15.11.2018 12:57:45

MÄRKTE EUROPA/Aktien in Warteposition - Brexit belastet Pfund

Frankfurt (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Europa handeln am Donnerstagmittag kaum verändert. Das große Thema am Kapitalmarkt ist die Brexit-Vereinbarung. Es ist und bleibt offen, ob der Vorschlag durch das britische Parlament kommt, nachdem am Mittwoch das Kabinett grünes Licht gegeben hatte. Die Rücktritte des Nordirland-Ministers, des Brexit-Ministers und weiterer Regierungspolitiker in Großbritannien belasten das Pfund.

"Jeder Minister steht für einen Teil der Fraktion, deshalb macht jeder Rücktritt die Lage für May schwieriger und den Deal weniger wahrscheinlich", so Ulrich Leuchtmann, Devisenanalyst bei der Commerzbank. Großbritannien habe vermutlich den "bestmöglichen Deal" erzielt. "Der ist aber meilenweit von dem entfernt, was die Brexiteers wollen", so der Devisenanalyst. Damit laufe es nun auf diesen Deal heraus oder auf einen "no deal". Bei einem No-Deal könne die britische Währung auf die Tiefs vom Sommer bei 0,91 Pfund je Euro zurückfallen, erwartet Leuchtmann. Aktuell handelt das Währungspaar bei etwa 0,8840.

Neue Hoffnungen auf eine Lösung des Handelsstreits zwischen den USA und China stützen die europäischen Aktienmärkte etwas. China und die USA wollen ihre Verhandlungen wieder aufnehmen. Der DAX tendiert kaum verändert bei 11.413 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 handelt dagegen 0,1 Prozent leichter bei 3.201 Punkten.

Britische Banken die Verlierer der gestiegenen Unsicherheit

"Zuviel Gegenwind an allen Fronten" für den EU-Brexit-Deal machen Händler für die Kursverluste britischer Aktien verantwortlich, vor allem für das Minus der Bankenwerte. Zudem zeigten schwache Einzelhandelsdaten bereits die Kaufzurückhaltung bei Kunden. Der Autoverband habe die Vereinbarung lediglich als ersten Schritt zur Vermeidung "vernichtender Konsequenzen" bezeichnet, die Partei der Liberaldemokraten wolle dagegen stimmen. In dieser Gemengelage verlieren Royal Bank of Scotland 7 Prozent, Barclays und Lloyds knapp 6 Prozent. Aber auch die Einzelhandelsaktie Marks & Spencer verbilligt sich um gut 5 Prozent, Ryanair und Easyjet fallen um bis zu 5,8 Prozent. Gewinne bei den Minen-und den Pharmawerten halten den britischen FTSE-100-Index trotz der zunehmend negativen Schlagzeilen um den Brexit in positivem Terrain, aktuell notiert er 0,1 Prozent im Plus.

Linde und Henkel nach Zahlen fest

Im DAX gehören Henkel mit einem Plus von 2,3 Prozent zu den Gewinnern des Tages. Das organische Wachstum ist etwas unter, der bereinigte Gewinn aber etwas über den Prognosen ausgefallen. Henkel hat im dritten Quartal dank Kostenbegrenzungen und Preiserhöhungen operativ mehr verdient. Bei Henkel ist das England-Geschäft mit unter 2 Prozent am Gesamtumsatz zu klein, als dass der Brexit signifikante Auswirkungen hätte, sagte CEO Hans van Bylen in der Telefonkonferenz mit Journalisten.

Linde ziehen um 2,5 Prozent an. Der für die ersten neun Monate ausgewiesene operative Gewinn liege leicht über den Schätzungen, und der Ausblick sei vergleichsweise optimistisch, heißt es. Linde rechnet nun mit einem Gewinn am oberen Ende der bisherigen Prognosen.

