12.09.2016 10:53:48

MÄRKTE ASIEN/Börsen im Sog der Wall Street unter Druck

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit den negativen Vorgaben aus den USA ist es am Montag an den ostasiatischen Börsen steil nach unten gegangen. Unter den Anlegern wachsen Befürchtungen, dass die großen Notenbanken die Börsen nicht mehr lange mit ihrer ultralockeren Geldpolitik unterstützen werden. Ein kräftiger Rückgang der Ölpreise verstärkte den Druck auf die Aktienmärkte.

   Dass sich die Zeit des billigen Notenbankgelds ihrem Ende nähern könnte, hatte schon die Europäische Zentralbank (EZB) am vergangenen Donnerstag signalisiert, indem sie ihre Geldpolitik entgegen den Erwartungen vieler Marktteilnehmer nicht nochmals lockerte. Am Freitag schreckte Eric Rosengren, Präsident der Federal Reserve Bank of Boston, die Anleger mit der Feststellung auf, es spreche einiges dafür, die Zinsen zu erhöhen, um ein Überhitzen der Wirtschaft zu verhindern.

   Rosengrens Aussagen wurden am Markt dahingehend interpretiert, dass die US-Notenbank vielleicht doch schon im September die Zinsen erhöhen könnte - ein Szenario, das nach einer Reihe enttäuschender US-Konjunkturdaten noch Anfang vergangener Woche ausgeschlossen schien. Höhere US-Zinsen könnten den Abfluss von Kapital aus den Schwellenländern zur Folge haben. Anleger blicken nun nervös der Fed-Sitzung in der kommenden Woche entgegen. Am Mittwoch, den 21. September, wird die Notenbank das Ergebnis ihrer Beratungen bekanntgeben. Auch die Bank of Japan (BoJ) tagt am 20. und 21. September.

Unsicherheit vor BoJ-Sitzung drückt japanische Bankenaktien In Tokio fiel der Nikkei-225-Index um 1,7 Prozent auf 16.673 Punkte. Aktien japanischer Banken gaben mit dem Markt nach. Die Sitzung der BoJ ist mit zahlreichen Unwägbarkeiten behaftet. Einige Beobachter halten es für möglich, dass die Notenbank eine steilere Zinskurve anstrebt, indem sie die Zinsen am kurzen Ende drückt und die Renditen längerer Laufzeiten nach oben treibt. Damit hätten die Banken mehr Spielraum für Investitionen und könnten ihre Ertragslage verbessern. Gleichzeitig besteht aber auch die Möglichkeit, dass die BoJ die Zinsen noch tiefer in negatives Terrain drückt. Mitsubishi UFJ Financial Group verloren 2,5 Prozent, Mizuho Financial 1,2 Prozent und Sumitomo Mitsui Financial 2 Prozent.

   Aktien japanischer Versicherungen entzogen sich der negativen Tendenz. Sie wurden von Spekulationen darauf gestützt, dass die Auslandsinvestitionen der Gesellschaften von höheren Zinsen profitieren würden. Dai-ichi Life Insurance gewannen 2,3 Prozent und T&D Holdings 2,1 Prozent.

   An der Börse in Schanghai verloren die Kurse im Schnitt 1,9 Prozent. Hier belastete auch die Aussicht auf eine Fülle von Börsengängen. Die chinesische Börsenaufsicht hatte am Freitag 14 Unternehmen die Genehmigung zum Gang aufs Parkett erteilt. In Hongkong fiel der Hang-Seng-Index um 2,9 Prozent.

   Im Sog der Ölpreise gab die rohstofflastige Börse in Sydney um 2,2 Prozent nach. Die Aktien der Bergbauunternehmen BHP Billiton und Rio Tinto verbuchten Verluste von 4 und 2,4 Prozent. Auch andernorts wurden die Aktien rohstoffnaher Unternehmen verkauft. In Tokio gaben Inpex um 3,5 Prozent nach, in Hongkong büßten CNOOC 2,8 Prozent ein.

   Der Ölpreis setzte die am Freitag eingeleitete Talfahrt fort. Der in der vergangenen Woche gemeldete Rückgang der US-Rohölvorräte wird nunmehr als Ausreißer gesehen, zumal in den USA wieder mehr Förderanlagen in Betrieb genommen wurden, wie aus Daten des Unternehmens Baker Hughes vom Freitagabend hervorgeht. Das Barrel der europäischen Referenzsorte Brent verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 47,45 Dollar.

