18.08.2016 10:41:48
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MÄRKTE ASIEN/Tokio erneut mit Schwächeanfall - Hongkong freundlich
Von Ese Erheriene und Steffen Gosenheimer
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Hoffnung auf eine weiter auf sich warten lassende Zinserhöhung in den USA hat den ostasiatischen Aktienmärkten am Donnerstag keinen Auftrieb beschert. Als Störfaktor entpuppten sich unter anderem die Devisenkurse. Yen und auch Austral-Dollar legten nach dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der Juli-Sitzung der US-Notenbank zu.Aus ihm geht hervor, dass sich die Notenbanker weiter uneinig sind, wann der nächste Zinsschritt nach oben erfolgen soll. Die Währungshüter dürften wohl zunächst weitere Konjunkturdaten abwarten. Das Protokoll lese sich insgesamt weniger falkenhaft als erwartet, hieß es. Gleichwohl scheint eine Zinserhöhung sogar schon im September damit noch nicht gänzlich vom Tisch zu sein.
Der Dollar fiel in Reaktion darauf wieder unter die 100-Yen-Marke zurück. Er ging zuletzt während des japanischen Handels mit rund 99,85 Yen um, nachdem er sich am Mittwoch noch auf über 101 Yen hatte erholen können und vor der Protokollveröffentlichung bei etwa 100,35 gelegen hatte. Auch zu anderen Währungen tendierte der Dollar angesichts der wieder gesunkenen Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinserhöhung leichter. Der Austral-Dollar bekam zusätzlich noch Rückenwind von etwas besser als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten und stieg von 0,7653 auf 0,7715 US-Dollar.
Abwärtsschub in Tokio im Späthandel An den Aktienmärkten in Tokio und Sydney sorgte dies für fallende Kurse, in Sydney auch deshalb, weil die guten Konjunkturdaten Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen in "Down Under" einen Dämpfer verleihen. Der S&P/ASX 200 büßte ein halbes Prozent ein. Der für die japanische Exportwirtschaft ungünstige feste Yen bremste den Nikkei-Index derweil um 1,6 Prozent auf 16.486 Zähler aus. Es war nach Dienstag bereits das zweite deutliche Tagesminus in der laufenden Woche. Auf die Stimmung drückten auch unter den Erwartungen ausgefallene Exporte Japans im Juli, worin sich ebenfalls die Stärke des Yen widerspiegelt. Die Ausfuhren Japans waren damit den zehnten Monat in Folge rückläufig.
Die sich zum Handelsende ausweitenden Verluste in Tokio führte Marktstratege Hideyuki Ishiguro von Daiwa Securities auf Spekulationen zurück, dass die japanische Notenbank nicht mit Käufen von börsengehandelten Fonds (ETF) unterstützend eingegriffen habe. Entsprechende Hoffnungen habe es am Markt nämlich zu Beginn des Handels noch gegeben, als die Kurse nachgaben. Die Notenbank hatte jüngst angekündigt, für jährlich insgesamt 6 Billionen Yen ETF zu kaufen, ohne sich darüber detaillierter auszulassen.
In Hongkong stiegen die Kurse dagegen. Gut ausgefallene Geschäftszahlen von Indexschwergewichten hievten den HSI im späten Geschäft um 0,8 Prozent nach oben. Zwischenzeitlich war das Plus aber deutlich größer gewesen. In Schanghai konnten anfängliche moderate Gewinne nicht gehalten werden. Hier ging es um 0,2 Prozent nach unten auf 3.104 Punkte. Die am Mittwoch wie erwartet angekündigte weitere Öffnung des chinesischen Aktienmarktes in Shenzhen lieferte zunächst keinen stärkeren Impuls mehr. Neue positive Daten vom Immobilienmarkt verpufften ebenfalls. Demnach sind die Eigenheimpreise so stark gestiegen wie zuletzt vor 2 Jahren.
Tencent und Lenovo überzeugen Während in Tokio vor allem Aktien von stark exportabhängigen Unternehmen wie aus der Autobranche Verluste zeigten, zogen einige Indexschwergewichte in Hongkong kräftig an. Tencent Holdings lagen im Späthandel 5,4 Prozent höher und markierten im Handelsverlauf ein Rekordhoch nach dem Ausweis eines um 47 Prozent gestiegenen Quartalsgewinns. Für Lenovo ging es um 3 Prozent und für Ping An Insurance um 2,8 Prozent aufwärts, nachdem auch hier die vorgelegten Quartalsergebnisse besser ausgefallen waren als von Analysten erwartet. China Unicom kündigte derweil steigende Umsätze und Gewinne an, die Aktie schnellte um über 7 Prozent nach oben.
