05.11.2018 12:44:45

MÄRKTE EUROPA/Aktienkurse auf Richtungssuche - Healthineers fest

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa treten am Montagmittag auf der Stelle. Die Nachrichtenlage ist dünn, die Berichtssaison brennt zum Wochenstart auf kleiner Flamme. Spannend wird es zur Wochenmitte, wenn das Ergebnis der US-Zwischenwahl bekannt ist. Am Donnerstag folgt dann die nächste Sitzung der US-Notenbank - vermutlich mit keiner Zinserhöhung, die dürfte dann im Dezember kommen.

"Erhöht die US-Notenbank das Tempo der Zinserhöhungen, werden Aktien zunehmend unattraktiv. Vor allem die hoch bewerteten Technologieaktien könnte es schwer treffen", warnt Milan Cutkovic von Axitrader.

Der DAX liegt 0,1 Prozent im Plus bei 11.533 Punkten, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 3.221 Punkte zu.

Der US-Dollar dürfte von beiden Ereignissen beeinflusst werden, so die Analysten der Unicredit. Sollte die Republikanische Partei von Präsident Trump die Mehrheit sowohl im Repräsentantenhaus wie im Senat verteidigen, sei mit einem Anstieg des Dollar zu rechnen. Wenn die Demokraten das Repräsentantenhaus gewinnen sollten, dürfte der Greenback hingegen schwächer notieren, wenn auch nur leicht, weil ein solcher Ausgang zum Teil bereits eingepreist sei. Der Euro notiert aktuell bei 1,1374 Dollar, etwas niedriger als am späten Freitag.

Das Pfund zeigt sich derweil unbeeindruckt davon, dass es laut "Sunday Times" Fortschritte bei den Brexit-Verhandlungen geben soll. Derlei Meldungen gab es zuletzt immer wieder und Dementis ließen selten lange auf sich warten.

Schlechte Daten aus China

Der US-chinesische Handelsstreit wird wieder nüchterner eingeschätzt, nachdem am Donnerstag und Freitag zeitweise Signale über eine Annäherung die Stimmung aufgehellt hatten. "Zumindest auf kurze Sicht ist wohl kein Abkommen zu erwarten", sagt ein Marktteilnehmer. An Chinas Wirtschaft geht der Streit weiter nicht spurlos vorbei. Im Oktober sank der Caixin-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen deutlich und af den tiefsten Stand seit 13 Monaten. Chinas Präsident Xi Jinping kündigte derweil zwar an, Zölle zu senken, um Importe erschwinglicher zu machen, sowie Maßnahmen zur Gleichbehandlung ausländischer Unternehmen und zum Schutz des geistigen Eigentums zu ergreifen - das aber nicht zum ersten Mal.

Bankaktien stehen unter anderem mit dem Stresstestergebnis der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA im Blick. Überraschend steht die britische Barclays an der Spitze der empfindlichsten Institute, gefolgt von Lloyds Banking. Deutsche Banken kamen besser davon, vor allem die Commerzbank. Deutsche Bank verlieren dennoch 0,9 Prozent und Commerzbank 1,2 Prozent. Barclays notieren knapp im Minus.

Ein negativer Impuls für die Bankaktien kommt aus Italien, denn dort ziehen die Renditen vor dem Hintergrund des ungeklärten Haushaltsstreits mit der EU wieder stärker an. Am Nachmittag trifft die Eurogruppe zusammen, wobei es auch um Italien geht. Intesa Sanpaolo verlieren 2 und Unicredit 1,5 Prozent.

Quartalszahlen aus der zweiten Reihe

Geschäftszahlen am oberen Ende der Prognosespanne hat Siemens Healthineers vorgelegt, die Aktien legen um 3,2 Prozent zu. Das organische Wachstum lag im vergangenen Quartal bei 4 Prozent. Im neuen Geschäftsjahr soll der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 4 bis 5 Prozent wachsen.

