Massiv überbewertet? |
08.09.2017 17:48:41
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LEONI-Aktie rutscht nach negativer Studie auf tiefsten Stand seit vier Wochen
UBS-Analyst Julian Radlinger hält die LEONI-Aktie für massiv überbewertet. Die aktuell eingepreisten Wachstumserwartungen für das operative Ergebnis (Ebit) lägen mit im Schnitt 9 Prozent pro Jahr bis 2025 höher als er für seine Favoriten Valeo, Delphi, Hella und Continental prognostiziere, so der Experte. Er selbst gehe von 6 Prozent Gewinnplus (Ebit) pro Jahr aus. Der Spielraum für Enttäuschungen sei äußerst gering.
Radlinger machte außerdem die Hoffnung auf ein starkes Wachstum durch Elektroautos zunichte. Die allgemeine Erwartung, dass in Elektrofahrzeugen letztlich mehr Kabel verbaut würden als in Autos mit Verbrennungsmotor, sei falsch, schrieb der Analyst. Vielmehr dürfte der Bedarf an Kabeln durch Verbesserungen in der Konstruktion am Ende sogar leicht sinken.
Er gehe vor diesem Hintergrund von einer schlechteren mittelfristigen Gewinnentwicklung bei Leoni aus als andere Analysten, erklärte Radlinger. Da der Kursverlauf der Aktie aber traditionell eng mit der Gewinnentwicklung verknüpft sei, könnte dies das Ende für die Rally des Papiers bedeuten, das seit Mitte 2016 um beeindruckende 120 Prozent zugelegt habe.
Radlinger untermauerte seine ungünstige Einschätzung in Sachen Elektroautos mit der Analyse aktueller Modelle: Zwar hätten er und sein Team in einem auseinandergenommenen Chevy Bolt tatsächlich wie allgemein erwartet mehr Kabel als in einem vergleichbaren Auto mit Verbrennungsmotor gefunden - und zwar um 40 Prozent mehr Kabel -, doch die Analyse der Konkurrenzmodelle Tesla Model S und Model 3 habe ergeben, dass Verbesserungen in der Konstruktion am Ende zu einem 5 Prozent niedrigeren Kabelbedarf in künftigen Elektroautos führen dürfte.
Mit seinem Kursziel von 39 Euro signalisiert Radlinger weiteres Rückschlagrisiko von gut 20 Prozent. Bislang waren LEONI in diesem Jahr mit einem Anstieg von rund 60 Prozent drittbester MDAX-Wert./ag/das
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