09.05.2019 18:20:43

MÄRKTE EUROPA/Angst vor Eskalation im Handelsstreit belastet

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen mussten am Donnerstag schwere Verluste verkraften. Im Handel war von zunehmender Nervosität vor der Fortsetzung der US-chinesischen Handelsgespräche die Rede. Noch fehlen Details, diese könnten die Finanzmärkte aber stark in die eine oder andere Richtung bewegen. US-Präsident Donald Trump warf China den Bruch der Absprachen vor. Der DAX verlor 1,7 Prozent auf 11.974 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,9 Prozent auf 3.351 Punkte nach unten.

Die USA haben Zollerhöhungen ab Freitag auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar angekündigt. Die Chinesen haben bereits Gegenmaßnahmen angedroht. Nachdem sich die Weltwirtschaft zuletzt erholt hat, fürchten sich die Anleger nun vor einer erneuten Eintrübung. Ansonsten machte die Berichtssaison die Musik. Der Abverkauf an den Gesamtmärkten hatte indes zur Folge, dass zum Teil auch die Aktien von Unternehmen, die gute Zahlen vorlegten, verkauft wurden.

Klarheit zu geplanter T-Mobile/Sprint-Fusion bis Anfang Juni

Die Deutsche Telekom ist im ersten Quartal 2019 mit dem Umsatz zwar stärker als am Markt erwartet gewachsen und hat ihre Jahresprognose bestätigt. Die Gewinnkennziffern blieben jedoch etwas hinter den Erwartungen zurück. Das Unternehmen geht davon aus, bis Anfang Juni klare Indikationen zu haben, ob die geplante Fusion zwischen der Tochter T-Mobile US und Sprint durchgehen wird. Die Aktie hielt sich mit Abgaben von 0,6 Prozent deutlich besser als der Gesamtmarkt.

Positiv wurden die Zahlen von Heidelbergcement aufgenommen, die Aktie legte um 0,5 Prozent zu. Der Baustoffkonzern hat sowohl den Umsatz als auch den Gewinn im ersten Quartal viel stärker gesteigert als erwartet. Für die Continental-Aktie ging es nach schwachen ausführlichen Zahlen um 5,3 Prozent nach unten. Damit war das Papier DAX-Schlusslicht. Tagesgewinner waren Vonovia mit einem Plus von 2,7 Prozent. Der Immobiliensektor profitierte von der Suche der Anleger nach sicheren Häfen.

Bei der Aareal Bank (minus 3,9 Prozent) lag das Neugeschäft nach Aussage eines Händlers etwas unter den Erwartungen. Zu den guten Bruttomargen hieß es, diese könnten im Gesamtjahr nicht gehalten werden. Baywa verloren nach Quartalszahlen in dem negativen Umfeld 2,1 Prozent. Warburg sprach von einem "soliden" operativen Gewinn auf EBIT-Basis. Das milde Wetter habe dazu geführt, dass die Erträge in allen drei wichtigen Bereichen gesteigert worden seien.

Russland-Geschäft von Metro läuft nicht rund

Metro fielen gleich um 7,6 Prozent: Die Anleger störten sich an einem schwächeren Russland-Geschäft. Der sich abzeichnende Real-Verkauf sei zwar positiv aber erwartet worden, hieß es. Hapag-Lloyd verloren 0,9 Prozent trotz guter Zahlen. Hier hat nicht nur die Rückkehr in die Gewinnzone im ersten Quartal überrascht, sondern auch der deutliche Anstieg der Frachtraten. Hamburger Hafen schlossen unverändert. Laut Jefferies lag das EBIT 15 Prozent über der Konsenserwartung von 48,5 Millionen Euro.

Stärker als erwartet waren auch die Zahlen von Rheinmetall (plus 2,3 Prozent). Der Rüstungsbereich laufe weiter stark, wie auch die Zahlen des italienischen Konkurrenten Leonardo gezeigt hätten, hieß es. Für die Aktie des italienischen Konzerns ging es an der Mailänder Börse um 2,7 Prozent nach oben. Die Aktie des italienischen Energieversorgers Enel gab trotz besserer Zahlen in dem schwierigen Gesamtmarkt um 1,0 Prozent nach.

