11.10.2016 18:44:50
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MÄRKTE EUROPA/Alcoa vermasselt die Stimmung
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Schwache Zahlen von Alcoa haben am Dienstag die Stimmung auch an den europäischen Börsen belastet. Der Dax fiel um 0,4 Prozent auf 10.577 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 gab um 0,5 Prozent nach. Besonders Rohstoff-Aktien gerieten nach den Alcoa-Zahlen unter Druck, ihr europäischer Stoxx-Branchenindex brach um 2,1 Prozent ein.
Entziehen konnten sich dem Druck Reise-Aktien nach guten Zahlen von Lufthansa und die Hersteller von Konsumgütern des täglichen Bedarfs nach guten Zahlen von LVMH. Der Index der europäischen Reise-Aktien stieg um 0,5 Prozent und der Index der Konsumgüter des täglichen Bedarfs um 0,7 Prozent. Lufthansa gewannen 5 Prozent, LVMH legten 4,5 Prozent zu.
Alcoa enttäuschte dagegen auf der ganzen Linie: Der Aluminium-Konzern hat einen Gewinn je Aktie von 32 Cent geliefert, die Erwartung lag bei 35 Cent. Auch der Umsatz hat die Erwartungen nicht erfüllt. Daraufhin gerieten auch am deutschen Markt rohstoff-nahe Titel wie die Stahlaktien unter Druck: Thyssen fielen um 1,3 Prozent und Salzgitter um 3,5 Prozent.
"Einerseits ist der vermasselte Start in die US-Berichtsaison durch Alcoa ein schlechtes Omen", sagte ein Händler. Andererseits bleibe die Stimmung nach dem günstigen ZEW-Konjukturindex recht gut. Laut der neuen ZEW-Umfrage haben die Konjunkturerwartungen überraschend deutlich zugenommen.
Lufthansa mit weiterem Erholungspotenzial "Die Zahlen sind stark", sagte ein Händler zu den September-Daten der Lufthansa. Die "Kranich-Gesellschaft" hat im September 5,2 Prozent mehr Passagiere befördert als im gleichen Vorjahresmonat. Damit hebt sie sich positiv von Peers wie Air France ab, die Franzosen haben im September ein Plus von 2,8 Prozent erzielt.
Das Kurspotenzial könnte erst einmal Richtung 10 Euro reichen, sagte ein Händler mit Blick auf den Lufthansa-Chart. Nach zwei Wochen Abwärtstrend sei die Aktie extrem überverkauft.
Prosiebensat.1 erneut sehr stark Nachholbedarf machten Händler hinter dem Kurssprung bei Prosiebensat.1 aus. Mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 38,97 Euro war die Aktie ebenfalls einer der stärkeren DAX-Werte. Händler verwiesen auf zahlreiche positive Analystenkommentare vor dem Kapitalmarkttag am Donnerstag.
Gesucht waren auch die beiden Versorger: RWE stiegen um 1,8 Prozent und EON um 1,7 Prozent. Laut Süddeutscher Zeitung will die Bundesregierung den Ausbau von Windkraftanlagen im Norden bremsen. Leidtragender waren Nordex, die um 2,6 Prozent nachgaben.
LVMH stark Sehr positiv kamen die Umsatzzahlen des französischen Luxusgüterriesens LVMH im Handel an. Vor allem in China habe sich der Absatz der Sparte Weine und Spirituosen wieder beschleunigt, in der es organisch um 7 Prozent nach oben ging. "Das ist ein starker Start in die Berichtssaison für alle Konsumaktien", sagte ein Händler. Nicht nur für LVMH seien die Geschäftszahlen ausgezeichnet, sondern auch für die gesamte Getränke- und auch Modebranche.
Für LVMH bemerkenswert sei der starke Anstieg des organischen Wachstums. Es habe sich im dritten Quartal mit 6 Prozent noch einmal beschleunigt. Treiber waren dabei das Parfümgeschäft mit 8 Prozent und auch das Segment Mode und Leder, was auch gut für hochwertigere Textil-Aktien wie Hugo Boss sei, so Händler. Im Windschatten stiegen Richemont um 3,6 und Hugo Boss um 2,9 Prozent.
