15.09.2022 16:13:40
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MÄRKTE EUROPA/Achterbahnfahrt - Banken-Sektor gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Schwankungsanfällig präsentieren sich die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag. Nach einem Start im Plus ging es für den DAX erst einmal 160 Punkte nach unten, mit dem Start an der Wall Street konnte ein Teil der Abschläge wieder aufgeholt werden. Weiterhin ist zu beobachten, dass die Abgabebereitschaft in Erholungen stärker als die Kaufbereitschaft in schwächeren Phasen ist. Vom Umfeld kommen keine großen Impulse. Der Euro liegt weiterhin knapp unter der Parität, für die Renditen geht es vorsichtig nach oben. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen steigt um 2 Basispunkte auf nun 1,71 Prozent. Die Nachrichtenlage ist wie schon in den vergangenen Tagen dünn. Der DAX zeigt sich 0,1 Prozent höher bei 13.035 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.562 Punkte nach unten.
Banken an der Spitze - MS hebt EU-Banken auf "Overweight"
Die Banken legen deutlicher zu. Ihr Stoxx-Sub-Index gewinnt 1,7 Prozent. Treiber ist hier unter anderem, dass Morgan Stanley (MS) die EU-Banken auf "Overweight" hochgestuft hat. Das Aufwärtspotenzial liege bei 40 Prozent, heißt es an der Börse. Morgan Stanley gehe davon aus, dass die kommenden Zinserhöhungen das Geschäft stützen werden. Die Bewertungen seien "extrem niedrig", die Kapitalausstattung gut und das operative Geschäft widerstandsfähig. Top-Picks seien Caixa, Intesa, Commerzbank und Lloyds Banking. Credit Agricole seien dagegen ein "Top Pick zum Untergewichten".
Zu den Einzelwerten bemerkt MS zur Commerzbank (+2,8%), dass hier die Restrukturierung auf Kurs bleibe und eine Verringerung der Nettokosten um 20 Prozent zu erwarten sei, was ein attraktives Szenario darstelle. Auch die erwartete Barausschüttung im Zeitraum 2022 bis 2024 von mehr als 30 Prozent der Marktkapitalisierung sei attraktiv.
Auch bei der Deutschen Bank (+1,2%) scheine der Restrukturierungsprozess weitgehend auf Kurs. Im letzten Teil der Restrukturierung nehme die Einnahmendynamik zu, wobei die höheren Zinsen Potenzial nach oben eröffneten. Die Kosten dürften nach 2023 schwieriger zu steuern sein, gleichzeitig werde die Kreditqualität von den Analysten weiter im Licht der Konjunktur- und geopolitischen Risiken betrachtet.
H&M verlieren 1,3 Prozent. Die Underperformance von H&M gegenüber Inditex dürfte sich fortsetzen, heißt es im Handel. Im Geschäftsquartal per Ende August ging es mit dem Umsatz um 3 Prozent nach oben auf 57,5 Milliarden Kronen, Analysten hatten jedoch etwas mehr erwartet. "Bremsend dürften vor allem die Aussagen wirken, der Start ins neue Quartal sei schwach gewesen", sagt ein Händler.
Mit einem leichten Minus von 0,5 Prozent zeigen sich die Aktien von Novartis, nachdem die schweizerische Wettbewerbskommission eine Durchsuchung im Hauptsitz Basel durchgeführt hat. Begründet worden war das mit dem Vorwurf der Nutzung eines eigenen Patents als Sperrpatent gegen die Konkurrenz. "Hier geht es aber nur um den Einsatz von selbstgehaltenen Patenten, keine Verletzung von Patenten anderer", sagt ein Händler. Daher seien keine großen Strafzahlungen zu erwarten, selbst wenn der Vorwurf wahr wäre.
Neue Gewinnwarnung lässt EDF kalt - Paris sei Dank
Die neuerliche Gewinnwarnung lässt EDF kalt. Die Aktie verliert 0,5 Prozent. Der Versorger erwartet nun eine Belastung des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 29 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Bisher war EDF von 16 Milliarden ausgegangen. Grund für die Sorglosigkeit der Anleger ist die geplante Verstaatlichung des Konzerns. Dieser hält bereits 84 Prozent der Anteile, und es wird erwartet, dass die Regierung bald eine Offerte für die restlichen Stücke über 12 Euro je Aktie lancieren wird.
Die Aktien von Vantage Towers haussieren um 12 Prozent. Hier treiben Presseberichte über ein Übernahmeinteresse durch ein Konsortium von KKR und GIP. Interessiert sei zudem EQT. Nach Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg steht hier ein Gebot von 13 Milliarden Dollar im Raum. Auch die Aktien des Hauptaktionärs Vodafone legen um 3,8 Prozent zu.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.562,15 -0,2% -5,41 -17,1%
Stoxx-50 3.522,06 -0,2% -5,74 -7,8%
DAX 13.035,35 +0,1% 7,35 -17,9%
MDAX 24.691,26 -0,4% -106,94 -29,7%
TecDAX 2.934,26 +0,3% 8,98 -25,2%
SDAX 11.637,36 -0,2% -19,01 -29,1%
FTSE 7.296,06 +0,3% 18,76 -1,5%
CAC 6.194,15 -0,5% -28,26 -13,4%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 1,71 +0,00 +1,89
US-Zehnjahresrendite 3,44 +0,03 +1,93
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:11 Mi, 17:20 % YTD
EUR/USD 0,9997 +0,2% 0,9964 0,9996 -12,1%
EUR/JPY 143,27 +0,3% 143,13 142,61 +9,5%
EUR/CHF 0,9573 -0,3% 0,9603 1,0412 -7,7%
EUR/GBP 0,8688 +0,5% 0,8656 0,8635 +3,4%
USD/JPY 143,32 +0,1% 143,62 142,68 +24,5%
GBP/USD 1,1508 -0,3% 1,1511 1,1577 -15,0%
USD/CNH (Offshore) 7,0032 +0,4% 6,9775 6,9693 +10,2%
Bitcoin
BTC/USD 20.109,25 -0,5% 20.141,32 20.262,60 -56,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 85,73 88,48 -3,1% -2,75 +20,8%
Brent/ICE 91,51 94,1 -2,8% -2,59 +23,8%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 222,56 217,88 +2,1% +4,67 +263,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.686,69 1.696,00 -0,5% -9,31 -7,8%
Silber (Spot) 19,52 19,73 -1,1% -0,21 -16,3%
Platin (Spot) 922,70 909,85 +1,4% +12,85 -4,9%
Kupfer-Future 3,53 3,54 -0,2% -0,01 -20,2%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
September 15, 2022 10:13 ET (14:13 GMT)
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