Stahl ist momentan ein Bereich, um den die Investoren einen weiten Bogen machen. Die Zahlen von Arcelormittal belegten, dass sie damit recht haben. Wegen der weltweit gefallenen Stahlpreise im ersten Quartal hatte das Unternehmen einen massiven Gewinneinbruch zu verkraften. Beim EBITDA verfehlte Arcelormittal die Markterwartung knapp. Die Titel verloren 6,1 Prozent, Thyssenkrupp im Gefolge 3,2 Prozent und Salzgitter 4,1 Prozent.

Ajax-Traum von Champions-League-Finale geplatzt

Aufwärts um 0,9 Prozent ging es mit den Aktien des Raumfahrtkonzerns OHB nach Zahlen zum ersten Quartal. OHB habe nicht nur den Gewinn deutlich gesteigert und den zuversichtlichen Ausblick bestätigt, hieß es. Nach Zahlen ging es für BT Group 3,9 Prozent nach unten. Der Telekomkonzern hat höhere Investitionen in den Netz-Ausbau angekündigt, was möglicherweise die Dividenden-Zahlungen in Zukunft beeinträchtigen könnte.

Nach dem gewonnenen Hinspiel in der Champions League gegen Tottenham Hotspur wurde die Aktie von Ajax an der Börse noch bejubelt. Genauso wie Fußball manchmal ungerecht ist, so brutal kann die Reaktion der Börse sein. Wer auf das Erreichen des Endspiels gewettet hatte, setzte auf die falsche Mannschaft. Das Endspiel in der Königsklasse bestreiten mit Tottenham und Liverpool zwei britische Clubs. Die Aktie von Ajax verlor 20 Prozent.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.350,71 -66,55 -1,9% +11,6%

. Stoxx-50 3.075,19 -51,36 -1,6% +11,4%

. Stoxx-600 375,92 -6,31 -1,7% +11,3%

Frankfurt XETRA-DAX 11.973,92 -206,01 -1,7% +13,4%

London FTSE-100 London 7.207,41 -63,59 -0,9% +8,1%

Paris CAC-40 Paris 5.313,16 -104,43 -1,9% +12,3%

Amsterdam AEX Amsterdam 549,59 -9,34 -1,7% +12,7%

Athen ATHEX-20 Athen 1.897,09 -31,04 -1,6% +18,0%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.492,39 -82,47 -2,3% +7,7%

Budapest BUX Budapest 41.207,46 -142,87 -0,3% +5,3%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.850,87 -57,31 -1,5% +4,5%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 110.307,73 -2173,84 -1,9% -3,5%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 997,08 -9,54 -0,9% +11,8%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.200,23 -92,37 -1,8% +8,0%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.095,20 -131,80 -1,4% +6,5%

Mailand FTSE-MIB Mailand 20.817,16 -386,70 -1,8% +15,8%

Moskau RTS Moskau 0,00 0,00 0,0% +15,7%

Oslo OBX Oslo 789,53 -12,84 -1,6% +6,8%

Prag PX Prag 1.051,40 -12,10 -1,1% +6,6%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.596,68 -26,68 -1,6% +13,3%

Warschau WIG-20 Warschau 2.179,40 -42,42 -1,9% -4,3%

Wien ATX Wien 3.016,00 -73,34 -2,4% +12,4%

Zürich SMI Zuerich 9.430,30 -191,66 -2,0% +11,9%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.10 Uhr Mi, 17.20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1222 +0,25% 1,1196 1,1186 -2,1%

EUR/JPY 122,99 -0,21% 123,07 123,51 -2,2%

EUR/CHF 1,1378 -0,40% 1,1418 1,1433 +1,1%

EUR/GBP 0,8624 +0,22% 0,8600 0,8576 -4,2%

USD/JPY 109,58 -0,47% 109,92 110,42 -0,1%

GBP/USD 1,3015 +0,05% 1,3020 1,3044 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 5.999,26 +1,76% 6.056,51 5.843,39 +61,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,41 62,12 -1,1% -0,71 +30,9%

Brent/ICE 69,81 70,37 -0,8% -0,56 +26,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.285,67 1.280,90 +0,4% +4,77 +0,2%

Silber (Spot) 14,77 14,85 -0,5% -0,08 -4,7%

Platin (Spot) 850,46 862,00 -1,3% -11,54 +6,8%

Kupfer-Future 2,76 2,79 -0,8% -0,02 +4,8%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 09, 2019 12:21 ET (16:21 GMT)

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