Weiter abwärts um 4,2 Prozent ging es dagegen bei Cathay Pacific. Das Papier litt wie am Vortag unter den schwach ausgefallenen Quartalszahlen und Warnungen von Analystenseite vor einem mittelfristig weiter schwierigen Umfeld. Unter Druck standen auch Geely Automobile Holdings, die um 4,6 Prozent zurückkamen. Geely hatte einen 36-prozentigen Nettogewinnanstieg im ersten Halbjahr gemeldet, zugleich aber von "enormen Herausforderungen" für den weiteren Jahresverlauf gesprochen.
Softbank rutschten in Tokio um 4,6 Prozent ab. CEO Masayoshi Son hatte gesagt, weiter Interesse an einer Übernahme von T-Mobile US zu haben und schloss einen erneuten Versuch nicht aus, T-Mobile zu kaufen und mit Sprint zu fusionieren.
Leitzins in der Mongolei steigt auf 15 Prozent Bei den Rohstoffen stach das Gold heraus. Kostete die Feinunze vor der Veröffentlichung des US-Notenbank-Protokolls noch 1.344 Dollar, lag der Preis zuletzt bei 1.352 Dollar. Sowohl die Aussicht auf weiter extrem niedrige US-Zinsen spielt dem zinslos gehaltenen Edelmetall in die Karten wie auch der nachgebende Dollar, der das Gold für Anleger aus dem Nichtdollarraum billiger macht. Bei den Ölpreisen tat sich in Asien wenig. Sie behaupteten ihre am Vortag nochmals ausgebauten Gewinne, nachdem die wöchentlichen US-Ölvorräte gesunken waren. Brent-Öl kostete 49,93 Dollar je Barrel.
Eine kräftige Zinserhöhung gab es in der Mongolei. Nach dem Absturz der heimischen Währung Tugruk um über 17 Prozent gegenüber dem US-Dollar seit der Brexit-Abstimmung in Großbritannien am 23. Juni hat die Notenbank des Landes den Leitzins um 4,5 Punkte auf nun 15 Prozent angehoben.
Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.507,80 -0,49% +4,00% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.486,01 -1,55% -13,39% 08:00 Kospi (Seoul) 2.054,81 +0,54% +4,77% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.104,32 -0,17% -12,29% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.980,05 +0,79% +4,86% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.122,50 +0,05% +9,41% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.839,20 -0,15% -1,51% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.693,02 -0,08% +0,03% 11:00 BSE (Mumbai) 28.140,57 +0,48% +7,75% 12:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:22 % YTD EUR/USD 1,1323 +0,3% 1,1287 1,1261 +4,3% EUR/JPY 113,17 -0,0% 113,17 113,60 -11,3% EUR/GBP 0,8664 +0,1% 0,8653 0,8653 +17,6% GBP/USD 1,3069 +0,2% 1,3043 1,3013 -11,4% USD/JPY 99,94 -0,3% 100,22 100,87 -14,9% USD/KRW 1106,66 -0,1% 1108,04 1108,62 -5,9% USD/CNY 6,6268 -0,1% 6,6344 6,6305 +2,1% USD/CNH 6,6344 -0,0% 6,6357 6,6371 +1,0% USD/HKD 7,7544 +0,0% 7,7543 7,7548 +0,0% AUD/USD 0,7707 +0,6% 0,7658 0,7665 +5,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,07 46,79 +0,6% 0,28 +11,0% Brent/ICE 49,94 49,85 +0,2% 0,09 +15,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.351,81 1.348,66 +0,2% +3,15 +27,4% Silber (Spot) 19,78 19,71 +0,4% +0,07 +43,1% Platin (Spot) 1.127,50 1.119,00 +0,8% +8,50 +26,5% Kupfer-Future 2,18 2,15 +1,2% +0,03 +1,2% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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August 18, 2016 04:10 ET (08:10 GMT)
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Geely | 1,75 | 0,72% | |
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Ping An Insurance Co. | 5,15 | 0,98% | |
SoftBank Corp. | 56,89 | -0,89% | |
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