04.11.2015 12:45:47

MÄRKTE ASIEN/Gute Daten und Spekulationen entfachen Rally in China

   Von Chao Deng

   SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Ermutigende Konjunktursignale und die Hoffnung auf eine weitere Börsenkooperation in China sowie ein äußerst erfolgreiches Börsendebüt in Japan haben am Mittwoch für Kauflaune an den südostasiatischen Aktienmärkten gesorgt. Nach den eher lauen Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe in China vermittelte das von Caixin ermittelte Pendant für den Dienstleistungssektor ein wesentlich optimistischeres Bild. Der entsprechende Index für China stieg im Oktober deutlicher in den Expansionsbereich, nachdem im Vormonat noch die schwächste Entwicklung seit knapp einem Jahr verzeichnet worden war. Das Dienstleistungsgewerbe bestach anders als der produzierende Sektor durch ein steigendes Neugeschäft verbunden mit anziehenden Aufträgen. "Die Entwicklung zeigt, dass die stimulierende Wirtschaftspolitik Effekte zeigt, während sich die ökonomischen Strukturen stetig verbessern", sagte Chefvolkswirt He Fan von Caixin Insight.

   Die größten Sprünge vollzogen die Börsen in China selbst: während der HSI in Hongkong um 2,1 Prozent anzog, kletterte der Leitindex Schanghai-Composite gar um 4,3 Prozent auf 3.459 Punkte. Die kleinere Festlandsbörse in Shenzhen stieg mit plus 5,1 Prozent noch steiler. Die Hausse in China begründeten Händler auch mit Hoffnungen auf eine deutliche Ausweitung der Handelsmöglichkeiten. Denn der Gouverneur der chinesischen Notenbank, Zhou Xiaochuan, enthüllte Pläne für eine Handelsverknüpfung zwischen den Börsen in Shenzhen, wo die Papiere kleinerer und mittlerer Unternehmen gehandelt werden, und Hongkong noch im laufenden Jahr. Die Zentralbank stellte zwar im Sitzungsverlauf klar, dass die Überlegungen bereits aus dem Mai stammten, der Euphorie an den Aktienmärkten tat dies aber keinen Abbruch.

   Einige Analysten zeigten sich jedoch skeptisch, ob ein solcher Schritt in den wenigen Wochen bis zum Jahreswechsel noch gelingen könne. "China hat die Märkte nach dem Sommer-Ausverkauf bislang noch nicht auf Vordermann gebracht", sagte Chefstratege Francis Cheung von CLSA. Sollte der Plan Wirklichkeit werden, könnten vor allem ausländische Investoren in Shenzhen handeln. Aktien von Handelshäusern führten die Hausse daher an, so stiegen die Titel des Börsenbereibers in Hongkong in der Spitze um 9 Prozent und schlossen letztlich 4,7 Prozent fester. Dass ein separater Einkaufsmanagerindex für Hongkong trotz einer Verbesserung auf ein Dreimonatshoch weiter tief in der Kontraktionszone verharrt, störte die Anleger angesichts der Schlagzeilen nicht. Das galt auch für die Aussagen von Chinas Präsident Xi Jinping, der signalisierte, dass die Regierung eine Wachstumsverlangsamung auf plus 6,5 Prozent tolerieren würde. Das war die bislang eindeutigste Aussage eines ranghohen Regierungsvertreters.

   In Japan stieg der Nikkei-225 mit den positiven Daten aus China um 1,4 Prozent auf 18.942 Punkte. Am japanischen Aktienmarkt sorgte aber auch das fulminante Börsendebüt der staatlichen Post und ihrer Finanzarme für Euphorie. Die Aktie der Dachgesellschaft legte gegenüber dem Ausgabepreis um rund 26 Prozent zu, die Titel der Post-Bank und der Post-Versicherung stiegen um 15 bzw. 56 Prozent. Seit dem Börsengang von Alibaba im September 2014 war dieser Börsengang der weltweit größte. Das Interesse an den Papiere kam vor allem von Privatanlegern, die auf die bekannten Namen, aber auch auf die hohe Dividendenrendite schielten, hieß es. Bereits die Ausgabepreise hatten am oberen Ende der jeweiligen Spanne gelegen. "Japan Post wird sich zum Leithammel für das Unternehmensumfeld entwickeln, das eine Reflexion auf die politischen Schritte darstellt", so Stratege Atul Lele von Deltec International.

   Am Devisenmarkt geriet der Neuseeland-Dollar nach der Veröffentlichung von Arbeitsmarktdaten unter Druck. Die Arbeitslosenrate war zwar erwartet worden, der Rückgang der Beschäftigung belastete aber die Währung. Der japanische Yen stieg dagegen bis auf knapp 121,40 US-Dollar nach Wechselkursen um 120,70 am Vortag.

   Unter den Einzelwerten fielen Takata in Tokio um 13,4 Prozent. Der mit Technikproblemen kämpfende Hersteller von Airbags akzeptierte eine Strafe von 70 Millionen Dollar und eine externe Überwachung durch US-Behörden. Zudem will das Unternehmen bestimmte Substanzen nicht mehr verwenden und die Produktion umstellen. Nach Vorwürfen, der Zulieferer habe Testdaten seiner Produkte gefälscht oder unrichtig dargestellt, verzichtet der Autobauer Honda künftig auf die Airbag-Inflatoren von Takata. Das gilt für alle Fahrzeuge, die sich noch in der Entwicklung befinden. Honda schlossen 1,9 Prozent fester. Das Unternehmen veröffentlichte nachbörslich Geschäftszahlen. In Hongkong stiegen Qingdao Port um 1,9 Prozent. Der Hafenbetreiber will mit der dänischen AP Moeller-Maersk ein Gemeinschaftsunternehmen gründen.

=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.242,30 +0,06% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.926,91 +1,30% 07:00 Kospi (Seoul) 2.052,77 +0,21% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.458,86 +4,29% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.051,98 +2,14% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.857,02 +1,65% 06:30 Straits-Times (Singapur) 3.040,48 +1,36% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.685,62 +0,48% 10:00 SET50 (Thailand) 921,61 +0,89% 11:00 BSE (Mumbai) 26.540,91 -0,19% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 12.31 Uhr EUR/USD 1,0924 -0,3% 1,0962 1,0982 EUR/JPY 132,42 -0,2% 132,73 132,70 USD/JPY 121,21 +0,1% 121,08 120,84 USD/KRW 1131,84 +0,2% 1130,12 1134,44 USD/CNY 6,3359 -0,0% 6,3361 6,3361 AUD/USD 0,7189 +0,1% 0,7181 0,7179 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   November 04, 2015 06:15 ET (11:15 GMT)

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