Lenzing Gewinnwarnung: 390 Jobs in Oberösterreich wackeln

Weltweit wackeln 600 Arbeitsplätze, teilte das Unternehmen am Mittwochabend ad hoc mit. Wobei ein Teil der Stellen durch Pensionierungen und Abgänge frei werde. Lenzing setzt nun auf das laufende Sparprogramm eine zweite Stufe drauf - unter dem Titel "excelLENZ 2.0" müssen jährlich bis 2015 weitere 120 Mio. Euro eingespart werden. Für die Umsetzung werden Einmalaufwendungen "im mittleren zweistelligen Euro-Millionenbereich" fällig.

Auslöser für die wirtschaftlichen Probleme ist der Rückgang der Faserpreise um 14 Prozent, der sich im dritten Quartal noch beschleunigt habe. Auch für die nahe Zukunft zeichne sich keine Verbesserung ab, nicht zuletzt, weil für das Konkurrenzprodukt Baumwolle weltweit die Lager voll sind. Lenzing stellt Viskosefasern her. "Die schwierige Marktlage wird 2014 und möglicherweise auch bis ins Jahr 2015 anhalten", wird Lenzing-Chef Peter Untersperger in der Aussendung zitiert. Lenzing müsse trotz der widrigen Umstände wieder die Kostenführerschaft erlangen. Es werde insbesondere Verkauf und Marketing gestärkt und das Unternehmen auf die wichtigsten Fasermärkte Türkei und Asien ausgerichtet.

In den ersten neun Monaten des Jahres hat Lenzing schon deutlich weniger verdient. Der Periodengewinn nach Umstrukturierungen fiel um 44,2 Prozent von 155,1 Mio. Euro auf 86,6 Mio. Euro, der operative Gewinn trotz 24,8 Mio. Euro an Einmalerlösen um ein Drittel von 203,4 Mio. Euro auf 136,4 Mio. Euro. Die Beschäftigung ist bereits auf 6.772 Mitarbeiter Ende September 2013 zurückgegangen, nach 6.958 ein Jahr davor bzw. 7.033 Ende 2012. Dabei hat Lenzing unter Vollauslastung gearbeitet, dank Kapazitätserweiterungen stieg die Versandmenge von 590.000 t auf 660.000 t.

(Schluss) tsk

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