Die niederländische Post hat die Erwartungen mit ihren Geschäftszahlen übertroffen und kann, anders als die Deutsche Post, ihr Briefporto erhöhen. Die Aktie büßt dennoch 1 Prozent ein. Analysten bemängeln, dass das Unternehmen den Ausblick nicht angehoben hat. Der Betreiber von Tankanlagen Vopak profitiert von einer bestätigten Prognose, der Kurs springt um 5,4 Prozent.

Im DAX fallen Lufthansa nach der jüngsten Kursrally um 1 Prozent und nachdem Bernstein das Kursziel leicht gesenkt hat. Ryanair hat gute Verkehrszahlen veröffentlicht, worauf die Aktie knapp im Minus notiert.

Morphosys werden vor den Quartalszahlen am Abend sehr fest gehandelt. Der Kurs gewinnt fast 4 Prozent.

Bei AAP Implantate drückt eine Gewinnwarnung die Aktie um 10 Prozent. Der Kurs des Industriekameraspezialisten Basler gibt 0,4 Prozent nach. Hier sind in den ersten neun Monaten Umsatz und Gewinn gefallen, der Margenausblicks wurde aber bestätigt.

Mit dem Siegeszug von Borussia Dortmund in der Bundesliga setzt sich auch die Hausse am Aktienmarkt fort. Auch die Transferpolitik wird positiv gesehen. Mit 9,90 Euro (+2,2 Prozent) ist die Aktie nun fast wieder zweistellig. Zugleich steht sie nur noch knapp unter dem Allzeithoch von 10,64 Euro.

Ölwerte trotzen Ölpreis

Ölwerte ziehen - gemessen an ihrem Subindex - um 0,8 Prozent an. Dass die Ölpreise eher weiter nachgeben belastet zunächst nicht weiter. Am Montag tritt die zweite Welle von US-Sanktionen gegen Iran in Kraft, die in letzter Konsequenz ein globale niedrigeres Ölangebot zur Folge haben dürfte. Kompensiert wird dies aber zum Teil durch eine höhere Förderung seitens der USA und der Opec, weshalb die Ölpreise in den vergangenen Wochen auch meist nachgaben. Belastet werden sie außerdem von Sorgen um die globale Konjunktur, unter anderem wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China. Brentöl verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 72,60 Dollar je Barrel.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.223,42 0,28 9,01 -8,01

Stoxx-50 2.960,74 0,52 15,19 -6,83

DAX 11.536,68 0,15 17,69 -10,69

MDAX 24.442,30 -0,13 -31,63 -6,71

TecDAX 2.669,26 0,03 0,89 5,54

SDAX 11.282,44 -0,34 -38,87 -5,08

FTSE 7.111,53 0,25 17,41 -7,72

CAC 5.109,10 0,14 6,97 -3,83

Bund-Future 159,66 0,12 2,22

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 18.23 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1367 -0,22% 1,1434 1,1419 -5,4%

EUR/JPY 128,78 -0,15% 129,19 128,61 -4,8%

EUR/CHF 1,1443 +0,19% 1,1445 1,1437 -2,3%

EUR/GBP 0,8742 -0,17% 0,8783 0,8781 -1,7%

USD/JPY 113,29 +0,06% 112,97 112,62 +0,6%

GBP/USD 1,3004 -0,04% 1,3020 1,3002 -3,8%

Bitcoin

BTC/USD 6.434,13 +1,9% 6.374,18 6.370,90 -52,9%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,62 -0,61 -0,01

Deutschland 10 J. 0,43 0,43 0,00

USA 2 Jahre 2,90 2,92 1,01

USA 10 Jahre 3,20 3,21 0,79

Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01

Japan 10 Jahre 0,13 0,12 0,08

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,77 63,14 -0,6% -0,37 +8,1%

Brent/ICE 72,59 72,83 -0,3% -0,24 +14,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.231,68 1.233,02 -0,1% -1,34 -5,5%

Silber (Spot) 14,73 14,75 -0,1% -0,02 -13,0%

Platin (Spot) 870,35 868,75 +0,2% +1,60 -6,4%

Kupfer-Future 2,78 2,81 -0,9% -0,03 -17,0%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/gos

(END) Dow Jones Newswires

November 05, 2018 06:44 ET (11:44 GMT)

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