Corona-Impfstoff 15.04.2021 17:22:00

Litauen will sich um AstraZeneca-Dosen aus Dänemark bemühen - Norwegen vertagt Entscheidung

Litauen will sich um AstraZeneca-Dosen aus Dänemark bemühen - Norwegen vertagt Entscheidung

"Wenn Dänemark erwägen würde, diese Mengen zu teilen, wären wir wirklich glücklich, zu denen zu gehören, die sie übernehmen würden", sagte Regierungschefin Ingrida Simonyte am Donnerstag in Vilnius. Das baltische EU-Land habe bereits sein Interesse in Kopenhagen signalisiert. Unklar ist allerdings, ob ein solcher Handel nach den EU-Beschaffungsregeln überhaupt möglich ist.

Dänemark hatte als erstes EU-Land am Mittwoch angekündigt, vollständig auf den Corona-Impfstoff von AstraZeneca zu verzichten. Begründet wurde der Schritt mit sehr seltenen Fällen ungewöhnlicher Blutgerinnsel, Blutungen und niedriger Blutplättchenzahlen.

Noch sei unklar, wie viele Dosen Litauen aus Dänemark erhalten könnte, sagte Simonyte der Agentur BNS zufolge. Sie habe aber keinen Zweifel daran, dass es in Litauen Menschen geben wird, die sich mit dem AstraZeneca-Mittel impfen lassen wollen.

Neben Litauen beabsichtigt auch das benachbarte Lettland, sich um die nicht mehr verwendeten AstraZeneca-Impfstoffe Dänemarks zu bemühen. "Wir werden uns mit Dänemark in Verbindung setzen, um herauszufinden, wie wir uns um diese Impfstoffe bewerben können", twitterte Gesundheitsminister Daniels Pavluts.

Norwegen vertagt endgültige Entscheidung zu AstraZeneca

Nach Dänemark könnte auch Norwegen dauerhaft auf den Corona-Impfstoff verzichten - eine Entscheidung dazu hat die Regierung in Oslo nun aber zunächst vertagt. Ein endgültiger Entschluss werde erst gefasst, nachdem ein Expertenausschuss bis zum 10. Mai seine Einschätzung zum Einsatz des Impfstoffes sowie zum Mittel des US-Herstellers Johnson & Johnson gegeben habe, sagte Gesundheitsminister Bent Høie am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Oslo. Parallel empfahl das nationale Gesundheitsinstitut FHI, das AstraZeneca-Praparät wegen des Risikos seltener, aber schwerwiegender Nebenwirkungen gänzlich aus der laufenden Impfkampagne zu streichen.

Es gebe mittlerweile deutlich mehr Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen dem Vakzin und seltenen, schweren Fällen von Blutgerinnseln, Blutungen und niedrigen Blutplättchenzahlen, wurde der für den Infektionsschutz zuständige FHI-Direktor Geir Bukholm in einer Behördenmitteilung zitiert. Vor dem Hintergrund dieses Wissens empfehle man, das Präparat aus dem Impfprogramm zu nehmen. Die ursprüngliche Überschrift der Mitteilung, die die Streichung des Mittels aus der Impfkampagne ankündigte, wurde umgehend korrigiert.

Norwegen hatte den Einsatz des Impfstoffes des britisch-schwedischen Unternehmens am 11. März vorsorglich ausgesetzt, nachdem seltene Fälle von Blutgerinnseln nach der Impfung aufgetreten waren, darunter auch Todesfälle. Dieser Stopp wurde später verlängert.

Bislang haben in Norwegen rund 960 000 Menschen ihre erste Corona-Impfung erhalten, knapp 300 000 auch schon ihre zweite. Der Großteil davon hat den Impfstoff von BioNTech/Pfizer erhalten.

Dänemark hatte am Mittwoch bekanntgegeben, seine Impfkampagne komplett ohne AstraZeneca fortzusetzen. Zuvor hat das EU-Land ebenso wie Norwegen bereits wochenlang auf den Einsatz verzichtet.

(dpa-AFX)

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Bildquelle: Elzbieta Krzysztof / Shutterstock.com,Oli Scarff/Getty Images

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