Verwicklungen der Führung? 12.06.2015 15:31:41

Libor-Bericht der Bafin belastet wohl Jain

Zwar komme die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zu dem Schluss, es sei kein Vorstandsmitglied der Bank direkt in die Zinsmanipulation verwickelt gewesen. Zugleich beschreibe die Behörde aber schwere Versäumnisse bei der Kontrolle von Geschäftsprozessen, in der Organisation und bei der Aufarbeitung der Affäre, berichtete das Magazin am Freitag vorab aus seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf Kenner des Berichts.

Jain war lange Chef des Investmentbankings der Deutschen Bank, also der Sparte, in dem solche Zinsgeschäfte angesiedelt sind. Eine Bafin-Sprecherin wollte den "Spiegel"-Bericht nicht kommentieren und sich auch nicht zu Details der Libor-Untersuchung äußern.

Über Jahre hatten Mitarbeiter mehrerer Großbanken Referenzzinsen wie den Libor, der ein Richtwert für Finanzgeschäfte im Billionenvolumen ist, manipuliert, um daraus Profit zu schlagen. Die Deutsche Bank akzeptierte Ende 2013 eine EU-Strafe von 725 Millionen Euro. Im April dieses Jahres brummten ihr Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien die Rekordstrafe von 2,5 Milliarden US-Dollar auf.

Unzufriedenheit der Finanzaufsicht mit der Führung der Deutschen Bank war dem Vernehmen nach ein Grund für Jains Ablösung. Die Bank hatte am Sonntag mitgeteilt, dass ihre Doppelspitze vorzeitig abtritt. Jain wird zum 1. Juli durch John Cryan ersetzt, Fitschen bleibt noch bis zum Abschluss der Hauptversammlung im Mai 2016 Co-Chef. Am Freitag betonte ein Banksprecher: "Es ist kategorisch falsch, dass Druck von Aufsichtsbehörden bei der Entscheidung der Co-Vorstandsvorsitzenden, vorzeitig zurückzutreten, ein Faktor gewesen ist."/ben/DP/fbr

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