01.08.2016 10:40:50

MÄRKTE ASIEN/Aufwärts - China mit Konjunkturdaten schwächer

   Von Thomas Rossmann

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mehrheitlich mit Aufschlägen haben die Börsen in Ostasien zu Wochenbeginn geschlossen. Gestützt hat die gestiegene Hoffnung, dass die US-Notenbank doch nicht so schnell an der Zinsschraube drehen wird, nachdem das US-Wachstum im zweiten Quartal deutlich hinter den Erwartungen geblieben ist. Auch das BIP-Plus für das erste Quartal ist nach unten revidiert worden. Aktuell wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung der Fed im September nur noch mit 12 Prozent eingepreist, nach 18 Prozent vor den Daten.

   In Schanghai drückten dagegen uneinheitliche Einkaufsmanagerindizes auf die Stimmung. So rutschte der offizielle Einkaufsmanagerindex der Statistikbehörde, der mehr die Groß- und Staatskonzerne widerspiegelt, auf 49,9 Punkte und damit leicht unter die Wachstumsschwelle von 50 Zählern, dem Wert aus dem Vormonat. Volkswirte hatten mit einer leichten Zunahme auf 50,1 gerechnet.

   Der private Einkaufsmanager-Index des Markit-Instituts stieg überraschend auf 50,6 Zähler nach 48,6 Punkten im Juni. Somit deutete der Index, der nach Aussage von Ökonomen die Entwicklung der kleinen und privaten Firmen besser darstellt, das erste Mal seit einer 17 Monate langen Durststrecke wieder ein Wachstum an. Der Schanghai-Composite büßte 0,9 Prozent auf 2.953 Punkte ein.

   In Tokio konnte sich der Nikkei-225 von anfänglichen Abgaben wieder erholen und stieg um 0,4 Prozent auf 16.636 Punkte. Gestützt wurde das Sentiment weiter von den Bankenwerten, die nach der ausgebliebenen Zinssenkung der Bank of Japan erneut zulegten. Sumitomo Mitsui Financial Group kletterten um 3,8 Prozent und Mitsubishi UFJ Financial Group legten um 4,3 Prozent zu.

   Etwas stützend wirkte auch die leichte Erholung des Dollar gegenüber dem Yen. Mit 102,38 Yen lag er aber nur geringfügig über dem Niveau des späten US-Handels am Freitag. Im asiatischen Handel hatte der Dollar zum Wochenausklang im Tageshoch noch rund 103,50 Yen gekostet.

   Es dominierte jedoch die Erwartung, dass Ministerpräsident Shinzo Abe am Dienstag ein neues Konjunkturprogramm im Volumen von 28 Billionen Yen bekannt geben wird. Die Hoffnungen sind groß, denn am Freitag hatte die Bank of Japan (BoJ) mit ihren Maßnahmen enttäuscht. Die BoJ hatte weder die Zinsen weiter gesenkt noch ihre Käufe von Staatsanleihen ausgeweitet. Stattdessen teilte die Notenbank mit, dass sie das jährliche Volumen ihrer Käufe von börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf 6,0 von 3,3 Billionen Yen erhöhen werde. Zudem verdoppelt sie das Dollar-Leihe-Programm auf 24 von 12 Milliarden Dollar.

Alle Blicke auf die Notenbanken gerichtet "Der Fokus ist eindeutig auf die Sitzungen der Notenbanken in dieser Woche gerichtet", sagte Stratege Mixo Das von Nomura. Er rechnet mit Zinssenkungen der Bank of England, der Bank of Thailand und der Reserve Bank of Australia in den kommenden Tagen. Die Erwartungen seien mittlerweile sehr hoch, dass die Notenbanken mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen die Konjunktur anschieben, ergänzte der Teilnehmer.

   Die Börse in Sydney könnte auf eine mögliche Zinssenkung am Dienstag mit Abgaben reagieren. Erstmals seit Mai wird mit einer Senkung des Zinsniveaus gerechnet. "Es wäre eine klassische 'buy-on-rumor-sell-on-fact'-Konstellation", so Analyst Matt Felsman von APP Securities. Aber auch das Ausbleiben eines solchen Schrittes dürfte den S&P/ASX 200 belasten. Zu Wochenbeginn ging es für den Index, gestützt von kräftigen Aufschlägen bei den Minen- und Energiewerten, um 0,5 Prozent nach oben.

   Bei den Einzelwerten fielen in Tokio die Aktien von Panasonic um 7 Prozent. Der Konzern hatte am Freitag nachbörslich für das erste Quartal einen Rückgang des Umsatzes um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr vermeldet. Für den Nettogewinn wurde sogar ein Minus von 64 Prozent ausgewiesen. Damit habe nach Sony erneut ein Technologiekonzern einen Gewinneinbruch verzeichnet, hieß es. Bei Sony war er mit 74 Prozent noch deutlicher ausgefallen.

   Die Ölpreise zeigten sich wenig verändert. Der Anstieg bei der Zahl der US-Förderanlagen sei derzeit der größte Unsicherheitsfaktor für die Ölpreise, so Analyst Gao Jian von SCI International. "Sollte sich die Wiedereröffnung von Förderanlagen in den USA fortsetzen, dürfte dies die Ölpreise erneut unter Druck bringen, da sich damit die bestehende Überversorgung weiter verschärfen würde", so der Teilnehmer. Ein Barrel der Sorte WTI reduzierte sich um 0,1 Prozent auf 41,54 Dollar. Brent legte dagegen um 0,1 Prozent auf 43,59 Dollar zu.

   Wenig verändert zeigte sich der Goldpreis. Mit 1.349 Dollar je Feinunze lag der Preis knapp unter dem Niveau vom Freitag.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.587,40 +0,45% +5,50% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.635,77 +0,40% -12,60% 08:00 Kospi (Seoul) 2.029,33 +0,65% +3,47% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.952,98 -0,88% -16,56% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.176,81 -0,85% -14,85% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.160,11 +1,23% +1,12% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.080,71 +1,07% +8,91% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.888,27 +0,68% +0,19% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.665,69 +0,75% -1,58% 11:00 BSE (Mumbai) 28.226,42 +0,62% +8,07% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10.00 Uhr % YTD EUR/USD 1,1166 -0,1% 1,1181 1,1088 +2,8% EUR/JPY 114,32 +0,1% 114,24 114,91 -10,4% EUR/GBP 0,8438 -0,1% 0,8447 0,8415 +14,6% GBP/USD 1,3235 -0,0% 1,3238 1,3177 -10,3% USD/JPY 102,38 +0,2% 102,18 103,63 -12,8% USD/KRW 1107,86 -0,4% 1111,95 1124,24 -5,8% USD/CNY 6,6381 +0,0% 6,6374 6,6527 +2,2% USD/CNH 6,6421 +0,2% 6,6279 6,6602 +1,1% USD/HKD 7,7587 +0,0% 7,7584 7,7559 +0,1% AUD/USD 0,7591 -0,1% 0,7597 0,7496 +4,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,54 41,60 -0,1% -0,06 -2,0% Brent/ICE 43,59 43,53 +0,1% 0,06 +0,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.349,00 1.350,91 -0,1% -1,91 +27,2% Silber (Spot) 20,55 20,33 +1,1% +0,22 +48,7% Platin (Spot) 1.151,95 1.148,20 +0,3% +3,75 +29,2% Kupfer-Future 2,25 2,22 +1,1% +0,02 +4,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros/smh

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   August 01, 2016 04:10 ET (08:10 GMT)

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