RWE mit Goldman-Empfehlung gesucht

Zu den führenden Gewinnern im DAX gehören RWE, die mit einem Plus von 2,9 Prozent auf 19,31 Euro an den Aufschwung vom Mittwoch anknüpfen. Goldman Sachs hat das Kursziel auf 23,10 Euro erhöht und spricht von einem "klaren Kauf". Wirecard ziehen nach dem 5-prozentigen Minus vom Vortag um 0,7 Prozent an. Die DZ Bank hat eine Kaufempfehlung ausgesprochen mit einem Ziel von 177,20 Euro.

Dagegen drücken die Oktober-Zulassungen in Europa die Stimmung für die Autobranche. Sie sind um 7,4 Prozent gefallen. Positiv überrascht hat der weiter starke Markt in Spanien, negativ die ausgeprägte und hartnäckige Schwäche von VW. VW geben um 1,4 Prozent nach. Stärker abwärts geht es mit Daimler. Sie fallen um 3 Prozent und Continental um 2 Prozent. Die Analysten der Citigroup empfehlen Daimler zum Verkauf. Die Kaufempfehlung für Continental haben sie zurückgezogen und stufen die Aktie nur noch mit Neutral ein.

In der zweiten Reihe geben Bechtle um weitere 5,8 Prozent nach. Nach den Zahlen vom Mittwoch drücken nun negative Analystenkommentare den Kurs weiter nach unten.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.201,30 -0,13 -4,06 -8,64

Stoxx-50 2.934,08 -0,32 -9,39 -7,67

DAX 11.413,03 0,00 0,50 -11,65

MDAX 23.941,89 -0,38 -92,46 -8,62

TecDAX 2.592,85 0,06 1,52 2,52

SDAX 10.691,47 -0,60 -64,51 -10,06

FTSE 7.037,70 0,06 3,91 -8,51

CAC 5.051,90 -0,33 -16,95 -4,91

Bund-Future 160,53 0,28 2,78

DEVISEN zuletzt +/- % Do 8:49 Mi 17:58 % YTD

EUR/USD 1,1316 +0,02% 1,1333 1,1314 -5,8%

EUR/JPY 128,34 -0,15% 128,69 128,65 -5,1%

EUR/CHF 1,1372 -0,15% 1,1396 1,1386 -2,9%

EUR/GBP 0,8827 +1,36% 0,8727 0,8692 -0,7%

USD/JPY 113,49 -0,11% 113,57 113,72 +0,8%

GBP/USD 1,2828 -1,22% 1,3006 1,3014 -5,1%

Bitcoin

BTC/USD 5.526,07 -2,8% 5.666,24 5.861,87 -59,5%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,62 -0,61 -0,01

Deutschland 10 J. 0,37 0,40 -0,06

USA 2 Jahre 2,85 2,87 0,95

USA 10 Jahre 3,11 3,12 0,70

Japan 2 Jahre -0,14 -0,15 -0,01

Japan 10 Jahre 0,10 0,10 0,05

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,31 56,25 +0,1% 0,06 -3,0%

Brent/ICE 66,51 66,12 +0,6% 0,39 +5,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.210,34 1.210,90 -0,0% -0,56 -7,1%

Silber (Spot) 14,14 14,14 -0,0% -0,00 -16,5%

Platin (Spot) 833,10 835,50 -0,3% -2,40 -10,4%

Kupfer-Future 2,75 2,71 +1,4% +0,04 -18,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

November 15, 2018 06:57 ET (11:57 GMT)

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Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs 13,45 1,97% Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs
Bechtle AG 30,92 0,65% Bechtle AG
Continental AG (spons. ADRs) 6,25 -0,79% Continental AG  (spons. ADRs)
Continental AG 64,32 0,82% Continental AG
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Easyjet PLC (spons. ADRs) 6,70 0,00% Easyjet PLC (spons. ADRs)
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RWE AG (spons. ADRs) 28,00 0,72% RWE AG  (spons. ADRs)
RWE AG St. 28,48 1,10% RWE AG St.
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Volkswagen (VW) AG Vz. 87,06 -2,86% Volkswagen (VW) AG Vz.
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