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19.03.2018 18:21:42

MÄRKTE EUROPA/Angst vor Handelskonflikt hat Comeback - Brexit-Risiko lässt nach

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Das zuletzt etwas in den Hintergrund geratene Thema eines möglichen Handelskonflikts mit den USA hat die Stimmung an Europas Börsen am Montag schwer belastet. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ist zu Gesprächen nach Washington gereist. Dazu gibt es ein Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der G20-Staaten. "Hier sollte es zu Versuchen kommen, einen Handelskrieg noch zu vermeiden", sagte ein Händler. Belastend wirkte auch sehr schwache US-Vorgaben, unter anderem ausgelöst durch den Kurseinbruch der Facebook-Aktie. Der DAX verlor 1,4 Prozent auf 12.217 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,2 Prozent auf 3.395 nach unten.

Die Einigung auf eine Brexit-Übergangslösung konnte die Stimmung an Europas Börsen nur kurzfristig heben. Großbritannien wird bis Ende 2020 mit allen Pflichten der EU angehören, verliert aber ab März 2019 das Stimmrecht. Damit nimmt das Risiko eines "Crash-Brexit" für Investoren und Unternehmen erst einmal ab. Die Nachricht stützte das Pfund, was wiederum den FTSE-100 um 1,7 Prozent in den Keller schickte - das schwache Pfund seit dem Brexit-Votum hat die Wettbewerbschancen der britischen Unternehmen im Ausland gestärkt.

An den Devisenmärkten stieg das britische Pfund zeitweilig Richtung Monatshoch gegen die Einheitswährung. Für 1 Euro mussten im Tief nur noch rund 0,8750 Pfund hingeblättert werden, am Freitag waren es noch 0,8810 Pfund. Bis zum Börsenschluss erholte sich der Euro aber auf 0,8784 Pfund. Die Einigung zwischen Brüssel und Großbritannien über die Brexit-Übergangslösung war erwartet worden. Am Optionsmarkt waren keinerlei Risiken für ein Scheitern der Gespräche eingepreist. Der Anstieg des Euro auf 1,2340 Dollar war derweil nicht dazu angetan, die Stimmung an den europäischen Börsen zu stützen.

Aktivistischer Investor steigt bei Barclays ein

Barclays lagen mit Aufschlägen von 3,6 Prozent sehr fest im Markt. "Der Einstieg von Sherborne Investors treibt den Kurs", sagte ein Händler. Der aktivistische Investor ist mit 5,2 Prozent bei Barclays eingestiegen. Sherborne Investors Management, die Edward J. Bramson gehört, teilte mit, sie habe 580 Millionen Pfund in Barclays über Aktien und Derivate investiert. Wie der Broker A.J. Bell anmerkt, sei Sherbone dafür bekannt, finanzielle und operative Verbesserungen bei Unternehmen durchzusetzen, in denen sie engagiert sei.

Kräftig unter Druck mit 2,3 Prozent Minus standen die Aktien von Henkel. Der Waschmittel- und Klebstoffhersteller hat von einem schwachen Jahresstart berichtet. Das Unternehmen hat zwar den Ausblick auf das Gesamtjahr bekräftigt, "die Ziele dürften nun aber schwieriger zu erreichen sein", sagte ein Händler. Tagesverlierer im DAX waren Linde mit einem Minus von 2,8 Prozent - einige Anleger machen sich wegen der geplanten Fusion mit Praxair Sorgen. Daneben war im Handel von Verfalls-Nachwehen die Rede.

Die M&A-Aktivität in der Immobilienbranche trieb die Aktie von Hammerson an. Der Kurs gewann 24,1 Prozent auf 542 Pence. Händler verwiesen auf einen Übernahmeversuch durch die französische Immobiliengesellschaft Klepierre. Deren Aktien fielen um 3,9 Prozent. Nach einer Umsatzwarnung verlor die Aktie des Softwareherstellers Micro Focus fast die Hälfte ihres Werts.

Regulierung für britische Wettanbieter nicht so schlimm wie befürchtet

Die Aktien der britischen Wettanbieter waren am Montag gesucht. William Hill gewannen 4,2 Prozent, Ladbrokes Coral stiegen um 2,9 Prozent. Händler verwiesen auf die neuen Vorschläge für die Regulierung von Wettspielen. Zwar sähen diese für einige Wetten ein Limit von 2 Pfund vor. Für andere Wettspiele wie Roulette sei dagegen ein Limit von 30 Pfund vorgesehen. Damit seien die Vorschläge weniger hart als befürchtet.

