Luxusgüter beliebt |
11.10.2016 12:46:41
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HUGO BOSS-Papiere profitieren von überraschend starkem LVMH-Umsatz
Das Wachstum des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH hatte sich im dritten Quartal überraschend beschleunigt. Treiber war das Geschäft in Asien ohne Japan. Dort stellten die Franzosen eine deutliche Verbesserung fest. Nach Einschätzung der Experten von Liberum verheißt diese Entwicklung zumindest kurzfristig auch Gutes für die gesamte Branche. Auch JPMorgan Analystin Melanie Flouquet sieht deshalb die Hoffnungen auf eine starke Berichtssaison in der Luxusbranche steigen.
Dies dürfte Balsam auf die Seele vieler BOSS-Aktionäre sein: Denn schwache Aussichten für die Modebranche lasten schon länger auf den Papieren des MDAX-Mitglieds. Der Kurs war im Juli auf ein Mehrjahrestief bei 46 Euro gefallen. Zum Vergleich: Im April 2015 hatte die Aktie noch ein Rekordhoch von rund 120 Euro erreicht.
Für Branchenexperte Christian Schwenkenbecher von der Privatbank Hauck & Aufhäuser bergen die Aussagen der Franzosen ein großes Maß an Beruhigung auch für BOSS-Kenner - schließlich habe der eine oder andere doch Befürchtungen gehegt, dass das herausfordernde Umfeld im Textileinzelhandel den Druck auf BOSS' Prognose erhöhen würde. Denn die Signale aus der Textilwirtschaft auf den für das Herbst- und Wintergeschäft wichtigen September-Verlauf seien recht enttäuschend gewesen.
"Der Markt hat deshalb nach einer Bestätigung dafür gesucht, dass sich das Geschäft in den für HUGO BOSS wichtigsten Märkten Westeuropa und in den USA nicht weiter abgeschwächt hat, und die hat LVMH ihm geliefert", sagte der Analyst. Zudem lasse das überraschend gute Abschneiden in China hoffen, dass auch bei HUGO BOSS dort in den nächsten Quartal die Rückkehr zu Wachstum komme.
Vor zu viel Euphorie warnte indes Analyst Thomas Hofmann von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die Nachrichten von LVMH ließen sich nicht "eins zu eins" übertragen, gab er zu bedenken. Denn die Franzosen hätten vor allem Fortschritte im Leder-, Parfum und Kosmetikgeschäft gemacht - also außerhalb der Produktpalette der Metzinger, die etwa bei Düften oder Taschen nur ihren Namen für Lizenzprodukte hergeben.
Hinzu käme, dass der MDAX-Konzern anders als die Franzosen unter hausgemachten Problemen wie dem Filialaufbau leide. So geht Hofmann zwar davon aus, dass die Ergebnisse im zweiten Quartal bei HUGO BOSS ihren Tiefpunkt erreicht haben dürften - aufwärts dürfte es aber eher "Schritt für Schritt" gehen "und nicht so stark wie bei LVMH", glaubt der LBBW-Analyst.
/tav/stb
FRANKFURT (dpa-AFX)
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