28.11.2017 15:44:46
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MÄRKTE EUROPA/Aktien halten Gewinne - Royal Dutch Shell sehr fest
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen verteidigen am Nachmittag ihre moderaten Aufschläge. Der unter die Marke von 1,19 Dollar gefallene Euro stützt die Kurse. Der zuletzt feste Euro hatte insbesondere den exportabhängigen deutschen Aktienmarkt jüngst belastet. Übergeordnet geben sich Börsianer aber trotz der kleinen Gewinne vorsichtig, die Lage bleibe angeschlagen, heißt es.
Der Euro-Stoxx-50 klettert um 0,5 Prozent auf 3.582 Punkte, der DAX legt um 0,3 Prozent auf 13.040 Zähler zu. Der deutsche Leitindex bleibt damit in seiner Handelsspanne zwischen gut 12.800 und gut 13.200 Punkten gefangen. "Ein Ausbruch ist nicht in Sicht", sagt ein Marktteilnehmer. Die Marktbreite mit den uneinheitlichen Einzelwerten spreche dafür, dass sich die Konsolidierung eher noch hinziehe. Gerade der DAX befinde sich in einer charttechnisch extrem anfälligen Lage. Bei 13.000 Punkten liege die aufsteigende Trendlinie der jüngsten Tiefpunkte. Sollte es zu einem Fall durch die 12.900er-Marke kommen, dürfte sich der Abverkauf beschleunigen und den DAX eher in Richtung 12.600 Punkte weiter nach unten drücken.
Der nächste Impuls für die Finanzmärkte könnte aus den USA kommen, wo der designierte US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats auftritt und Rede und Antwort steht. Dass der von US-Präsident Donald Trump auserkorene Powell neuer Präsident der US-Notenbank wird, gilt derweil als ausgemacht.
Grundzüge seiner Rede sind bereits publik geworden. Händler sehen darin eine Ursache für die Erholung des Dollar. Powell unterstrich den geplanten Zinserhöhungspfad und nannte das Finanzsystem sehr viel stabiler als früher.
Shell mit geänderten Ausschüttungsgebaren gesuchtTrotz fallender Ölpreise präsentieren sich Royal Dutch Shell mit einem Plus von 4 Prozent. Der Ölmulti hat nicht nur ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 25 Milliarden US-Dollar zwischen 2017 und 2020 in den Raum gestellt, sondern wird auch seine Dividende künftig nur noch in bar ausschütten. Die Shell-Aktionäre können damit künftig nicht mehr zwischen einer Barausschüttung oder diskontierten Aktien wählen. Am Markt kommt das als Zeichen für eine robuste Entwicklung des Cashflow und damit eine gute Liquiditätsausstattung sehr gut an.
Auch der norwegische Konkurrent Statoil schafft die Wahlmöglichkeit zwischen Bar- und Aktiendividende ab, und bei BP wird über einen solchen Schritt diskutiert. Statoil und BP gewinnen jeweils knapp 1 Prozent. Der entsprechende Branchenindex im Stoxx steigt um 1,6 Prozent.
Siemens Gamesa gewinnen 6,8 Prozent und Vestas 7,3 Prozent. Gute Stimmung für den Windenergie-Sektor kommt von der Nachricht, dass der schwedische Energiekonzern Vattenfall bei Siemens Gamesa 113 Windturbinen bestellt hat. Erst am Vortag war bekannt geworden, dass Siemens Gamesa im nächsten Jahr 103 Turbinen in einem Windpark im Nordosten Thailands aufstellen wird. Nordex büßen dagegen im TecDAX 0,9 Prozent ein, im Handel wird auf eine Abstufung durch Bank of Amerika-Merrill Lynch verwiesen.
Britische Bankenwerte zeigen sich uneinheitlich, nachdem die Bank of England den heimischen Banken eine gute Widerstandsfähigkeit bescheinigt hat. Wie die Notenbank im Rahmen der jährlichen Stresstest-Ergebnisse mitteilte, wäre das Bankensystem in der Lage, Kredite zu vergeben, auch wenn ein "ungeordneter" Brexit für einen massiven wirtschaftlichen Niedergang sorgen sollte. Barclays und Royal Bank of Scotland (RBS) fielen zwar zunächst durch, haben aber ihre Kapitalniveaus seither gestärkt und müssen keine weiteren Kapitalmaßnahmen ergreifen. Barclays verlieren 1,0 Prozent, RBS liegen gut behauptet im Markt.
Societe Generale steigen um 0,4 Prozent. Die französische Bank will ihr Filialnetz weiter ausdünnen und mehr Stellen streichen.
Unilever ziehen um 2,2 Prozent an. Der Lebensmittelriese hat seinen Ausblick für das laufende Jahr bekräftigt. Zudem versicherte das britisch-niederländische Unternehmen, dass die Überprüfung seiner dualen rechtlichen Struktur Fortschritte mache.
Prosieben erholen sichUnter den deutschen Aktien zeigen sich Prosiebensat1 mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent erholt von der jüngsten Schwäche. Marktteilnehmer verweisen auf die hohe Dividendenrendite von 7,2 Prozent bei der Aktie.
Hamburger Hafen ziehen an, nachdem das Bundesverwaltungsgericht drei Klagen gegen die Elbvertiefung abgewiesen hat. "Das war zwar weitgehend erwartet worden", sagt ein Marktteilnehmer, nach dem starken Rücksetzer sei die Aktie aber überverkauft gewesen. Der Kurs erhöht sich um 1,1 Prozent.
Constantin Medien steigen um 8,7 Prozent, nachdem Highlight Communications ein Gebot von 2,30 Euro je Aktie abgegeben hat. Bei Scout24 belastet eine Aktienplatzierung, die Aktie verliert 2,7 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.582,40 0,52 18,38 8,87 Stoxx-50 3.176,87 0,68 21,47 5,52 DAX 13.039,79 0,30 39,59 13,58 MDAX 26.757,67 0,47 124,68 20,59 TecDAX 2.559,77 0,41 10,55 41,29 SDAX 11.732,33 -0,03 -4,07 23,25 FTSE 7.449,09 0,88 65,19 4,29 CAC 5.390,32 0,56 30,24 10,86 Bund-Future 163,18 0,02 1,93 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:53 Uhr Mo, 18:05 % YTD EUR/USD 1,1885 -0,20% 1,1909 1,1916 +13,0% EUR/JPY 132,22 -0,12% 132,39 132,24 +7,6% EUR/CHF 1,1680 -0,07% 1,1689 1,1681 +9,1% EUR/GBP 0,8952 +0,22% 0,8932 1,1188 +5,0% USD/JPY 111,25 +0,07% 111,17 110,98 -4,8% GBP/USD 1,3277 -0,41% 1,3333 1,3332 +7,6% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,81 58,11 -0,5% -0,30 +1,4% Brent/ICE 63,52 63,84 -0,5% -0,32 +8,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.295,16 1.294,57 +0,0% +0,60 +12,5% Silber (Spot) 17,06 17,05 +0,0% +0,00 +7,1% Platin (Spot) 950,50 949,00 +0,2% +1,50 +5,2% Kupfer-Future 3,09 3,13 -1,6% -0,05 +22,2% ===Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 28, 2017 09:45 ET (14:45 GMT)
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