02.08.2016 11:36:47

MÄRKTE ASIEN/Börsen mit Abschlägen - Ölpreise geben weiter nach

   Von Thomas Rossmann

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Überwiegend mit Abgaben haben die Börsen in Ostasien am Dienstag den Handel beendet. Die Märkte bewegten sich in einem Spannungsfeld erneut fallender Ölpreise, einer erwarteten Zinssenkung in Australien und dem Konjunkturpaket aus Japan. Der jüngste Rückgang der Ölpreise habe die Konjunktursorgen wieder verstärkt, hieß es aus dem Handel. Außen vor blieb dagegen der Aktienmarkt in Hongkong, wo der Taifun "Nida" für ein vorzeitiges Sitzungsende sorgte.

   Nach Handelsende in Tokio verkündete das Kabinett von Japans Premier Shinzo Abe ein Stimuluspaket im Volumen von 28 Billionen Yen (245 Milliarden Euro), was im Rahmen der Erwartungen des Marktes lag. Gemessen an der Größe zählt das Stimuluspakt zu den größten, die Japan seit der globalen Finanzkrise auf den Weg gebracht hat, doch drei Viertel des Werts besteht aus zweckgebundenen Krediten von Regierung und Staatsfirmen. Die tatsächlich neuen und direkten Staatsausgaben belaufen sich auf nur 7,2 Billionen Yen; der Großteil soll in den nächsten zwei Jahren ausgegeben werden.

   Im Vorfeld der Bekanntgabe herrschte an der Börse in Tokio Zurückhaltung. Der Nikkei-225 verzeichnete mit einem Abschlag von 1,5 Prozent auf 16.391 Punkte das größte Minus in der Region. Der Yen legte mit der Bekanntgabe des Stimuluspakets deutlich zu und drückte den Dollar unter die Marke von 101,50 Yen. Die US-Währung notierte zuletzt bei 101,59 Yen und damit auf dem tiefsten Stand seit rund zwei Wochen. Die Yen-Stärke erklärten Händler mit ausgebliebenen Überraschungen, die wesentlichen Eckpunkte des Programms seien so erwartet worden. Zunächst hatte sich der Greenback noch bis auf 102,83 Yen erholt. Laut Devisen-Analysten würde erst ein Überwinden des Widerstandes bei 103,10 Yen dem Dollar Aufwärtspotenzial eröffnen.

   Die australische Zentralbank hat wie erwartet ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf das neue Rekordtief von 1,50 Prozent gesenkt. An der Börse war der Beschluss erwartet worden und hatte folglich kaum Auswirkungen. Der S&P/ASX-200 reduzierte sich um 0,8 Prozent. Marktteilnehmer sprachen von einer "klassischen 'buy-on-rumor-sell-on-fact'-Konstellation". Möglicherweise müsse die Notenbank noch zwei weitere Male die Zinsen senken, um das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen, sagte Ökonom Paul Dales von Capital Economics.

Ölpreise geben weiter nach Die Ölpreise blieben mit der schwachen Nachfrage weiter unter Druck und erhöhten die Sorgen bezüglich der globalen Konjunktur. Am Vortag hatte der Ölkonzern Saudi Aramco seine offiziellen Lieferpreise für verschiedene Ölsorten in Fernost und den USA gesenkt, allerdings die Preise für Europa leicht erhöht. "Die Senkung der Preise für Asien durch Saudi Aramco hat den stärksten Umfang seit einem Jahr und spiegelt die schwache Nachfrage wider", merkte Analyst Stuart Ive von OM Financial an. "Die Ölpreise haben durchaus Luft bis 35 Dollar", ergänzt der Teilnehmer. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 0,3 Prozent auf 39,92 Dollar. Brent verlor 0,2 Prozent auf 42,04 Dollar nach oben. Der Goldpreis erholte sich von anfänglichen Verlusten wieder und legte um 0,5 Prozent auf 1.360 Dollar zu.

"Aussie" reagiert nur kurzzeitig auf Zinssenkung Der australische Dollar reagierte nur kurzzeitig auf die Zinssenkung der Reserve Bank of Australia und fiel bis auf 0,7500 US-Dollar zurück. Im Anschluss erholte sich die "Aussie" genannte Devise wieder auf 0,7598 Dollar und damit auf das Niveau des Vortages. Über die geringe Reaktion der Devise auf die Zinssenkung dürfte die Notenbank besorgt sein, wiesen die Währungshüter doch darauf hin, ein zu hoher Wechselkurs gefährde die wirtschaftliche Erholung. Währungsstratege Rob Rennie von Westpac merkte hierzu jedoch an, der Markt habe die Zinssenkung erwartet, während die Notenbank keine offensichtlichen Bemühungen unternommen habe, den "Aussie" schwachzureden. Nach Ansicht der Commerzbank zeigt die Reaktion, wie schwierig es für die Notenbank sei, die Währung zu schwächen.

   Bei den Einzelwerten kamen in Tokio die zuletzt gut gelaufenen Bankenwerte unter die Räder. Mitsubishi UFJ Financial Group fielen um 5,9 Prozent und Sumitomo Mitsui Financial Group reduzierten sich um 4,2 Prozent.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.540,50 -0,84% +4,62% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.391,45 -1,47% -13,88% 08:00 Kospi (Seoul) 2.020,41 -0,45% +3,01% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.970,92 +0,59% -16,06% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.189,05 +0,39% -14,53% 09:00 Taiex (Taiwan) 9.068,76 -0,13% +8,76% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.852,12 -1,40% -1,06% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.660,67 -0,27% -1,88% 11:00 BSE (Mumbai) 28.149,15 +0,52% +7,78% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 10.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1194 +0,3% 1,1164 1,1175 +3,1% EUR/JPY 113,77 -0,4% 114,24 114,41 -10,8% EUR/GBP 0,8468 +0,0% 0,8468 0,8445 +15,0% GBP/USD 1,3216 +0,3% 1,3181 1,3223 -10,4% USD/JPY 101,59 -0,8% 102,37 102,39 -13,5% USD/KRW 1109,78 +0,1% 1108,85 1105,18 -5,6% USD/CNY 6,6400 -0,1% 6,6439 6,6400 +2,3% USD/CNH 6,6447 -0,0% 6,6458 6,6426 +1,2% USD/HKD 7,7598 -0,0% 7,7608 7,7587 +0,1% AUD/USD 0,7557 +0,3% 0,7536 0,7593 +3,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 39,92 40,06 -0,3% -0,14 -5,9% Brent/ICE 42,04 42,14 -0,2% -0,10 -3,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.359,71 1.352,70 +0,5% +7,01 +28,2% Silber (Spot) 20,57 20,45 +0,6% +0,12 +48,8% Platin (Spot) 1.166,00 1.156,00 +0,9% +10,00 +30,8% Kupfer-Future 2,21 2,20 +0,3% +0,01 +2,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros/flf

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   August 02, 2016 05:06 ET (09:06 GMT)

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