03.08.2016 18:50:52

MÄRKTE EUROPA/Angezählter Bankensektor ist noch nicht ausgeknockt

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Taumelnd und schwer angezählt, aber noch nicht ganz K.O. - die Kurse in Europas zuletzt arg gebeutelter Finanzbranche haben sich am Mittwoch etwas stabilisiert. Gesucht waren vor allem die Aktien derjenigen Banken, die Geschäftszahlen veröffentlicht haben. Der europäische Bankensektor stieg um 2 Prozent. Damit liegt der Sektor seit Jahresbeginn aber immer noch mit 35 Prozent "hinten", wie es im Händler-Jargon heißt.

   Ansonsten tat sich wenig vor der Sitzung der Bank of England am Donnerstag und dem US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli am Freitag. Der Dax schloss 0,3 Prozent höher bei 10.170 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verbuchte ein kleines Plus von 0,1 Prozent auf 2.911 Zähler. Etwas Rückenwind erhielten Europas Aktien vom nachgebenden Euro und vom kräftig steigenden Ölpreis. An den Börsen in Mailand, Brüssel und Amsterdam sorgten die Kursgewinne der Banken für leicht steigende Börsenindizes.

   Der zuletzt feste Euro hat zum US-Dollar wieder nachgegeben auf 1,1170 Dollar. Am Vortag war die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1234 gestiegen. Laut einem monatlichen Bericht zur Beschäftigung im privaten Sektor in den USA ist dort die Zahl der Beschäftigten im Juli um 179.000 gestiegen. Beobachter werteten zudem eine Umfrage unter Einkäufern im US-Dienstleistungsgewerbe im Juli als positiv für die US-Konjunktur. Das sorgte für Käufe von Dollar gegen Euro und Yen.

   Der im Juli um 15 Prozent eingebrochene Ölpreis befestigte sich etwas. Ein Fass der Nordseesorte Brent stieg um 2,5 Prozent auf 42,84 US-Dollar. Wöchentlichen Lagerdaten aus den USA zufolge sind die Benzinbestände dort zuletzt um 3,3 Millionen Barrel zurückgegangen, zehn mal stärker als erwartet. "Mitten in der Feriensaison treibt der starke Rückgang der Benzinlager den Ölpreis nach oben", sagte ein Beobachter.

Deutsche Post liefert gute Ergebnisse ab Deutsche Post waren mit einem Kursgewinn von 3,2 Prozent größter Gewinner im DAX. Der Aktienkurs kletterte auf den höchsten Stand seit zwölf Monaten. Der Gewinn nach Steuern des Logistikkonzerns liegt um 8 Prozent über der Konsensprognose von Analysten. "Es ist jetzt möglich, dass die Deutsche Post das Gewinnziel für 2017 von 3,8 Milliarden Euro schon ein Jahr früher erreicht", sagte Stephen Furlong von Davy Research.

   Der Automobilzulieferer Continental hat das Ziel für die Gewinnmarge in diesem Jahr erhöht. Weil das neue Ziel jedoch noch immer hinter der Marktprognose zurückbleibe, reagierten Anleger etwas verschnupft, sagten Händler. Der Kurs schloss kaum verändert.

Bei Banken sind Investoren noch immer übernervös Wie nervös Anleger mit Blick auf die Banken nach wie vor sind, zeigte das Beispiel der Unicredit: Als Italiens größtes Geldhaus am Mittag die Ergebnisse zum zweiten Quartal veröffentlichte, rutschte der Kurs um bis zu 7 Prozent ab. Und mit ihm der Bankensektor, der nahezu sämtliche Gewinne einbüßte. Die Kapitalquote der Unicredit enttäuschte mit 10,3 Prozent. Anschließend erholte sich der Bankensektor wieder, Aktien der Unicredit verloren am Ende 2,3 Prozent.

   Der Kurs des niederländischen Finanzkonzerns ING sprang um 8,2 Prozent nach oben, getragen von überraschend hohen Gewinnen im zweiten Quartal. Um ein Drittel liegt der Vorsteuergewinn von ING über der Markterwartung. Im Fahrwasser von ING stiegen auch ABN Amro um knapp 3 Prozent.

   Der Verkauf von Anteilen an dem Kreditkartenunternehmen Visa Europa hat den beiden französischen Großbanken Societe Generale und Credit Agricole im zweiten Quartal über den Erwartungen liegende Gewinne beschert. Societe Generale stiegen um 3,2 Prozent. Credit Agricole traten auf der Stelle. Firdaus Ibrahim von S&P Global verwies auf schwache Ergebnisse der Credit Agricole im französischen Privatkundengeschäft.

