28.12.2015 16:50:52

MÄRKTE EUROPA/Aktien notieren bei dünnen Umsätzen im Minus

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Im Minus notieren Europas Börsen am Montagnachmittag. "Viele Marktteilnehmer fehlen schlicht", begründet ein Aktienhändler das niedrige Handelsvolumen. Die Nachrichtenlage ist zudem extrem dünn, der Terminkalender leer. Außerdem fehlen die Marktakteure aus Großbritannien, denn dort bleibt die Börse wegen eines Ausgleichstages zum Wochenstart geschlossen.

   Der Dax verliert 0,5 Prozent auf 10.678 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 3.263 Zähler nach unten. Etwas schwächer als die anderen Indizes notiert der spanische IBEX-35 mit einem Abschlag von 1,0 Prozent. Dort geht die Hängepartie um die Regierungsbildung in Folge der Parlamentswahlen weiter.

   Der Euro handelt mit Kursen knapp unter 1,10 Dollar kaum verändert und liefert damit keinen Impuls für den Aktienmarkt. Weitreichende Anlageentscheidungen werden in der Zeit zwischen den Jahren nicht getroffen. Händler befürchten daher eine Dominanz der automatischen Computersysteme, die leicht zu übertriebenen Kursausschlägen führen könnte.

   Das Unternehmen mit den weitaus meisten Nachrichten ist die Deutsche Bank. Zum einen hat sie ein Portfolio an Not leidenden Krediten (NPL) im Buchwert von rund 1 Milliarde Euro von der italienischen Banca Monte dei Paschi di Siena gekauft. Der Verkauf durch die italienische Bank war nach Händlerangaben seit längerem erwartet worden. Die Bank aus Siena plant, ihr NPL-Portfolio von rund 5,5 Milliarden Euro in den kommenden drei Jahren zu verkaufen. Die Aktie der Banca Monte dei Paschi di Siena notiert 2,5 Prozent im Plus.

   Zum andern gibt es eine weitere Klage gegen die Deutsche Bank, diemal von der Commerzbank. Die Commerzbank hatte vor Ausbruch der Finanzkrise in Immobilienanleihenfonds einer Tochter der Deutschen Bank und drei weiteren Banken investiert und fordert nun Schadensersatz wegen der erlittenen Verluste.

   Der seit längerem angekündigte Verkauf der Beteiligung an der chinesischen Bank Hua Xia wird im Handel leicht positiv für die Deutsche Bank gewertet. "Der Rückzug aus China kommt die Bank zwar teuer zu stehen", so ein Händler mit Blick auf die Abschreibungen im dritten Quartal in Höhe von 649 Millionen Euro. Positiv sei allerdings, dass trotz der turbulenten Zeiten an Chinas Börse ein Käufer zu einem angemessenen Preis gefunden wurde. Positiv sei zudem, dass die Deutsche Bank dadurch die harte Kernkapitalquote um 30 bis 40 Basispunkte verbessere. Die Aktie der Deutschen Bank zieht mit der Meldung vom Tagestief an und notiert mit 22,32 Euro nun knapp im Plus.

   Für Öl gibt es zum Wochenstart, wie bereits seit Jahresbeginn, nur eine Richtung - gen Süden. Während am Morgen der WTI-Future noch bei 38 Dollar je Barrel notierte, handelt er am Nachmittag unter 37 Dollar. "Die Preisentwicklung im Öl ist eine der großen Unbekannten im kommenden Jahr", so ein Marktteilnehmer. Sollte der Preisverfall im Öl fortdauern, dürfte dies weiter die Stimmung an den Börsen trüben. Der Sektor der Ölwerte verliert 1,6 Prozent.

   Positiv für die Sartorius-Aktie werten Händler Aussagen des Vorstandsvorsitzenden, dass eine Anhebung der mittelfristigen Prognose bis 2020 möglich sei. Dies erklärte der Vorstandsvorsitzende Joachim Kreuzberg gegenüber der FAZ. "Immerhin hat Sartorius dieses Jahr schon dreimal die Prognose hochgenommen und angesichts der anhaltenden Euro-Schwäche ist das sehr plausibel", sagt ein Händler. Das Sartorius-Papier rutscht nach anfänglichen Gewinnen knapp ins Minus, seit Jahresbeginn hat die Aktie allerdings um 124 Prozent zugelegt.

=== INDEX Stand +-% EuroStoxx50 3.264,46 -0,61% Stoxx50 3.097,06 -0,36% DAX 10.673,34 -0,51% CAC 4.626,59 -0,78% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,31 +31 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/raz

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   December 28, 2015 10:20 ET (15:20 GMT)

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