Talanx legten kräftig um 1,9 Prozent zu. Endgültige Geschäftszahlen und Ausblick seien zwar wie erwartet ausgefallen, hieß es im Markt. "Der Ausblick deutet aber auch auf ein nun wieder solides Gewinnwachstum hin und stützt so die Stimmung", sagte ein Marktteilnehmer. Im vergangenen Jahr war der Gewinn zurückgegangen.

Wachwechsel bei Gea begrüßt

Als sehr gute Nachricht werteten Händler die lang erwartete Ankündigung eines Führungswechsels bei Gea. Die Aktien sprangen um 2,4 Prozent nach oben. Jürg Oleas will seinen bis Ende 2019 laufenden Vertrag nicht verlängern, um dadurch einen Generationswechsel einzuleiten. Er will bereits im April 2019 gehen. "Der Druck aktivistischer Investoren könnte nun zunehmen", vermutete ein Händler.

Für die Rheinmetall-Aktie ging es um 1,4 Prozent auf 112,20 Euro nach oben. Im Handel war von einem anhaltend positiven Sentiment für das Papier die Rede. Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche einen Milliardenauftrag aus Australien für Boxer-Panzerfahrzeuge an Land gezogen, was im Handel als "Coup" bezeichnet worden war. Die gestiegenen geopolitischen Unsicherheiten spielten dem Unternehmen in die Hände, hieß es. Die LBBW hat zu Wochenbeginn die Kaufempfehlung für Rheinmetall mit Kursziel 125 Euro bestätigt.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.394,79 -42,61 -1,2% -3,1%

Stoxx-50 2.977,80 -37,78 -1,3% -6,3%

Stoxx-600 373,68 -4,03 -1,1% -4,0%

Frankfurt XETRA-DAX 12.217,02 -172,56 -1,4% -5,4%

London FTSE-100 London 7.042,93 -121,21 -1,7% -6,8%

Paris CAC-40 Paris 5.222,84 -59,90 -1,1% -1,7%

Amsterdam AEX Amsterdam 531,52 -5,39 -1,0% -2,4%

Athen ATHEX-20 Athen 2.072,98 -15,12 -0,7% -0,5%

Br ssel BEL-20 Bruessel 3.920,64 -40,90 -1,0% -1,4%

Budapest BUX Budapest 37.689,09 -1202,15 -3,1% -4,3%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.057,95 -32,22 -0,8% +3,6%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 141.223,31 -2537,77 -1,8% +0,2%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 987,95 -2,97 -0,3% -3,5%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.435,93 -39,53 -0,7% +0,2%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.664,10 -96,90 -1,0% -3,8%

Mailand FTSE-MIB Mailand 22.633,10 -224,59 -1,0% +4,6%

Moskau RTS Moskau 1.241,28 -13,01 -1,0% +7,5%

Oslo OBX Oslo 729,10 -8,85 -1,2% -1,8%

Prag PX Prag 1.116,69 -1,83 -0,2% +3,6%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.547,41 -26,07 -1,7% -1,9%

Warschau WIG-20 Warschau 2.248,53 -36,55 -1,6% -8,6%

Wien ATX Wien 3.457,81 +14,10 +0,4% +1,1%

Zürich SMI Zuerich 8.811,33 -71,20 -0,8% -6,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:59 Uhr Fr, 18.05 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2338 +0,43% 1,2267 1,2291 +2,7%

EUR/JPY 130,61 +0,32% 129,70 130,41 -3,5%

EUR/CHF 1,1728 +0,21% 1,1695 1,1707 +0,2%

EUR/GBP 0,8787 -0,27% 0,8810 0,8819 -1,2%

USD/JPY 105,86 -0,11% 105,73 106,11 -6,0%

GBP/USD 1,4042 +0,70% 1,3923 1,3937 +3,9%

Bitcoin

BTC/USD 8.395,99 +2,9% 8.314,47 8.572,28 -38,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,95 62,34 -0,6% -0,39 +2,6%

Brent/ICE 66,08 66,21 -0,2% -0,13 +0,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.317,82 1.313,25 +0,3% +4,57 +1,2%

Silber (Spot) 16,32 16,31 +0,1% +0,01 -3,6%

Platin (Spot) 952,00 949,50 +0,3% +2,50 +2,4%

Kupfer-Future 3,08 3,10 -0,6% -0,02 -7,0%

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

March 19, 2018 13:21 ET (17:21 GMT)

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