   Auch die Preise anderer Rohstoffe gaben kräftig nach. Unter anderem fiel der Nickel-Future an der London Metal Exchange um 2,7 Prozent. Der Goldpreis, der am Freitag unter Zinserhöhungserwartungen gelitten hatte, zeigte sich kaum verändert. Er wurde von der Risikoscheu der Anleger gestützt.

Galaxy Note 7 wird für Samsung zum Fluch Die Probleme mit dem Smartphone Galaxy Note 7 drückten in Seoul die Aktie des Index-Schwergewichts Samsung um 7 Prozent. Weil der Akku des Geräts beim Aufladen Feuer fangen oder explodieren könnte, hatte der Konzern schon Anfang des Monats in einer freiwilligen Rückrufaktion den Käufern angeboten, die Geräte umzutauschen. Auch diverse Luftfahrtbehörden und Fluggesellschaften hatten Passagieren empfohlen, das Gerät während Flügen auszuschalten. Am Wochenende gingen Samsung und die US-Verbraucherschutzbehörde CPSC noch einen Schritt weiter und empfahlen Kunden, die das Galaxy Note 7 schon erworben hatten, das Smartphone auszuschalten und es keinesfalls zu nutzen. Die Kosten der Rückrufaktion, von der rund 2,5 Millionen Geräte betroffen sind, dürften die Ertragslage von Samsung merklich schwächen, befürchten Beobachter. Der südkoreanische Leitindex Kospi fiel um 2,3 Prozent.

   Am Devisenmarkt verteidigte der Dollar den größten Teil seiner Gewinne, die er in Reaktion auf die Rosengren-Aussagen verzeichnet hatte. Der Euro kostet rund 1,1250 Dollar. Am Freitagabend waren es 1,1228 Dollar. Zum Yuan gibt der Dollar jedoch leicht nach.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.219,60 -2,24% -1,44% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.672,92 -1,73% -12,40% 08:00 Kospi (Seoul) 1.994,15 -2,15% +1,67% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.020,94 -1,88% -14,64% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.262,60 -1,67% -12,55% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.356,69 -3,08% +6,58% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.947,06 -2,38% +7,30% 07:30 Straits-Times (Singapur) Feiertag -0,33% 11:00 KLCI (Malaysia) Feiertag -0,36% 11:00 BSE (Mumbai) 28.386,32 -1,43% +8,69% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:13 % YTD EUR/USD 1,1249 +0,1% 1,1236 1,1275 +3,6% EUR/JPY 115,07 -0,1% 115,24 115,16 -9,8% EUR/GBP 0,8471 +0,0% 0,8469 0,8470 +15,0% GBP/USD 1,3279 +0,1% 1,3268 1,3311 -10,0% USD/JPY 102,27 -0,3% 102,57 102,14 -12,9% USD/KRW 1114,16 +0,7% 1106,81 1100,18 -5,3% USD/CNY 6,6798 +0,0% 6,6795 6,6787 +2,9% USD/CNH 6,6902 -0,1% 6,6957 6,6903 +1,9% USD/HKD 7,7577 +0,0% 7,7565 7,7570 +0,1% AUD/USD 0,7511 -0,4% 0,7543 0,7638 +3,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,21 45,88 -1,5% -0,67 +5,5% Brent/ICE 47,45 48,01 -1,2% -0,56 +9,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.328,07 1.328,16 -0,0% -0,09 +25,2% Silber (Spot) 19,00 19,06 -0,3% -0,05 +37,5% Platin (Spot) 1.053,80 1.061,90 -0,8% -8,10 +18,2% Kupfer-Future 2,06 2,09 -1,3% -0,03 -4,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   September 12, 2016 04:22 ET (08:22 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 22 AM EDT 09-12-16

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Aktien in diesem Artikel

BHP Billiton Ltd. 24,30 1,63% BHP Billiton Ltd.
Dai-ichi Life Insurance Co Ltd 25,80 0,00% Dai-ichi Life Insurance Co Ltd
Mitsubishi UFJ Financial Group Inc. (MTFG) 11,50 -2,13% Mitsubishi UFJ Financial Group Inc. (MTFG)
Mizuho Financial Group Inc. 24,20 -1,10% Mizuho Financial Group Inc.
Rio Tinto Ltd. 70,98 -0,92% Rio Tinto Ltd.
Rio Tinto plc 59,50 3,35% Rio Tinto plc
Samsung GDRS 890,00 -0,89% Samsung GDRS
Sumitomo Mitsui Financial Group Inc. (SMFG) 23,25 -0,53% Sumitomo Mitsui Financial Group Inc. (SMFG)
T&D Holdings Inc. 17,40 -1,69% T&D Holdings Inc.

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