11.10.2007 19:09:00

Lokführer-Streik in Hessen könnte hunderttausende Fahrgäste treffen

        FRANKFURT (dpa-AFX) - Hunderttausende Fahrgäste müssen sich an diesem Freitag in Hessen wegen eines Streiks von Lokführern auf massive Behinderungen im Bahnverkehr einstellen. "Wir konnten keinen Ersatzfahrplan mehr aufstellen", sagte Bahn-Sprecher Bernd Honerkamp am Donnerstagabend. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will erstmals bundesweit von 2.00 bis 24.00 Uhr den Regionalverkehr und die S-Bahnen bestreiken.

 

    "Wir bitten unsere Gäste, Geduld mitzubringen", sagte der Bahn- Sprecher. "Wir werden unser möglichstes tun, um unsere Gäste an ihr Ziel zu bringen." Der Fernverkehr dürfte nach Angaben der Bahn aber weiter funktionieren. Er darf nach Angaben des Sprechers auch nicht blockiert werden. Die Bahn will zusätzliche Fernzüge einsetzen.

 

    Allein in Hessen zählt die Bahn jeden Tag rund 490.000 Passagiere. Davon nutzen rund 280.000 Reisende den Frankfurter Hauptbahnhof, der als einer der größten Verkehrsknoten im europäischen Zugnetz gilt. Bei einem Ausstand der Lokführergewerkschaft GDL in der vergangenen Woche hatte die Bahn einen Notfahrplan, der eine Mindestversorgung sicherstellte.

 

    An dem Streik der Gewerkschaft dürfen sich nur die angestellten Lokführer beteiligen. Die verbeamteten Lokführer dürfen dagegen nicht streiken. Der stellvertretende Vorsitzenden der GDL in Frankfurt, Thomas Hupfeld, sagte, er rechne damit, dass in Hessen am Freitag zwischen 300 und 500 Regionalzüge und S-Bahnen stillstehen würden. Davon könnten 100.000 bis 200.000 Fahrgäste betroffen sein.

 

    Die Regionalzüge von Kassel, die Strecken von und nach Wiesbaden und Mainz sowie die gesamten Frankfurter S-Bahnen seien Schwerpunkte. In Osthessen werde dagegen wegen der hohen Zahl von Beamten weniger gestreikt, sagte der Gewerkschafter./rg/DP/ck

 

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