MÄRKTE ASIEN/Dollar verleiht Tokio Rückenwind

   Von Ese Erheriene und Steffen Gosenheimer

   TOKIO (Dow Jones)--Angeführt vom japanischen Aktienmarkt ist es Dienstag an den Börsen in Ostasien weiter aufwärts gegangen. Der Antrieb für japanische Aktien kam vom schwächeren Yen, der die Exportunternehmen des Landes international wettbewerbsfähiger macht. Die Schwäche des Yen zum Dollar wiederum war dabei eher eine Dollar-Stärke, denn auch zu anderen Währungen wie dem Euro zog der Greenback merklich an.

   Marktexperten erklärten das mit den guten Konjunkturdaten aus den USA am Vortag. Sie nährten nämlich Spekulationen über eine baldige Zinserhöhung in den USA, nachdem die US-Notenbanker bei ihrer jüngsten Sitzung nochmals klargestellt hatten, dass Zinserhöhungen von der Datenlage abhängig getroffen würden. In den USA war der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe nach seinem überraschenden Rücksetzer im September mit 51,5 Punkten wieder deutlich in den Expansion andeutenden Bereich über 50 gesprungen.

   Der Dollar, der vor Bekanntgabe des Index noch 101,42 Yen gekostet hatte, erreichte im asiatischen Tageshoch knapp 102,40 Yen und kostete zuletzt 102,11 Yen. Der Nikkei-Index gewann 0,8 Prozent auf 16.736 Punkte. Gesucht waren vor allem exportsensible Aktien wie Honda Motor, Panasonic und Olympus mit Aufschlägen zwischen 1,9 und 3,9 Prozent.

Seoul holt Vortagesgewinne nach An den anderen Börsen der Region fielen die Kursgewinne kleiner aus, an den chinesischen Festlandbörsen wird die ganze Woche über wegen der Feierlichkeiten um den Nationalfeiertag nicht gehandelt. In Seoul, wo am Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde, wurden die Aufschläge der Nachbarbörsen vom Wochenauftakt nachgeholt. Der Kospi legte ein halbes Prozent zu.

   In Sydney trat der Index auf der Stelle nach leicht negativen US-Vorgaben. Nach dem jüngsten Fünfwochenhoch sprachen Beobachter auch von Gewinnmitnahmen. Zu den Tagesfavoriten gehörten Ölaktien, die wiederum wegen des jüngsten Ölpreisanstiegs gesucht waren. Dass die australische Notenbank die Leitzinsen unverändert ließ, war unterdessen so erwartet worden und sorgte nicht für Impulse. Der Austral-Dollar legte darauf nur kurz etwas zu, bewegte sich unter dem Strich aber nur wenig.

   Neben den Exportaktien verteuerten sich in Tokio vor allem Aktien aus dem Bankensektor. Hier war von einer Gegenreaktion nach dem jüngsten Ausverkauf der Branchenwerte die Rede. Sie litten unter dem schwachen Wirtschaftswachstum, dem Niedrigzinsumfeld und Angst vor Ansteckungen, ausgehend von einigen mit Problemen kämpfenden Banken in Europa. Zudem hatte zuletzt die Sorge vor einer nicht stemmbaren Strafzahlung der Deutschen Bank auf die Stimmung gedrückt. Hier gab es aber zuletzt deutliche Entspannungssignale und Hinweise, dass die Strafe niedriger ausfallen dürfte. Mitsubishi UFJ Financial Group und Sumitomo Mitsui Financial Group zogen um 1,9 bzw. um 1,6 Prozent an.

China Evergrande mit Shenzhen-Börsennotierung durch die Hintertür Die Aktie des Immobilienentwicklers China Evergrande lag im späten Geschäft in Hongkong rund 9 Prozent im Plus. Das Unternehmen hatte angekündigt, in einer komplizierten Transaktion praktisch sein gesamtes Immobilienvermögen an die Börse in Shenzhen zu bringen. Dazu wird das Vermögen an Shenzhen Special Economic Zone Real Estate & Properties übertragen, an dem China Evergrande eine Kontrollmehrheit halten wird. Laut Analysten dürfte das Vermögen von Evergrande in Shenzhen wegen des hohen Anteils von Privatanlegern eine höhere Bewertung erfahren. Nach Schätzung von Credit Suisse könnte Shenzhen Real Estate mit knapp 30 Milliarden Dollar bewertet werden, etwa dreimal so viel wie die gegenwärtige Marktkapitalisierung von Evergrande.

   In Seoul profitierten Samsung Electronics vom sich konkretisierenden Börsengang von Samsung Biologics. Das Unternehmen gab die Preisspanne für die angebotenen Aktien bekannt, woraus sich eine Gesamtvolumen von 1,7 bis 2 Milliarden Dollar errechnet. Im Zuge der Platzierung werden auch 5,5 Millionen Aktien von Samsung Electronics angeboten. Der Kurs gewann 1,1 Prozent.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.484,00 +0,10% +3,55% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.735,65 +0,83% -12,07% 08:00 Kospi (Seoul) 2.054,30 +0,52% +4,74% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) Feiertag Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.589,56 +0,02% +7,64% 10:00 Straits-Times (Singapur) 2.876,02 +0,18% -0,23% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.662,81 +0,62% -1,75% 11:00 BSE (Mumbai) 28.290,54 +0,17% +8,32% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10:54 Uhr % YTD EUR/USD 1,1174 -0,3% 1,1212 1,1184 +2,9% EUR/JPY 114,35 +0,3% 113,97 113,05 -10,3% EUR/GBP 0,8741 +0,1% 0,8731 0,8622 +18,7% GBP/USD 1,2780 -0,5% 1,2841 1,2969 -13,3% USD/JPY 102,32 +0,7% 101,64 101,07 -12,9% USD/KRW 1108,40 +0,4% 1104,19 1101,32 -5,8% USD/CNY 6,6716 0% 6,6716 6,6702 +2,7% USD/CNH 6,6843 +0,1% 6,6777 6,6791 +1,8% USD/HKD 7,7560 +0,0% 7,7556 7,7532 +0,1% AUD/USD 0,7655 -0,3% 0,7681 0,7611 +5,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,42 48,81 -0,8% -0,39 +11,7% Brent/ICE 50,55 50,89 -0,7% -0,34 +13,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.309,30 1.311,76 -0,2% -2,46 +23,4% Silber (Spot) 18,79 18,83 -0,2% -0,04 +36,0% Platin (Spot) 1.003,35 1.007,25 -0,4% -3,90 +12,6% Kupfer-Future 2,18 2,19 -0,4% -0,01 +1,3% === Mitarbeit: Kosaku Narioka und Kenan Machado

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   October 04, 2016 03:06 ET (07:06 GMT)

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