Londoner Banken HSBC und StanChart gesucht In London verteuerten sich HSBC um 4,5 Prozent. Die vor allem in Asien aktive Bank hat überraschend angekündigt, für 2,5 Milliarden US-Dollar HSBC-Aktien zurückkaufen zu wollen. Diese Nachfrage stützte den Kurs. Der Kurs der ebenfalls auf Asien fokussierten Bank Standard Chartered legte um 4,2 Prozent zu. Das Geldhaus hat im ersten Halbjahr einen Gewinn von knapp 400 Millionen Dollar erzielt. Im zweiten Halbjahr 2015 hatte noch ein fast zehnmal so hoher Verlust in den Büchern gestanden.

   Keine Kurssprünge absolvierten Axel Springer, die Aktie fiel um 3,4 Prozent. Der Medienkonzern schaut besorgter auf das zweite Halbjahr. Die Berliner haben mit der Vorlage des Halbjahresberichts das Umsatzziel für das Gesamtjahr gesenkt. Linde stiegen um 1,7 Prozent, nachdem Morgan Stanley die Aktien von "Gleichgewichten" auf "Übergewichten" erhöht hat. Südzucker profitierten mit einem Plus von 2,5 Prozent von einer Hochstufung von "Underperform" auf "Outperform" durch den französischen Broker Exane-BNP.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.909,75 +2,77 +0,1% -11,0% Stoxx-50 2.819,30 +3,47 +0,1% -9,1% Stoxx-600 335,58 +0,11 +0,0% -8,3% XETRA-DAX 10.170,21 +25,87 +0,3% -5,3% FTSE-100 London 6.634,40 -11,00 -0,2% +6,3% CAC-40 Paris 4.321,08 -6,91 -0,2% -6,8% AEX Amsterdam 440,36 +1,75 +0,4% -0,3% ATHEX-20 Athen 1.464,06 -0,45 -0,0% -20,2% BEL-20 Bruessel 3.401,21 +35,83 +1,1% -8,1% BUX Budapest 27.023,94 -143,13 -0,5% +13,0% OMXH-25 Helsinki 3.311,05 -6,13 -0,2% -1,4% ISE NAT. 30 Istanbul 91.305,70 -1530,30 -1,6% +2,2% OMXC-20 Kopenhagen 972,57 -4,94 -0,5% -4,1% PSI 20 Lissabon 4.661,47 -14,11 -0,3% -12,5% IBEX-35 Madrid 8.263,50 -13,80 -0,2% -13,4% FTSE-MIB Mailand 16.129,84 +31,47 +0,2% -24,7% RTS Moskau 910,71 +7,67 +0,8% +20,3% OBX Oslo 534,62 -3,08 -0,6% -0,8% PX-GLOB Prag 1.117,71 -24,50 -2,1% -9,9% OMXS-30 Stockholm 1.352,34 -6,28 -0,5% -6,5% WIG-20 Warschau 1.790,09 -13,54 -0,8% -3,7% ATX Wien 2.166,58 -14,40 -0,7% -9,6% SMI Zuerich 8.010,10 -1,14 -0,0% -9,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.56 Uhr Di, 17.18 Uhr % YTD EUR/USD 1,1170 -0,36% 1,1210 1,1225 +2,9% EUR/JPY 113,1686 -0,01% 113,1818 113,34 -22,0% EUR/CHF 1,0859 +0,34% 1,0822 1,0820 -0,2% EUR/GBP 0,8381 -0,28% 0,8411 1,1859 +13,8% USD/JPY 101,31 +0,32% 100,98 100,98 -13,7% GBP/USD 1,3325 -0,01% 1,3327 1,3314 -9,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,74 39,51 +3,1% 1,23 -3,9% Brent/ICE 42,99 41,8 +2,8% 1,19 -1,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.356,77 1.361,00 -0,3% -4,23 +27,9% Silber (Spot) 20,41 20,63 -1,1% -0,22 +47,7% Platin (Spot) 1.164,70 1.168,00 -0,3% -3,30 +30,6% Kupfer-Future 2,20 2,21 -0,6% -0,01 +2,1% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   August 03, 2016 12:20 ET (16:20 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 20 PM EDT 08-03-16

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