11.07.2016 11:20:46

MÄRKTE ASIEN/US-Jobmarkt und Abe-Sieg treiben Nikkei um 4 Prozent

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Der starke US-Arbeitsmarktbericht hat auch in Asien am Montag für Kauffreude gesorgt. Am Freitag war berichtet worden, dass in Amerika im Juni 287.000 neue Stellen geschaffen wurden. Das war nicht nur deutlich mehr als erwartet, sondern auch der kräftigste Jobschub seit Oktober. Vor allem auch wegen der extrem schwachen Mai-Daten zeigten sich die Anleger erleichtert.

   Angeführt wurde die Rally von Japan mit einem Plus von 4 Prozent, das war der höchste Tagesgewinn seit vier Monaten. Hier stützte zusätzlich das Ergebnis der Wahl zum Oberhaus, bei der die Regierungskoalition unter Führung von Premierminister Shinzo Abe eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Sitze gewonnen hat. Das beseitigt die politische Unsicherheit in dem Land und schürt zugleich die Hoffnung auf Stimulierungsmaßnahmen durch die Regierung.

Markt hofft auf Stimuli in Japan "Das Konjunkturpaket dürfte üppig ausfallen", sagte Fondsmanager Mitsushige Akino von Ichiyoshi Asset Management. Von einem möglichen "Mega-Fiskal-Paket" im Herbst sprach Aktienstratege Frank Benzimra von der Societe Generale. Am Markt kursieren Spekulationen über Maßnahmen im Volumen von 20 Billionen Yen, das wären 200 Milliarden Dollar. Auch sehr schwach ausgefallene Maschinenbauaufträge im Mai in Japan hielten die Fantasie für Stimulierungsmaßnahmen wach.

   Bau- und Immobilienwerte standen oben auf den Kauflisten. Taisei stiegen um 6,4 Prozent, bei Mitsui Fudosan betrug das Plus 6 Prozent.

   Unter den übrigen Einzelwerten sprangen Panasonic um 7,9 Prozent nach oben. Der Konzern macht sich trotz des tödlich verlaufenen Unfalls mit einem Tesla im Mai keine Sorgen um sein Batteriegeschäft und die Zusammenarbeit mit dem Elektroautobauer. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Fahrzeugbatterien an Tesla und andere würden sich in den nächsten drei Jahren auf rund 4 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln, erwartet Panasonic.

   Nintendo explodierten um knapp 25 Prozent, weil das neue Smartphone-Spiel Pokémon Go des Konzerns gut ankommt. In den USA und in Australien steht das kostenlose Spiel jeweils auf den oberen Plätzen in den Charts der am häufigsten heruntergeladenen Apps.

   Kyushu Electric Power fielen um 7,5 Prozent, nachdem ein neuer Gouverneur in Kagoshima gewählt wurde, der sich für ein vorübergehendes Aussetzen der Atomreaktoren ausgesprochen hat, um Sicherheitsüberprüfungen vorzunehmen. Kyushu Electric betreibt in Kagoshima einen Atomreaktor.

   Auch ein Börsengang stand im Zentrum des Geschehens. Der Nachrichten-App-Konzern Line Corp. hat den Emissionspreis für sein IPO mitgeteilt, er liegt mit 3.300 Yen je Aktie am oberen Ende der geplanten Spanne. Damit wird das Unternehmen 1,14 Milliarden Dollar erlösen. Die Aktie wird in New York und Tokio gelistet werden, die ersten Handelstage sind Donnerstag und Freitag.

Yen bröckelt im Späthandel Zunächst erfolgten die Gewinne trotz eines Yen, der auf seinen jüngsten Hochständen verharrte, was üblicherweise Sorgen über die Exportstärke des Landes weckt. Im späten Geschäft begann die japanische Devise dann aber zu bröckeln, was den Aktieninvestoren ein zusätzliches Kaufargument lieferte. Teilnehmer sagte, angesichts der gestiegenen Risikofreude sei der Yen als sicherer Hafen weniger gefragt gewesen. Kurz vor dem Börsenschluss in Japan kletterte der Dollar bis auf 101,50 Yen nach einem Tagestief, das rund 1 Yen darunter lag.

   In China waren es vor allem der Rohstoffsektor und der Sektor für langlebige Konsumgüter, die die Indizes stützten. Der Aktienmarkt in Schanghai legte nach zunächst stärkeren Gewinnen schließlich aber nur noch 0,3 Prozent zu. Möglicherweise lastete etwas die Schwäche des Yuan, der auf einem Fünfeinhalbjahrestief zum Dollar verblieb. Wenig beachtet wurden die Daten zur Verbraucherinflation, die mit einem Plus von 1,9 Prozent etwas unter der Mai-Teuerung von 2 Prozent lagen.

Politik stützt auch in Australien Eine politische Entspannung zeichnete sich auch in Australien ab, wo es um 1,7 Prozent nach oben ging. Mehr als eine Woche nach der Parlamentswahl in Australien hat sich Premierminister Malcolm Turnbull zum Sieger erklärt. Turnbull reagierte damit auf das Eingeständnis der oppositionellen Labor-Partei, die Wahl am Samstag vergangener Woche verloren zu haben. Zu den Favoriten am Aktienmarkt gehörten Finanz- und Rohstoffwerte. Die vier großen Bankenwerte gewannen zwischen 2,3 und 3,5 Prozent. Die Minenwerte legten in einem ähnlichen Ausmaß zu.

   Der Goldpreis gab leicht nach, konnte aber trotz der entspannten Lage das Gros der jüngsten Gewinne halten. Die Feinunze kostete 1.359 Dollar und damit 0,5 Prozent weniger als am späten Freitag.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.337,10 +2,04% +0,78% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.708,82 +3,98% -17,47% 08:00 Kospi (Seoul) 1.988,54 +1,30% +1,39% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.996,06 +0,27% -15,35% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.871,66 +1,50% -4,76% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.786,47 +1,68% +5,38% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.872,15 +0,88% -0,37% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.652,02 +0,45% -2,39% 11:00 BSE (Mumbai) 27.601,96 +1,75% +5,68% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:21 % YTD EUR/USD 1,1030 -0,2% 1,1050 1,1076 +1,6% EUR/JPY 112,45 +1,1% 111,18 111,40 -11,8% EUR/GBP 0,8537 +0,0% 0,8537 0,8570 +15,9% GBP/USD 1,2919 -0,2% 1,2945 1,2925 -12,4% USD/JPY 101,95 +1,3% 100,59 100,57 -13,2% USD/KRW 1147,33 -0,2% 1149,71 1158,60 -2,5% USD/CNY 6,6878 -0,0% 6,6881 6,6885 +3,0% USD/CNH 6,6990 -0,0% 6,7009 6,6991 +2,0% USD/HKD 7,7577 -0,0% 7,7578 7,7577 +0,1% AUD/USD 0,7539 -0,3% 0,7560 0,7498 +3,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,82 45,41 -1,3% -0,59 +7,0% Brent/ICE 46,21 46,76 -1,2% -0,55 +8,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.359,36 1.366,33 -0,5% -6,96 +28,2% Silber (Spot) 20,25 20,28 -0,1% -0,03 +46,6% Platin (Spot) 1.095,00 1.097,75 -0,3% -2,75 +22,8% Kupfer-Future 2,15 2,12 +1,7% +0,04 +0,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   July 11, 2016 04:50 ET (08:50 GMT)

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