MÄRKTE EUROPA/Anleger nehmen Gewinne mit - Eon schwach

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Am Mittwochnachmittag notieren die europäischen Indizes knapp ins Minus. Im Handel wird von Gewinnmitnahmen nach dem Kursfeuerwerk am Vortag berichtet. Der Dax kletterte am Vormittag allerdings zunächst auf ein Jahreshoch, der MDAX verpasste sein Allzeithoch denkbar knapp. Doch auf dem nun erreichten Niveau kommen verstärkt Verkäufer an den Markt. Denn die Bewertung an den Börsen ist mehr und mehr ambitioniert. Auch die Berichtssaison überzeugt nicht auf der ganzen Linie, zur Wochenmitte verstimmt Eon.

   Der DAX zeigt sich am Nachmittag 0,3 Prozent niedriger bei 10.663 Punkten, nachdem er zunächst einen kurzen Abstecher bis auf 10.708 Punkte gemacht hatte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent nach auf 3.022 Zähler. Die Bundesanleihen weisen kleine Gewinne auf, die Aufstockung der Bundesanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren konnte gut am Markt untergebracht werden. Der Euro handelt zum Dollar bei fast 1,1180.

Eon wegen Abschreibungen unter Druck Die noch einmal an Fahrt aufnehmende Berichtssaison liefert für die jeweiligen Aktien die Impulse. Im Fokus stehen im DAX die Zahlen des Versorgers Eon, der überdies mit einer enttäuschenden Prognose aufwartete. Eon-Chef Johannes Teyssen erwartet für das laufende Jahr einen Nettoverlust, Analysten rechneten bisher dagegen im Konsens mit einem Plus. Auf Eon kommen nach hohen Wertberichtigungen im ersten Halbjahr weitere Abschreibungen im dritten Quartal zu. Der Konzern müsse dann eine mögliche Differenz zwischen dem Marktwert und dem Buchwert der Tochter Uniper korrigieren, sagte Finanzchef Michael Sen bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Die Aktie verliert 7 Prozent und stellt damit den Hauptverlierer im DAX

   Der Lanxess-Kurs liegt nach einer leicht erhöhten Prognose knapp 1 Prozent Minus. Die Zahlen von Salzgitter lagen zwar im erwarteten Rahmen, dennoch quittiert der Markt den drastischen Gewinneinbruch im zweiten Halbjahr mit einem Minus von 4,7 Prozent. Zusätzlich belasten aber auch europaweite Gewinnmitnahmen in rohstoffnahen Werten. thyssenkrupp geben um 1,8 Prozent nach.

   Aurubis notieren nach der Vorlage von Geschäftszahlen knapp im Plus. Sowohl die Ergebnis- wie auch die Umsatzseite haben die Prognosen klar verfehlt, allerdings hat der Kupferkonzern den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt. Auch Brenntag bestätigte die Jahresprognose, die Aktie steigt um 1,2 Prozent. Die Immobilienwerte TLG und LEG konnten wie zuvor schon andere Unternehmen der Branche die Erwartungen erfüllen. LEG hat dazu die Prognose leicht angehoben.

Heideldruck tauchen nach Zahlen ab Als überzogen bezeichnet ein Händler die Kursverluste bei Heideldruck. Der Teilnehmer verweist auf die guten Auftragseingänge. Der ausgewiesene höhere Verlust dürfte sich dagegen als temporär erweisen. Ein anderer Händler spricht zwar von schwächeren Zahlen, bezeichnet die Kursverluste allerdings ebenfalls als übertrieben. Hier dürften auch Gewinnmitnahmen eine Rolle spielen, nachdem die Aktie seit Anfang Juli 10 Prozent zugelegt habe. Das Papier verliert 6,5 Prozent, teilweise lag es rund 10 Prozent im Minus.

   Air Berlin notieren 5 Prozent tiefer. Die Fluglinie hat ihren Verlust im zweiten Quartal mehr als verdoppelt. Sie leidet weiter unter der Reisezurückhaltung wegen der gestiegenen Terrorgefahren und unter Überkapazitäten der Branche.

   Für die Prudential-Aktie geht es nach Bekanntgabe von Halbjahreszahlen um 2,8 Prozent nach oben. Positiv hat sich vor allem das wichtige Asiengeschäft entwickelt, das die Schwäche auf dem britischen und dem US-Markt ausgleichen konnte. Der operative Gewinn stieg in Asien um 15 Prozent, während er in den USA um 3 Prozent nachgab.

   Mit einem Plus von 1,2 Prozent zeigen sich OMV nach der Bekanntgabe besser als erwartet ausgefallener Zweitquartalszahlen. Der österreichische Öl- und Gaskonzern muss nach dem Verkauf einer Ölfeld-Beteiligung eine Abschreibung von mehr als einer halben Milliarde Euro vornehmen. Der bereinigte Gewinn je Aktie fiel mit 0,68 Euro deutlich über der Schätzung der Societe Generale (SocGen) von 0,54 Euro aus.

Bund-Future 167,72 18 8,16

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:38 Di, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1179 +0,30% 1,1145 1,1110 +2,9% EUR/JPY 113,1695 +0,13% 113,0205 113,27 -23,8% EUR/CHF 1,0909 -0,08% 1,0918 1,0916 +0,3% EUR/GBP 0,8580 +0,33% 0,8542 1,1703 +16,5% USD/JPY 101,25 -0,15% 101,41 101,95 -13,8% GBP/USD 1,3029 -0,14% 1,3047 1,3001 -11,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,95 42,77 +0,4% 0,18 +1,3% Brent/ICE 45,33 44,98 +0,8% 0,35 +4,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.348,53 1.340,70 +0,6% +7,83 +27,1% Silber (Spot) 20,22 19,88 +1,7% +0,34 +46,3% Platin (Spot) 1.177,65 1.155,50 +1,9% +22,15 +32,1% Kupfer-Future 2,19 2,15 +1,8% +0,04 +1,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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