12.03.2014 15:26:32
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Liberty Global schielt auf weitere Konsolidierung in Europa
Von Simon Zekaria
AMSTERDAM--Der Appetit des Kabelkonzerns Liberty Global auf weitere Zukäufe in Europa ist noch nicht gestillt. "Wir sind am Rand einer neuen Konsolidierungswelle", sagte Liberty-Vorstand Manuel Kohnstamm auf einem Kongress von Kabelanbietern in Amsterdam. "Die Zukunft liegt in der gegenseitigen Angleichung."
Es gibt laut Kohnstamm rund 6.000 Kabelunternehmen in Europa, das gebe größeren Marktteilnehmern die Möglichkeit, über Deals zu expandieren: "Ein großer Teil davon wird gerade konsolidiert, während wir sprechen", sagte er. Aber es gebe noch viele Optionen. "Rund 15 Millionen Haushalte (in Europa) sind immer noch bei sehr keinen Kabelunternehmen." Liberty habe "einen großen Einsatz in dem Spiel".
Europäische Telekomunternehmen, vor allem Mobilfunkanbieter, suchen nach Konsolidierungsmöglichkeiten, um mehr Dienste anbieten zu können - etwa Mobilfunk, Festnetz, Breitband und Bezahlfernsehen - und um ihren Umsatz auch unter schwachen wirtschaftlichen Bedingungen zu steigern.
Die vom US-Medienmogul John Malone kontrollierte Liberty Global war in den vergangenen Jahren in Europa auf Einkaufstour. Das Unternehmen aus Colorado hat Geschäfte in 14 Ländern, 12 davon sind mittlerweile in Europa.
Im vergangenen Jahr kaufte Liberty den britischen Kabelfernseh- und Internetanbieter Virgin Media für 16 Milliarden Dollar und stockte die Beteiligung an der belgischen Telenet Group Holding auf. Danach sollte Kabel Deutschland auf der Liste stehen, doch Liberty wurde bei dem rund 10 Milliarden Dollar schweren Deal von Vodafone ausgestochen.
Liberty ist in Deutschland bereits stark vertreten, nachdem das Unternehmen 2009 den zweitgrößten Kabelanbieter UnityMedia übernahm und 2011 Kabel Baden-Württemberg.
Anfang des Jahres kaufte Liberty den niederländischen Anbieter Ziggo für fast 10 Milliarden Dollar und schließt diesen nun mit ihrem ebenfalls niederländischen Kabelanbieter UPC zusammen, um dem Telekomkonzern KPN mehr Konkurrenz zu machen.
Der US-Telekomkonzern AT&T dagegen könnte sein Interesse an einem Mobilfunkdeal in Europa bald verlieren. Das Zeitfenster für einen möglichen Deal schließe sich, sagte Finanzvorstand John Stephens auf einer Konferenz und bekräftigte damit Aussagen von CEO Randall Stephenson aus der vergangenen Woche.
AT&T soll laut Kreisen eine Offerte für Vodafone geprüft haben, kann aber wegen einer regulatorischen Formsache nicht vor dem Sommer auf die Briten zugehen. Sollte Vodafone dagegen die Gespräche starten, könnten diese schon früher beginnen.
Vodafone hat allerdings offenbar eigene Pläne. Zuletzt habe der Konzern ein mögliches Gebot für die spanische Ono SA geprüft, sagte eine mit der Sache vertraute Person.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/sha/kla
(END) Dow Jones Newswires
March 12, 2014 10:24 ET (14:24 GMT)
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