,62
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:35 Di, 17:24 % YTD
EUR/USD 1,1137 -0,13% 1,1151 1,1155 -2,9%
EUR/JPY 120,33 -0,31% 120,58 120,56 -4,3%
EUR/CHF 1,0988 +0,03% 1,1000 1,0981 -2,4%
EUR/GBP 0,8944 -0,23% 0,8959 0,8961 -0,6%
USD/JPY 108,04 -0,18% 108,13 108,07 -1,5%
GBP/USD 1,2454 +0,12% 1,2447 1,2449 -2,4%
Bitcoin
BTC/USD 9.680,73 -4,26% 9.688,55 9.973,75 +160,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 56,95 56,77 +0,3% 0,18 +19,0%
Brent/ICE 63,96 63,83 +0,2% 0,13 +15,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.423,66 1.417,30 +0,4% +6,36 +11,0%
Silber (Spot) 16,52 16,40 +0,7% +0,12 +6,6%
Platin (Spot) 862,75 857,50 +0,6% +5,25 +8,3%
Kupfer-Future 2,71 2,70 +0,4% +0,01 +2,5%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 24, 2019 04:12 ET (08:12 GMT)
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Deutsche Bank AG | 16,24 | -1,67% | |
DWS Group GmbH & Co. KGaA | 39,58 | -0,65% | |
HUGO BOSS AG | 43,34 | 0,53% | |
ITV plc | 0,84 | 0,48% | |
Telefonica Deutschland AG (O2) | 2,09 | -0,85% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 884,75 | -0,43% |