Fraport stiegen um 2,1 Prozent: Für die Enteignung eines Terminals am Flughafen Manila 2004 erhält Fraport nun eine Entschädigungszahlung, zahlt einen Teil an den Bund zurück und stößt gleichzeitig die Anteile an der philippinischen Gesellschaft ab. Per Saldo dürften Fraport damit rund 230 Millionen Dollar zufließen. WACKER CHEMIE gewannen 1,7 Prozent, das Unternehmen will die Ausschüttungsquote erhöhen. Dagegen litten Gerresheimer mit einem Minus von 3,8 Prozent unter einer Abstufung.
Das Büroimmobilienunternehmen Officefirst hat seinen für diese Woche Freitag geplanten Börsengang verschoben. Grund sind laut Mitteilung negative Marktentwicklungen insbesondere im Bereich der Immobilienunternehmen.
Euro zum Dollar auf tiefstem Stand seit Anfang August Am Devisenmarkt baute der Dollar mit neuen Umfragen zur Präsidentenwahl seine Gewinne weiter aus. Der Euro fiel auf 1,1060 Dollar und damit den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. "Die Erwartung eines Clinton-Wahlsiegs treibt den Dollar", so ein Händler. Sollte Hillary Clinton Präsidentin werden, dürfte die US-Notenbank die Leitzinsen schnell erhöhen. Ein nun unwahrscheinlicher Sieg von Donald Trump werde die Notenbank dagegen erst einmal von einer Zinserhöhung abhalten, wegen der dann kursierenden wirtschaftlichen Unsicherheit. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.020,69 -15,07 -0,5% -7,6% Stoxx-50 2.838,17 -11,03 -0,4% -8,5% Stoxx-600 340,17 -1,81 -0,5% -7,0% XETRA-DAX 10.577,16 -46,92 -0,4% -1,5% FTSE-100 London 7.070,88 -26,62 -0,4% +13,3% CAC-40 Paris 4.471,74 -25,52 -0,6% -3,6% AEX Amsterdam 451,25 -3,99 -0,9% +2,1% ATHEX-20 Athen 1.557,90 +4,06 +0,3% -15,0% BEL-20 Bruessel 3.544,03 -7,61 -0,2% -4,2% BUX Budapest 28.479,24 -90,78 -0,3% +19,1% OMXH-25 Helsinki 3.483,58 -19,70 -0,6% +3,7% ISE NAT. 30 Istanbul 94.829,31 -317,99 -0,3% +6,1% OMXC-20 Kopenhagen 885,79 -5,89 -0,7% -12,7% PSI 20 Lissabon 4.546,49 +18,26 +0,4% -14,1% IBEX-35 Madrid 8.693,20 -8,30 -0,1% -8,9% FTSE-MIB Mailand 16.474,06 -158,39 -1,0% -23,1% RTS Moskau 1.003,41 -14,47 -1,4% +32,5% OBX Oslo 568,46 -1,00 -0,2% +5,5% PX-GLOB Prag 1.160,95 +3,61 +0,3% -6,5% OMXS-30 Stockholm 1.455,41 -12,04 -0,8% +0,6% WIG-20 Warschau 1.757,04 -8,91 -0,5% -5,5% ATX Wien 2.412,73 +5,37 +0,2% +0,7% SMI Zuerich 8.135,15 -37,07 -0,5% -7,7%
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:28 Uhr Mo, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1062 -0,60% 1,1128 1,1154 +1,9% EUR/JPY 114,4367 -0,98% 115,5739 115,68 -27,0% EUR/CHF 1,0925 -0,18% 1,0944 1,0960 +0,4% EUR/GBP 0,9052 +0,50% 0,9031 1,1108 +22,9% USD/JPY 103,43 -0,40% 103,84 103,72 -11,9% GBP/USD 1,2225 -0,77% 1,2319 1,2390 -17,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,59 51,35 -1,5% -0,76 +16,7% Brent/ICE 52,41 51,93 -1,4% -0,73 +17,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.257,65 1.259,12 -0,1% -1,47 +18,6% Silber (Spot) 17,56 17,64 -0,5% -0,08 +27,0% Platin (Spot) 952,80 964,25 -1,2% -11,45 +6,9% Kupfer-Future 2,18 2,20 -0,8% -0,02 +1,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 11, 2016 12:14 ET (16:14 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 14 PM EDT 10-11-16
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