22.04.2015 12:27:46

MÄRKTE ASIEN/Nikkei schließt erstmals seit 2000 über 20.000er Marke

   Von Chao Deng und Bradford Frischkorn

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Positiv aufgenommene Handelsdaten in Japan und ein optimistischer Kommentar in den chinesischen Medien zum Aktienmarkt haben die Börsen beider Länder nach oben getrieben. Auf die übrigen Handelplätzen schwappte die gute Stimmung indes nicht über, hier überwogen Abgaben. In Tokio schloss der Nikkei-225 erstmals seit dem Jahr 2000 über der Marke von 20.000 Punkten. Der japanische Leitindex zog um 1,1 Prozent auf 20.134 Punkte an. An den chinesischen Börsen in Schanghai und Hongkong dauerte die gute Stimmung des Vortages an, Shanghai-Composite und HSI legten um 2,5 bzw. 0,3 Prozent zu. Damit schlossen die chinesischen Börsen auf dem höchsten Stand seit Februar 2008. Die Gewinne waren breit gestreut - angeführt von Titeln aus den Sektoren Wertpapierhandel und Bankenwesen. Auch Taiwan meldete Aufschläge.

   "Der Sprung über die 20.000-Punkte-Marke trifft kaum auf Widerstand, weil der Index zuvor einige Zeit konsolidierte. Der Fokus wird sich nun auf die Berichtssaison richten. Japanische Unternehmen können solide Fundamentaldaten vorweisen und angesichts der lockeren Geldpolitik werden die Investoren den Weg an den japanischen Aktienmarkt finden", zeigte sich Investmentstratege Kazuyuki Terao von Allianz Global Investors ungebrochen zuversichtlich für Tokio.

   Als Grund für die Aufschläge am Mittwoch nannten Händler unter anderem den japanischen Export, der im März dank des gesunkenen Yen und der anziehenden US-Konjunktur deutlich stärker als erhofft zugelegt hatte. Zugleich brachen die Importe um einen zweistelligen Prozentwert auf Jahressicht ein, was aber vor allem den gesunkenen Ölpreisen zugeschrieben wurde. Erstmals seit annähernd drei Jahren weist Japan damit wieder einen Handelsbilanzüberschuss aus.

   In China wurden die Börsen gleich von mehreren Kommentaren in der staatlich gelenkten Presse befeuert. Dort wurde die Meinung vertreten, dass die chinesische Börse erst am Anfang eines Bullenmarktes stehe. Am Markt wurde dies als klares Signal gewertet, dass die offiziellen Stellen in China kein Interesse an einem Abwürgen der jüngsten Rally zu haben scheinen. Entsprechende Spekulationen waren am Wochenende aufgekommen, als die Regeln für kreditfinanzierte Aktienkäufe verschärft und zugleich Leerverkäufe erleichtert worden waren.

   In Tokio konnte selbst ein leicht anziehender Yen, der die Exportaussichten japanischer Unternehmen schmälert, nicht bremsen. Der US-Dollar sank im Zuge der Handelsdaten auf 119,46 Yen von 119,68 im späten US-Geschäft am Dienstag. In Australien bremste der steigende Austral-Dollar den Aktienmarkt. Der "Aussie" legt auf breiter Front zu, nachdem die Verbraucherpreise im Jahresvergleich minimal stärker gestiegen waren als erwartet. Die australische Währung kletterte auf 0,7765 von 0,7717 US-Dollar vor Veröffentlichung der Inflationsdaten.

   Unter den Einzelwerten schossen die Aktien des in Schwierigkeiten steckenden Schiffsbauers China Rongsheng in Hongkong um 15,5 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen berichtete von Fortschritten beim laufenden Verkaufsprozess einzelner Sparten. In Tokio zogen Mazda Motor um 1,1 Prozent an - gestützt von einem Bericht über eine positive Gewinnentwicklung. Gleiches galt für Hitachi, der Kurs gewann 3,7 Prozent an. Tokyo Steel büßten dagegen 6,0 Prozent ein, das Unternehmen hatte die eigene Erwartung für den Betriebsgewinn gesenkt.

   Yahoo Japan zogen nach den Geschäftszahlen der Mutter in den USA um 2,7 Prozent an. In Tokio machten Gerüchte die Runde, Yahoo könne sich von der japanischen Tochter trennen, um Liquidität zu halten. Ein solcher Schritt könnte nach dem Geschmack des zweiten großen Aktionärs sein, hieß es. Softbank legten daraufhin 1,9 Prozent zu. In Taipeh waren Aktien mit Bezug zu Apple gesucht. Die Titel des Kameralinsenherstellers Largan verteuerten sich um 4,1 Prozent, die Aktie des Gehäuseproduzenten Catcher um 6,8 Prozent.

=== INDEX Stand aktuell +- in % Handelsende (MESZ) Taiex (Taiwan) 9613,00 +0,83% 07:30 S&P/ASX 200 (Sydney) 5.837,50 -0,59% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 20.133,90 +1,13% 08:00 Kospi (Seoul) 2.143,89 -0,04% 08:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 4.399,88 +2,47% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 27.933,85 +0,30% 10:00 Straits-Times (Singapur) 3.496,24 -0,35% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.854,77 -0,43% 11:00 Sensex (Mumbai/Indien) 27.434,61 -0,87% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 10.57 Uhr EUR/USD 1,0787 +0,4% 1,0742 1,0684 EUR/JPY 128,84 +0,2% 128,52 127,77 USD/JPY 119,42 -0,2% 119,69 119,59 USD/KRW 1078,14 -0,5% 1083,33 1082,65 USD/CNY 6,1940 -0,1% 6,2019 6,2010 AUD/USD 0,7801 +1,1% 0,7715 0,7726 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/cln

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   April 22, 2015 05:57 ET (09:57 GMT)

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